Start Mittelsachsen „Ein Ja ist ein Ja, und ein Nein ist ein Nein!“
Artikel von: Constanze Lenk
09.01.2019

„Ein Ja ist ein Ja, und ein Nein ist ein Nein!“

Michael Kretschmer zu Forum in Clausnitz mit 220 Gästen

Trotz einsetzenden Schneesturms kamen gut 220 Bürger am Abend des 8. Januar zum Auftakt der „Direkt“-Reihe 2019 von Ministerpräsident Michael Kretschmer nach Clausnitz. Im Vorfeld hatte es Rätselraten um den sehr kurzfristig anberaumten Termin in der Agrarhalle an der B 171 gegeben. Welches der Regierungschef und Liebhaber des Osterzgebirges schnell aufklärte – der Tag diente zur Kollektivbildung innerhalb der Mitarbeiter der Staatskanzlei… Und ein nimmermüder Regierungschef macht eben am Abend dann noch ein Forum!
Zum Auftakt referierte Michael Kretschmer kurz über seine Ziele und betonte: „Ich bin ein überzeugter Förderer des ländlichen Raums. Und so lange es hier die Agrargenossenschaft, den Liftbetreiber in Holzhau oder die Wunderlichs in Clausnitz gibt, wird auch die Region lebenswert bleiben. Sachsen besteht nun mal nicht nur aus Chemnitz, Dresden und Leipzig! Man kann natürlich nicht zu allen Forderungen Ja sagen. Bei mir gilt aber das Prinzip: Ein Ja ist ein Ja, und ein Nein ist ein Nein. Daran werde ich mich stets halten.“
Erster Fragesteller war Hans-Jürgen Bernauer, der ein Gerechtigkeitsdefizit in Deutschland anhand der Felder „Altersarmut“, „Abwasserbetrug“ und „Alimentierung von Mördern“ anprangerte und sich die Meinung des Ministerpräsidenten dazu einholte. Für Michael Eilenberger ist nach vor der ungezügelte und übertriebene Ausbau der Windkraft in der Region ein Riesenproblem. „Ich will das auch nicht“, so der Ministerpräsident, der aber auch zu bedenken gab, dass Sachsen nicht das einflussreichste Bundesland ist und damit seine meist vernünftigen Ansichten in Berlin nicht durchsetzen kann. In Clausnitz steht übrigens wegen einer geplanten 250-Meter-Windmühle im Mai gar ein Bürgerentscheid an.
Ein weiteres Thema waren das Fehlen der direkten ÖPNV-Verbindungen zwischen der Wintersportorte Holzhau und Altenberg und die Kappung der direkten Bus-Linie von Olbernhau via Bienenmühle nach Dresden.
Zumindest hatte der Ministerpräsident während der kollektivbildenden Staatskanzlei-Wanderung die hohe Taktung der Muldentaleisenbahn wohlwollend bemerkt. Noch vor kurzer Zeit stand diese Bahnlinie ja vor dem Aus und konnte nur das Engagement des Freiberger Landtagsabgeordneten Steve Ittershagen und örtlicher Enthusiasten gerettet werden! 2018 wurde gar der neue Haltepunkt „Rechenberg-Schule“ eingerichtet.