Start Erzgebirge Ein Doktor sagt Danke
Artikel von: Sven Günther
08.10.2020

Ein Doktor sagt Danke

Bernd Fröhner in seiner hochmodernen Praxis in Cranzahl. Er hofft, dass sich ein Nachfolger findet. Foto: privat

Wieder hört ein alteingesessener Arzt auf…

Von Sven Günther
Cranzahl. Wie viele Patientinnen er in den letzten Jahrzehnten behandelt hat, kann Bernd Fröhner nur schätzen: Tausende. Wie viele noch dazukommen, ist vorhersehbar. Der Frauenarzt, der von 1969 bis 1992 im Annaberger Krankenhaus, zuletzt als Chefarzt, tätig war, schließt zum Jahresende seine Praxis.
„Ich bin jetzt 78 Jahre alt, habe 51Jahre gearbeitet“, sagt Fröhner, schaltet das hochmoderne Ultraschallgerät in seiner Praxis aus und schaut sich die Patientenunterlagen für den nächsten Tag an. „Die Arbeit war mein Leben. Aber es ist an der Zeit, die dann gewonnene Freizeit zu genießen. Vielleicht wieder reisen, wenn es möglich ist. Ich fotografiere auch sehr gern.“
Die Gesundheit seiner Patientinnen liegt ihm weiter am Herzen. Bernd Fröhner: „Es ist mir ein Bedürfnis, Danke zu sagen. Danke für das Vertrauen, das mir in den Jahrzehnten entgegengebracht worden ist. Sei es als Arzt und Chefarzt in der Klinik oder in meiner Praxis, die ich 1993 nach einem Jahr in Neudorf in Cranzahl eröffnet habe. Ausdrücklich möchte ich mich bei meinen Mitarbeiterinnen bedanken, die in schlechten und auch in besseren Zeiten verantwortungsvoll, mit persönlichem Einsatz und freundlich ihre Arbeit in der Praxis verrichtet haben.“
Einer Praxis, die jetzt auf einen Nachfolger wartet. Denn ein Wunsch von Bernd Fröhner ist, dass sich ein neuer Arzt findet. „Wir sind bestens ausgestattet, haben auch keine Probleme mit der Kassenärztlichen Vereinigung, weil Frauenärzte im Erzgebirge benötigt werden.“
Neben der Ausstattung gibt es noch einen Pluspunkt: Rund 1000 Patientinnen, die jedes Quartal vorstellig werden. Der Arzt: „Ich wünsche allen beste Gesundheit. Gerade in diesen Zeiten ist das extrem wichtig.“

Bernd Fröhner sucht mit Arzthelferin Simone Benedikt Unterlagen heraus. Foto: privat