EHV Aue: Sieg beendet grandiose Saison

EHV Aue: Verletzungspech & Islandisierung!

Von Sven Günther
Aue. Er war dann mal weg. Rüdiger Jurke gönnte sich nach dem 32:29 im letzten Heimspiel des EHV Aue gegen Neuhausen ein paar Tage Freizeit: Abschalten, erholen, runterfahren. Einmal nicht an das Runde denken, das ins Eckige muss. Und vor allem: Genießen!
Ein Luxus, den sich der EHV-Manager selten gönnt. Jetzt aber ist Gelegenheit dazu. Jurke: “Die Mannschaft hat eine überragende Saison gespielt! Der Kader für die neue Spielzeit steht.”
Rückraum-Riese Gregor Remke (18) bekommt einen Vertrag, war bislang von Erstligisten DHfK Leipzig mit einem Zweitspielrecht versehen. Mit dem 19-Jährigen Philip Jungemann (1,95) Meter) kommt ein zweiter riesiger Jungster aus Leipzig, soll am Kreis des Gegners Abwehr sprengen, selbst torgefährlich werden.
Aus Springe holte der Verein Robert Wetzel (25) für das Tor, der 2011 Juniorenweltmeister war. Auch Marc Pechstein (24), der vom HC Empor Rostock kommt, halblinks für Druck sorgen soll, war Junioren-Nationalspieler.
Damit wird Trainer Runar Sigtryggsson im kommenden Jahr eine Bande junger Wilder auf die Liga-Konkurrenten loslassen, auf dem man sich schon jetzt, kurz nach der Saison, freuen darf.
Auch das letzte Heimspiel gegen den TV Neuhausen war herrlich dramatisch. Bis zur 54. Minute konnten die Gäste das Spiel offen halten. Da stand es 29:28. Erst in den letzten Minuten setzten sich die Erzgebirge ab und verbuchten die letzten zwei Punkte in dieser Saison auf der Habenseite.

Spiel-Statistik

EHV Aue: Petursson, Töpfer – Schäfer (1), Meinhardt (6/1), Ebert, Bornhorn (1), Brykner (2), Mägi (3), Sigtryggsson (6), Faith (8), Roth, Duschek, Paraschiv (2), Gunnarsson (3).

TV Neuhausen: Rebmann – Stüber (3), Sokicic (1), Schuldt (2), Schoch (8), Wessig, Klingler (7/3), Michalik (1/1), J. Reusch, Bornemann (5), Maas (2).

Die erstklassige Zweitligasaison lassen wir mittels der WochenSpiegel-Überschriften noch einmal Revue passieren.
Pokalheld bei Unfall verletzt

Erst war Keeper Erik Töpfer der gefeierte Held beim 30:24-Pokalsieg der Auer gegen Erstligist Lemgo, dann drückten ihm die Fans die Daumen, weil er einen Unfall baute. Er war auf dem Weg von Leipzig zum Training in die Erzgebirgshalle Lößnitz. Töpfer lernt in Leipzig, pendelt zwischen Lehrstelle (Sportscheck) und Leidenschaft (Handball). Den Unfall überstand er, entwickelte sich zum Überraschungs-Spieler der Saison.

Schwerer Unfall! EHV-Pokalheld Töpfer verletzt

Leistungssteigerung durch Lustentzug…

Wer Handballer kennt, weiß um ihre heimliche Sehnsucht. Für die Hauptdarsteller der knallharten Sportart ist kaum etwas schöner, als im Nebenfach den verspielten Fußballer zu geben. Hacke – Spitze – Einzweidrei zum Warmmachen vor repressalienreichem Training. Hach, wie ist das herrlich…
Manchmal aber gibt es zornige Übungsleiter, denen ein Spielergebnis nicht bekommen ist. Wie Runar Sigtryggsson die Niederlage in Coburg. Die angestachelten Handballer ließen ihren Frust am Aufsteiger Wilhelmshaven aus, siegten 34:24. Eine ganz starke Leistung.
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Magic Musil

