Start Erzgebirge EHV Aue und die Verrücktheit der 2. Liga
Artikel von: Sven Günther
06.09.2019

EHV Aue und die Verrücktheit der 2. Liga

Bengt Bornhorm beim 33:25 Heimsieg des EHV gegen Ferndorf im November. Damals warf er drei Tore. Foto: Birgit Hiemer

EHV Aue mit drei Angeschlagenen im Bus

Von Sven Günther
Lößnitz. 0:4 Punkte, minus 20 Tore, Tabellenletzter. Die ersten beiden Spiele in der 2. Handball-Bundesliga liefen für den TuS Ferndorf, am Samstag (7. September, 19.30 Uhr) nächster Gegner des EHV Aue, nicht optimal!
“Das ist schön formuliert”, lächelt TuS-Coach Michael Lerscht gequält, als er am Telefon mit dem WochenENDspiegel spricht. “Zwei Niederlagen sind in der Tat nicht optimal!” 21:28 verlor der TuS daheim gegen den HSV Hamburg, 35:22 beim Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe, den man nur als TUSEM Essen kennt.

Er, Michael Lerscht, erwartet von seiner Mannschaft eine Leistungssteigerung: “Wir müssen gegen Aue mit maximaler Bereitschaft auftreten, uns in das Spiel reinkämpfen und so in der Stählerwiese unser wahres Gesicht zeigen. Nur so können wir gegen das körperlich robuste und kampfstarke Spiel des EHV bestehen.“

Dem WochenENDspiegel sagt der TuS-Übungsleiter weiter: “Mit dem EHV Aue kommt ein Gegner, der ein prägnantes Beispiel für die Verrücktheit der Liga ist. Erst verliert Aue hoch in Dormagen, dann schlägt das Team den Aufstiegs-Aspiranten aus Coburg hoch.”

Er sieht die Gäste als leichten Favoriten. “Vor allem die Abwehr kann im Verbund mit den Torhütern den Gegnern das Leben schwer machen. Im Angriff ist ein Eric Meinhardt nicht 1:1 zu ersetzen”, sagt Lerscht. “Aber Adrian Kammlodt macht einen guten Job und man sieht, dass das Zusammenspiel immer besser wird.”

Für sein Team gibt er eine Maxime aus: “Entspannt bleiben und  seinen Job machen. Der Rest stellt sich von allein ein. Wir werden versuchen, am Samstag an unser Optimum heranzukommen. Dann haben wir gegen Aue eine realistische Chance.”

Eine realistische Chance. Dass es die gibt, weiß auch EHV-Manager Rüdiger Jurke. Deshalb warnt er vor Ferndorf: “Wir dürfen uns nicht von den zwei Niederlagen täuschen lassen. Die Mannschaft ist mit uns auf Augenhöhe. Wie wir, wird sie gegen den Abstieg spielen. Aktuell steht der Klub extrem unter Druck und ich möchte nicht, dass wir zum Aufbaugegner werden.”

Seine Ansage ist klar: “Wir fahren dorthin, um zu gewinnen.” Dabei steigen am Freitag (6. September) drei lädierte Spieler mit den in Bus, der erst nach Alsfeld und nach einer Übernachtung weiter nach Ferndorf (zwischen Olpe und Siegen) fährt.
Rüdiger Jurke: “Bengt Bornhorn hat Probleme im Fuß, Kevin Roch ist erkältet und Gabriel De Santis hat sich gegen Coburg einen Muskelfaserriss geholt, ist schon die ganze Woche in intensiver Behandlung.”

Der Manager hofft, dass die drei Spieler gegen Ferndorf auflaufen können. Ladislav Brykner (Fuß) und Radek Musil (Magen/Darm) sind nicht im Kader. Wie im letzten Spiel in Ferndorf werden Eric Töpfer oder Vilius Rasimas das EHV-Tor hüten. Beim 29:28 Auswärtssieg im Mai konnten beide überzeugen. Dazu glänzte Benas Petreikis mit neun Treffern. Gute Vorzeichen. Aber was will das in der verrückten 2. Handball-Bundesliga schon heißen…

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