Start Chemnitz Don Bosco Haus in Chemnitz feiert und trauert
Artikel von: Redaktion
05.02.2017

Don Bosco Haus in Chemnitz feiert und trauert

Ein letzes Mal Schnick-Schnack-Schnuck: Pater Johannes Kaufmann (r.) mit Tina Mattern (l.). Fotos: Cindy Haase

Chemnitz/OT Sonnenberg. Es war ein Tag zum Feiern und gleichzeitig zum Trauern im Don Bosco Haus heute auf dem Sonnenberg. Zahlreiche Gäste erfreuten sich wie jedes Jahr am Don Bosco Fest. Und trotz der Ausgelassenheit war auch eine Spur von Trauer zu spüren. “Es ist schade, dass Sie uns verlassen”, war einer der am meisten gehörten Sätze. Denn der langjährige Leiter des Don Bosco Hauses, Pater Johannes Kaufmann, verlässt die Einrichtung und geht nach Würzburg.

Wir haben am Rande des Don Bosco-Festes mit dem 40-Jährigen gesprochen. Während des Interviews werden wir immer wieder von Menschen aller Altersgruppen unterbrochen, die Pater Kaufmann ihren Dank aussprechen und bedauern, dass er Don Bosco in Chemnitz verlässt.

Johannes Kaufmann, warum verlassen Sie nach siebeneinhalb Jahren Chemnitz?
Wir haben 30 Standorte in Deutschland. Und es ist normal, dass die Mitbrüder nach sieben bis zehn Jahren immer mal wechseln. Und auch bei uns ist es schwierig, junge Leute für den Nachwuchs zu gewinnen.

Wohin führt Sie Ihr Weg?
Ich gehe nach Würzburg. Dort wird es meine Aufgabe sein, die Einrichtungen zu begleiten und dafür Sorge zu tragen, dass der Geist von Don Bosco aufrecht erhalten wird.
Wer wird Ihr Nachfolger in Chemnitz?
Das wird Pater Albert Krottenthaler sein. Er war schon vor mir 12 Jahre in Chemnitz und ich bin sehr froh über seine Rückkehr.

Welche Erinnerungen werden Sie mit Ihrer Zeit in Chemnitz verknüpfen?
Da gibt es natürlich viele. Aber ich bin ein bisschen stolz darauf, dass wir es geschafft haben, mit Kindern und Jugendlichen aus Brennpunkten nach Italien zu fahren. Und wir haben erreicht, dass selbst solche, die eine Lernförderschule besuchen, auf Facebook mit Italien kommunizieren und sich für neue Horizonte öffnen.

Sie haben Brennpunkte angesprochen. Ist der Sonnenberg so einer?
Wir sind ja gerade deshalb genau hier her gekommen, weil es ein Brennpunkt ist. Und das ist der Sonnenberg auch heute noch. Hier ist der Stadtteil mit den meisten Kindern und den meisten Familien mit vielen Kindern. Und vielen von ihnen tut es gut, einen Ort zu haben, wo sie hinkommen können. Und Don Bosco soll so ein Ort sein: Ein Ort, der auch ein Zuhause ist. Hier lernen die Kinder und Jugendlichen Dinge, die wichtig sind.

Wie groß ist der Zuspruch?
Zu uns kommen täglich zwischen 70 und 100 Menschen. Als wir hier anfingen, waren wir sieben Mitarbeiter, jetzt sind wir 30. Und trotzdem haben wir eher zu tun, alle Sorgen und Nöte und den Bedarf an Kontakt abzudecken.

Vielen Dank für das Gespräch.

Gemeinsames Feiern beim Don Bosco-Fest.