Es war ihr erstes Mal. Sie jubeln, ballen die Fäuste, recken Bierflasche zu einem “Prost” in die Höhe. Die Zweitligahandballer des EHV Aue posteten ein Siegerfoto auf Facebook, holten Bayer Dormagen mit 22:19 ihren ersten Auswärtssieg. Zwei Punkte, die vor allem Keeper Radek Musil festhielt.
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Zehnter Heimsieg für den EHV

Der EHV Aue hat zum zehnten Mal in dieser Saison sein Heimspiel gewonnen. Gegen den HC Empor Rostock hieß es am Ende 33:25 und 1.400 Zuschauer jubelten am 2. Advent in der Erzgebirgshalle.
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Handball-Helden & Springer-Stiefel!

Jetzt setzt man auf Gold. Spieler des EHV Aue spielen mit Schuhen der Firma Rass aus Schönheide, die die Stiefel für alle Weltklasse-Skspringen produziert.
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Unterlegene Sieger

Es war ein ungleiches Spitzenspiel, in dem sich am Ende die gesündere Mannschaft durchsetzte! Der HC Erlangen, Tabellenführer, Aufstiegsfavorit, Etat-Krösus siegte gegen die acht noch fitten Feldspieler des EHV Aue mit 29:25.
Wenige Tage vor dem Spiel mussten die Erzgebirger einen neuen Verletzungs-Schock verkraften: Sebastian Duschek hatte sich die Mittelhand gebrochen. So hatte Trainer Runar Sigtryggsson inklusive Torhüter nur zehn Akteure zur Verfügung  – aber die Fans im Rücken. 1800 Zuschauer waren in der Halle – Saisonrekord. Auch, weil 300 Anhänger aus Erlangen mit angereist waren.
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Gelungene Islandisierung

Die erfolgreiche Islandisierung des Auer Handballs kann weitergehen! Trainer Runar Sigtryggsson hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert. Die Nordmänner prägen die Saison des EHV mit. Arni Thor Sigtryggsson, der Bruder des Trainers! Torhüter Sveinbjörn Pétursson – Isländer! Kreisläufer und Abwehrrecke Bjarki Mar Gunnarsson – Isländer! Sigtryggur Dadi Runarsson – Isländer und Sohn des Trainers.
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Das Leiden des Runar S.

Strich, Strich, Strich, Strich, Strich! Runar Sigtryggsson, der Trainer der Handballer des EHV Aue, muss immer mehr Spieler aus dem Kader für das Spiel gegen Bietigheim streichen. Adam Mazur – verletzt! Radek Musil – verletzt! Janar Magi – verletzt! Dadi Runarsson – verletzt! Eric Meinhardt – verletzt! Jan Faith – angeschlagen! Bengt Bornholm – angeschlagen! Ladislav Brykner – erkrankt! Erik Töpfer – erkrankt. Der Arzt ist des Trainers wichtigster Mann. Ein Zustand, der die gesamte Saison prägte. Umso höher ist der siebente Platz einzuschätzen.
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Handball gegen Blutkrebs

Am Ende konnte man nur lächelnde Gesichter sehen. Trotz 27:31-Niederlage des EHV gegen GWD Minden. Trotz mieser Schiedsrichterleistung. Der Grund: Sportlich waren die Gäste einfach deutlich besser und viele der 1450 Fans in der Halle wurden zu potentiellen Lebensrettern. Sie ließen sich von Verein “Erzgebirge gegen Blutkrebs”” typisieren. EHV-Manager Rüdiger Jurke ging mit gutem Beispiel voran.
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Rüdiger Jurke:
“Als Fazit bleibt, dass die Mannschaft eine grandiose Saison gespielt hat, die mit dem Auswärtssieg in Erlangen gekrönt wurde. Wie wir da gespielt haben, inklusive Kempa-Tricks und Traumkombinationen, war eine Augenweide. Vor der Saison hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir so erstklassig abschneiden. Ich kann mich nur bei Spielern, Trainern, Verantwortlichen, Sponsoren und Fans bedanken. Wir werden auch in der nächsten Saison wieder richtig Gas geben – und zeigen, dass Handball der beste Sport der Welt ist.”