Start Chemnitz Ein Loch geht noch: Lutz „Straßenläufer“ Neubert dokumentiert Chemnitzer Schlaglöcher
Artikel von: Redaktion
26.04.2019

Ein Loch geht noch: Lutz „Straßenläufer“ Neubert dokumentiert Chemnitzer Schlaglöcher

Nach Aussage von Lutz Neubert ist dieses riesige Schlagloch auf der Erich-Mühsam-Straße bereits seit zweieinhalb Jahren da. Das Gemeine: es befindet sich mitten auf der Radspur. Foto: Cindy Haase

Chemnitz. Sie sind bisweilen klein und wenig auffällig, teilweise aber auch groß und gefährlich. Auf jeden Fall sind sie ein echtes Ärgernis: Schlaglöcher. Lutz Neubert hat sich auf die Fahnen geschrieben, diese weniger schönen Stellen von Chemnitz bei Facebook zu dokumentieren. „Ich habe in den letzten zwei Jahren rund 2.000 Fotos gemacht“, verrät er.

Zeugnisse aus dem Stadtgebiet. Fotos: Lutz Neubert

Da er als Außendienstmitarbeiter eines regionalen Lebensmittelunternehmens viel im Stadtgebiet unterwegs sei, habe er irgendwann angefangen, die störenden Stellen zu dokumentieren. Es gehe ihm keinesfalls darum, Chemnitz schlecht zu machen. „Die Stadt hat viele tolle Seiten“, sagt Lutz Neubert. Es könne aber nicht sein, dass die Verwaltung ihrer Aufgabe, für sichere Wege zu sorgen, nicht entsprechend nachkomme.

Zudem ärgere ihn, dass viele Menschen mittlerweile schon derart abgestumpft seien und auch Schlaglöcher, die bereits seit Jahren nicht nur ein optischer Ärgernis sondern auch eine Gefahr darstellen, einfach klaglos hinnehmen. Es fehle den Chemnitzern an Stolz auf ihre Stadt. „Viele glauben außerdem, es bringe ja eh nichts, das zu melden“, weiß er. Ihn selbst hält das nicht davon ab, fast jeden Tag neue Fotos online hochzuladen.

„Manche Löcher gibt es jetzt seit fünf, sechs Jahren.“ Besonders krass sei es derzeit auf der Wolgograder Allee. Einige Erfolge hat er auch schon verbuchen können. „Manchmal sehe ich, dass wenige Tage nach meiner Veröffentlichung dann doch Stellen ausgebessert werden“, freut er sich. Bis vor kurzem war Lutz Neubert als „Straßenläufer“ anonym bei Facebook unterwegs, bis ihn das Unternehmen zur Verwendung eines Klarnamens zwang.

„Da ich ehrenamtlich auch Ortsvorsteher von Grüna bin, wollte ich nicht, dass das vermischt wird“, erklärt er. Doch nun steht er ganz offen zu seiner Tätigkeit und ist nach wie vor auf der Facebook-Seite „Lutz Claus Strassenläufer Neubert“ mit neuen Bildern von Schlaglöchern aus dem Stadtgebiet präsent. Angefangen hat Lutz Neubert in der Facebook-Community „chemnitzer-schlagloecher“. „Ich würde mir auch wünschen, dass sich dort mehr Chemnitzer beteiligen, äußert er einen Wunsch. Derzeit ist die Seite nur von 91 Personen geliked.

Mehr Informationen findet Ihr bei Facebook unter:

Chemnitzer-Schlagloecher und Lutz Claus Strassenläufer Neubert