Start Ein Leben für die Feuerwehr
Artikel von: Uwe Wolf
01.12.2016

Ein Leben für die Feuerwehr

Landrat Matthias Damm gratuliert dem Kameraden Karl Funke zu dessen 60-jähriger Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Milkau. Foto. Uwe Wolf
Landrat Matthias Damm gratuliert dem Kameraden Karl Funke zu dessen 60-jähriger Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Milkau. Foto: Uwe Wolf

Region. „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“, so heißt es bei der Feuerwehr. Viele der Kameraden stellen sich dieser Aufgabe schon seit Jahren, sind 25 Jahre, 40, 50 und sogar 60 Jahre Mitglied der Feuerwehren im Landkreis. “Wir haben 54 Gemeindewehren und 218 Ortsfeuerwehren im Landkreis Mittelsachsen”, sagte Landrat Matthias Damm. “Insgesamt 5180 Kameraden gehören den Feuerwehren an. In den Alters- und Ehrenabteilungen sind 2350 Kameraden verankert.” In Claußnitz wurden 112 Kameraden für langjährige Mitgliedschaft in den Feuerwehren ausgezeichnet, darunter 27 Leute, die schon seit 60 Jahren der Feuerwehr angehören.

Was den Nachwuchs bei den Feuerwehren betrifft, so sieht es nicht sonderlich gut aus. “Allgemein sind wir nicht zufrieden”, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans-Peter Schindler. “In den Wehren, die eine Jugendwehr haben, gibt es mit dem Nachwuchs keine Probleme. Wo keine Jugendwehr existiert, sieht es oft schlecht aus.” Als positives Beispiel nannte Schindler die Wehr in Rossau. In der dortigen Jugendwehr sind 14 Kinder und Jugendliche Mitglied. Später können sie in die Feuerwehr übernommen werden. Auch die Mittweidaer Wehr pflege eine sehr gute Nachwuchsarbeit, stellte Schindler fest.

Ein Problem, dass seit Jahren existiert ist die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren tagsüber. Vor allem im ländlichen Raum kann eine Wehr nicht mehr allein ausrücken, weil zu wenig Kameraden da sind. Oft wird außerhalb gearbeitet, weshalb tagsüber kaum noch eine ausreichende Zahl an Feuerwehrleuten ausrücken kann. “Das wird in den ländlichen Gemeinden damit kompensiert, dass bei einem  Zwischenfall alle Ortswehren alarmiert werden. Dann kann ausgerückt und gelöscht oder technische Hilfe geleistet werden”, erklärte Hans-Peter Schindler.

In einigen Feuerwehren löst man das Problem der Ausrückbereitschaft am Tag, in dem die Mitarbeiter des Bauhofes gleichzeitig Mitglied der Feuerwehr sind. So ist das beispielsweise in Mittweida. Dort kommt noch dazu, dass sich Bauhof und Gerätehaus auf einem Gelände befinden.

Trotz Mitgliedermangel halten sich bis jetzt die Feuerwehren gut”, so Schindler. Keine wolle aufgeben, sondern versuche, neue Mitglieder zu gewinnen.  Man sehe dabei, dass auch moderne Technik mehr Leute bringen kann. Wer einmal der Feuerwehr angehört, der bleibt meistens dabei, auch wenn in der ehrenamtlichen Tätigkeit viele Stunden Freizeit geopfert werden müssen, sei es nun durch Dienste, Ausbildungen oder auch bei den Einsätzen.

Einer, der seit 40 Jahren in der Feuerwehr dabei ist und die damit verbundene Arbeit bestens kennt, ist Michael Bergt, Wehrleiter in Diethensdorf.  Gleichzeitig ist Bergs einer der stellvertretenden Kreisbrandmeister im Landkreis Mittweida und Ordnungsamtsleiter im Landkreis Zwickau. “Ich bin am 1. Februar 1972 der Feuerwehr beigetreten. Ich habe das getan, weil ich Menschen helfen wollte, weil ich Menschen und Tiere retten wollte. Bereut habe ich diesen Schritt noch nie”, sagte Michael Bergt.

Die Arbeit in der Feuerwehr ist ein wichtiges Ehrenamt. “Die Kameraden erbringen ihre Leistung ohne zu fragen. Auf sie kann man sich stets verlassen. Der Einsatz bei Bränden udn anderen Katastrophen ist Schwerstarbeit”, so Matthias Damm. “Sie helfen anderen unter Einsatz ihres persönlichen Lebens. So etwa ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.” uw