Start EHV Aue: Die Präsidentin und ein positives Fazit
Artikel von: Sven Günther
06.02.2024

EHV Aue: Die Präsidentin und ein positives Fazit

EHV-Präsidentin Kristin Schirbock. Foto: EHV Aue

EVH-Präsidentin gibt uns ein Interview

Lößnitz. Kristin Schirbock ist die Präsidentin und Physiotherapeutin des EHV Aue. Eine einmalige Kombination. Dem WochenENDspiegel gab sie dieses Interview.

WOCHENENDSPIEGEL:

Seit September 2022 sind Sie Präsidentin des EHV Aue. Wie fällt Ihr Fazit aus?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Nach zwei Jahren kann ich ein insgesamt positives Fazit ziehen. Es war schön, Teil dieses unglaublichen Vereins zu sein und aktiv Einfluss nehmen zu können. Es macht Freude zu sehen, wie das Team gut zusammenarbeitet und die Verantwortung spürt. Natürlich gibt es immer Raum für Verbesserungen, aber wir sind bereit, diese gezielt und den Umständen entsprechend einzusetzen.

WOCHENENDSPIEGEL:

Gab es Sachverhalte, die Sie so nicht erwartet hätten?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Einen Teil der täglichen Arbeit zu erledigen, impliziert stets, dass Dinge anders verlaufen als geplant. Das bedeutet, immer offen und flexibel zu sein und alle möglichen Optionen in Betracht zu ziehen und entsprechend zu handeln. In diesem Sinne kann ich sagen: Ja, alles war neu und überraschend – aber zugleich auch Nein, denn so ist eben der normale Verlauf der Dinge.

WOCHENENDSPIEGEL:

Die 2. Liga ist für den EHV Aue ein finanzieller Kraftakt. Wie steht der Verein wirtschaftlich da, wie sind die Perspektiven?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Alles stellt uns vor Herausforderungen, besonders wenn es um Geld geht. Als wir aufgestiegen sind, war allen Beteiligten klar, dass wir bis zum Ende der Saison kämpfen und genau rechnen müssen. Daher sind die Aussichten so wie sie eben sind – weder rosig noch schlecht, sondern entsprechend unserer geplanten Szenarien.

WOCHENENDSPIEGEL:

Bei der Handball-EM gab es ein Weltrekordspiel vor 53.586 Fans und die ganze Nation war handballverrückt. Wann zieht der EHV ins Erzgebirgsstadion um?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Wenn der Rasen durch eine wetterfeste Platte ersetzt wird. Nein, im Ernst. Die Aktion in Düsseldorf zur EM Eröffnung war spektakulär. Daran sieht man, welchen Stand mittlerweile Handball in Deutschland hat. In unserer Halle fühlen wir uns mit unseren Fans wohl. Aber eine Idee wäre es natürlich trotzdem. Ich frage mal bei den Fußballern nach. (Sie lacht)

WOCHENENDSPIEGEL:

Keine Vereinschefin der Welt ist näher an der Mannschaft als Sie. Sie kneten müde Handballer-Waden, sitzen als Physio mit auf der Bank. Sind Sie trotzdem in der Lage, harte Entscheidungen zu treffen?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Das wird überbewertet. Als Präsidentin stehe ich in der Außenwahrnehmung ganz vorn. Das harte Tagesgeschäft übernimmt in der Regel die Geschäftsstelle. Trotzdem sitzen wir in den Gremien und diskutieren die anstehenden Entscheidungen. Und dann setzen wir diese auch gemeinsam um.

WOCHENENDSPIEGEL:

In einem Interview zum Amtsantritt hatten Sie sich mehr Zeit für „Tennis, Golf, Yoga, Lesen, Schwimmen“ gewünscht. Ging ein Wunsch in Erfüllung? Was macht das Handicap?

KRISTIN SCHIRBOCK:

Gute Fragen. Nächste bitte. Freizeit genieße ich natürlich auch. Aber es könnte auch mehr sein.