Start Erzgebirge EHV Aue: Trotz Niederlage nur Sieger
Artikel von: Sven Günther
14.05.2016

EHV Aue: Trotz Niederlage nur Sieger

Rüdiger Jurke ließ sich typisieren. Foto: Birgit Hiemer
Rüdiger Jurke ließ sich typisieren.
Foto: Birgit Hiemer

EHV Aue: Handball gegen Blutkrebs

Lößnitz. Am Ende konnte man nur lächelnde Gesichter sehen. Trotz 27:31-Niederlage des EHV gegen GWD Minden. Trotz mieser Schiedsrichterleistung. Der Grund: Sportlich waren die Gäste einfach deutlich besser und viele der 1450 Fans in der Halle wurden zu potentiellen Lebensrettern. Sie ließen sich von Verein “Erzgebirge gegen Blutkrebs”” typisieren. EHV-Manager Rüdiger Jurke ging mit gutem Beispiel voran.

Jurke: “Eine positive Aktion, an der sich viele Zuschauer beteiligt haben. Dazu wurde das Trikot von Eric Meinhardt für 200 Euro versteigert. Sportlich ist zu sagen, dass wir gegen Minden keine Chance hatten. Die Mannschaft ist einfach zu gut, hat acht Nationalspieler und mit Eijlers einen überragenden Torhüter.”
Hier ein Spielbericht aus Gästesicht von der Homepage des GWD Minden.

Die Erleichterung war Frank Carstens deutlich anzumerken. Nach dem ersten Aufstiegsbier verplapperte sich der GWD-Coach prompt in der Pressekonferenz und witzelte anschließend mit Gästetrainer Runar Sigtrygsson um die Wette. Als sein Team ihn anschließend für eine kurze Besprechung in die Kabine rief, gab es dort noch einiges mehr von dem Gerstensaft in Form einer Dusche. Auch wenn seine Schützlinge in den beiden Stunden zuvor einen Start-Ziel-Erfolg beim EHV Aue hingelegt hatten, konnten sie ihrem Coach einige bange Minuten dabei nicht ersparen.

Dabei war es ein Auftakt nach Maß für das GWD-Team im schwül-warmen „Brutkasten“ der Erzgebirgshalle. Die Ostwestfalen präsentierten sich von der ersten Sekunde an sehr konzentriert und entschlossen. Mit Sören Südmeier und Dalibor Doder auf den Rückraumpositionen lief es im Angriff gut zusammen. Keeper Gerrie Eijlers zeigte sich von seinem Kopftreffer aus dem Essen-Spiel bestens erholt und konnte allein vor der Pause elf Bälle parieren. EHV-Coach Runar Sygtrigsson zeigte schon früh reichlich Gesprächsbedarf und hatte beide Auszeiten bereits nach 15 Minuten in Anspruch genommen. Dem EHV, der sich nach Leibeskräften wehrte, gelang es danach zumindest, den Schwung aus dem Offensivspiel der Dankerser zu nehmen. Einige Angriffe liefen nun ins Leere, aber die GWD-Abwehr stand weiterhin gut und die Eijlers-Rettungstaten sicherten die 15:11-Pausenführung.

Auch nach dem Wechsel fand das Duell „EHV Aue gegen Gerrie Eijlers“ seine Fortsetzung. Und der Niederländer im GWD-Tor behielt ein ums andere Mal die Oberhand. Schade nur, dass dessen Vorderleute sich mit zunehmender Spieldauer immer wieder verzettelten. Kapitale Fehler im Angriffsspiel der Grün-Weißen ermöglichten Gegenstöße der Gastgeber aus dem Erzgebirge. Der Vorsprung des GWD-Teams schmolz bis auf 2 Tore beim 20:18 (42.) zusammen. Aber das Carstens-Team legte einen unbändigen Siegeswillen an den Tag und verschaffte sich immer dann, wenn es eng wurde wieder etwas Luft. Christoffer Rambo, Dalibor Doder und Sören Südmeier erzielten nun einfache und vor allem wichtige Treffer aus dem Rückraum. Kim Sonne hatte inzwischen Gerrie Eijlers abgelöst und auch der Däne machte seine Sache glänzend. Beim 25:23 (50.) mussten die Mindener ein letztes Mal zittern, danach gingen alle Signale in Richtung 1. Liga.

Stimmen zum Spiel:
Frank Carstens: „Wir freuen uns total, dass es endlich geklappt hat. Wir sind gut reingekommen, dann fangen wir ein wenig an zu zittern. Mit den Deckungswechseln sind wir dann nicht so gut klar gekommen. Gerrie Eijlers hat uns in der ersten Halbzeit sehr, sehr geholfen.“

Runar Sigtrygsson: „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die auf dem Papier und auch auf dem Spielfeld besser war als wir. GWD hat den Aufstieg verdient und eigentlich sollten wir froh sein, dass die jetzt weg sind in der ersten Liga.“

Torschützen GWD: Christoffer Rambo (6), Sören Südmeier (6), Charlie Sjöstrand (5/3), Dalibor Doder (4), Joakim Larsson (4), Moritz Schäpsmeier (2), Aleksandar Svitlica (2), Miladin Kozlina (1), Nils Torbrügge (1).
Im Tor: Gerrie Eijlers (1.-45. mit 14 Paraden davon 2 Siebenmeter), Kim Sonne-Hansen (30.-60. mit 4 Paraden).

Torschützen EHV: Jan Faith (5/2), Janar Mägi (5/1), Eric Meinhardt (5), Bengt Bornhorn (3/1), Sebastian Paraschiv (3), Arni Sigtrygsson (2), Ladislav Brykner (1), Bjarki Gunarsson (1), Gregor Remke (1), Marcel Schäfer (1).
Im Tor: Sveinbjörn Petursson (1.-10. und 38.-44.), Erik Topfer (10.-38. und 44.-60. mit 8 Paraden)

Spielfilm: 3:4 (5.), 4:8 (10.), 6:11 (15.), 8:13 (20.), 9:15 (25.), 11:15 (30.), 13:17 (35.), 16:20 (40.), 20:23 (45.), 23:26 (50.), 24:30 (55.), 27:31 (60.).

Strafminuten: Rambo (17.), Schäpsmeier (59.), Torbrügge (60.) – Gunnarsson (5.), Meinhardt (43.), Sigtrygsson (55.), Bornhorn (59.).

Zuschauer: 1.450
Schiedsrichter: Michael Kilp und Christoph Maier