Start Chemnitz Ein Kind der Stadt: Bildhauer Volker Beier stellt im Schloßbergmuseum aus
Artikel von: Redaktion
29.03.2019

Ein Kind der Stadt: Bildhauer Volker Beier stellt im Schloßbergmuseum aus

Volker Beier im Innenhof des Museums vor einem seiner liebsten Werke “Das Paar auf Kissen”. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. “Er ist ein Kind der Stadt Chemnitz und gleichzeitig ein Stück Stadtgeschichte”, sagt Dr. Stefan Thiele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Schloßbergmuseum Chemnitz, über den Bildhauer Volker Beier. Dem 1943 geborenen wird ab Sonntag eine retrospektiv angelegte Ausstellung gewidmet. Er zählt nicht nur zu den produktivsten sondern auch originellsten Bildhauern der Stadt.

Der Fleischermeister ist eine der bekanntestens und die älteste zu sehende Plastik von Volker Beier.

“Ich habe schon als Kind angefangen, aus Lehm Brotlaibe zu backen”, erinnert sich der heute 75-Jährige an seine künstlerischen Anfänge. Später habe er dann zahlreiche künstlerische Zirkel besucht. Für Chemnitzer und Besucher sind seine Werke allgegenwärtig: Zu den bekanntesten gehört der Schriftspiegel hinter dem Karl-Marx-Monument, das in in Zusammenarbeit mit Heinz Schumann entstand. Aber auch die Gedenk-Stele für die am 10. November 1938 zerstörte Synagoge am Stephanplatz sowie das Hans Beimler Denkmal von 1979 am Gablenz Center sind zwei Beispiele für die Vielzahl im öffentlichen Raum sichtbarer Werke.

Die bis 23. Mai 2019 im Schl0ßbergmuseum laufende Schau zeigt rund 120 Großskulpturen, Poträtbüsten, Kleinbronzen, Münzen, Medaillen, aber auch Reliefs und Grafiken. “Natürlich habe ich auch Lieblingswerke”, gesteht der Künstler und führt hinaus in den begehbarer Innenhof des Museums, wo unter anderem “Das Paar auf Kissen” steht. Das älteste ausgestellte Werk “Der Fleischermeister” stammt von 1967 und weckt Erinnungen bei Beier: “Ich wohnte damals im Hinterhof eines Hauses auf der Limbacher Straße und vorn war eine Fleischerei. Jeden Tag ging der Fleischermeister mehrmals über den Innenhof. Aufgrund der Kälte in der Kühlkammer waren seine Arme und Hände ganz steif und er schlurfte über den Weg.” Volker Beier verewigte den Handwerksmeister in einer Plastik.

Trotz seiner 75 Jahre ist Volker Beier immer noch aktiv. “Ich versuche noch etwas zu machen”, sagt er mit einem Schmunzeln. Es habe ihn sehr gefreut, als er gefragt wurde, ob er eine Ausstellung im Schloßbergmuseum mache wolle. “Als Kind war eine meiner ersten Zeichnungen eine vom Schloß”, erinnert er sich.

Doch nicht nur in Chemnitz sind seine Kunstwerke bekannt. “Der Marktweiberbrunnen” aus dem Jahr 1984 steht in Zwickau, weitere Brunnen und Plastiken in Russland, Italien, Slowenien und Portugal.

Service

Die Ausstellung von Volker Beier wird am Sonntag, 31. März, um 11 Uhr eröffnet. Zu sehen sind die rund 120 Exponate bis 26. Mai. Am letzten Tag gibt es 11 Uhr eine Finissage. Bereits am 1. Mai um 15 Uhr kann an einer Kuratorführung teilgenommen werden.