EHV Aue: Jetzt hilft nur die Höllen-Halle

EHV Aue oder das Leiden des Runar S.

Von Sven Günther
Aue. Strich, Strich, Strich, Strich, Strich! Runar Sigtryggsson, der Trainer der Handballer des EHV Aue, muss immer mehr Spieler aus dem Kader für das Spiel gegen Bietigheim streichen. Adam Mazur – verletzt! Radek Musil – verletzt! Janar Magi – verletzt! Dadi Runarsson – verletzt! Eric Meinhardt – verletzt! Jan Faith – angeschlagen! Bengt Bornholm – angeschlagen! Ladislav Brykner – erkrankt! Erik Töpfer – erkrankt.

Der Arzt ist des Trainers wichtigster Mann, versucht, wenigstens die angeschlagenen und kranken Spieler wieder fit zu bekommen. Gegen den Tabellenzwölften aus Bietigheim wird jeder Mann – und werden vor allem die Fans gebraucht, die die Spielstätte ab 19 Uhr in eine Höllen-Halle verwandeln müssen.

Manager Rüdiger Jurke: “Mit der SG BBM Bietigheim erwarten wir heute nach Friesenheim und Erlangen den dritten Absteiger aus der 1. Liga. Für die Schwaben war es nur ein kurzes Intermezzo in Liga 1. Sie belegten am Ende Platz 18. Doch mittelfristig wollen sie wieder dorthin, denn der Aufstieg hat Appetit auf mehr gemacht.”

Weiter schreibt der Manager über den Gegner:

“Also, es steht uns bei unserer Personalnot eine schwierige Aufgabe bevor. Nachdem Mihailo Radovanovic den Verein zum Jahresende mit unbekanntem Ziel verließ, hat man mit dem isländischen Nationaltorhüter Aron Rafn Edvardsson noch einmal richtig nachgelegt. In der Rückrunde haben er und Stanislaw Gorobtschuk, der von Eisenach kam, dafür gesorgt, dass so mancher Punkt eingefahren wurde. Wir erwarten heute eine ausgeglichene Mannschaft, die von allen Positionen für den nötigen Druck sorgt und über Konterspiel, ähnlich wie die Friesenheimer, kreuzgefährlich sind. Der Rechtsaußen Christian Schäfer ist mit 166 Toren der beste Torschütze im Team, gefolgt vom Linksaußen André Lohrbach mit 78 Treffern. Also kommt von den Außenpositionen richtiger Druck. Paco Barthe-Spiess (67), Tim Dahlhaus (63), Robin Haller (67), Timo Salzer (57), Max Emanuel (32) und Gerdas Babarskas (38) – alles Außenspieler, die ihr Handwerk verstehen und die in der letzten Saison in der 1. Liga schon mit dabei waren oder in der 2. Liga auf Torjagd gingen. Der ehemalige Juniorennationalspieler Julius Emrich sorgt am Kreis für die nötige Unruhe. Also, eine Mannschaft, die sich durchaus im oberen Drittel platzieren kann, vielleicht sogar muss.”

Dagegen ist die Platzierung des EHV aufgrund der Verletzungsmisere eine Sensation. In dieser Woche konnte der Trainer teilweise nur mit sechs Spielern arbeiten. Und trotzdem wollen er und die Spieler alles dafür tun, gegen Bietigheim Punkte einzufahren, damit das Leiden des Runar S. gelindert wird.