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Artikel von: Sven Günther
09.06.2017

Donald Trump und die geteilte Meinung

Von Sven Günther
Früher konnte man geteilter Meinung sein. Zeitungen, TV- und Radiosender lieferten diverse Sichtweisen. Es kam vor, dass man nach der Lektüre von Berichten über ein Thema in taz und BILD meinte, man werde über unterschiedliche Ereignisse informiert.
Verflixt nochmal, war das ein Murks. Man musste sich eine eigene Meinung bilden oder tazen…
Diesem Übel des Diversen hat Donald Trump ganz allein den Garaus gemacht! Egal was der US-Präsident tut, in den Medien bekommt er den Stempel „Schlecht!“ unter die Tolle gemeiselt.
Fragt er, was die Nato mit der Unsumme an Dollar konkret macht, die die USA ins System pulvert, wird ihm unterstellt, dass er den Nordatlantikpakt zerschlagen wolle.
Fordert er, dass die Europäer zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung ausgeben, so wie es im Nato-Vertrag steht, bekommt er derb auf die präsidiale Kappe.
Und jetzt besitzt der fönfrisurtragende Kerl aus dem Weißen Haus auch noch die Frechheit, das Pariser Klimaabkommen zu verheizen! Trump, der Umwelt-Killer Nr. 1. Wo man auch hinhört, hinsieht, hinliest: Geteilte Meinungen? Kaum zu finden!
Es ist Zeitung DIE WELT, die sachte wider den Stachel löckt. In ihr findet man einen Artikel von Björn Lomborg, Gastprofessor an der Copenhagen Business School, in dem er schreibt, dass die Umsetzung des Pariser Vertrages ab 2030 pro Jahr weltweit ein bis zwei Billionen Dollar kosten würde, dass Nationen das Abkommen nur unterzeichnet hätten, weil sie mit 100 Milliarden US-Dollar „Klimahilfe“ geködert worden wären, dass das Ziel, die Erderwärmung auf eine Steigerung von 1,5 Grad zu begrenzen, nicht einmal ansatzweise erreicht werden würde.
Teilt man Lomborgs Meinung, versteht man Trump plötzlich.  Der Präsident der USA sieht nicht ein, dass er Milliarden Dollar in einen Plan pumpen soll, der zum Scheitern verurteilt ist.
Ich stelle mir vor, dass er, Trump, sich die jahrzehntelangen ergebnislosen Messungen am Erzgebirgskamm ansehen würde, die Millionen von Euro kosten. Trump hätte diesen Unsinn längst ein – und die tschechischen Luftverschmutzungs-Fabriken abgestellt.