Start Zwickau Ein Schwibbogen der besonderen Art
Artikel von: Uwe Wolf
10.12.2015

Ein Schwibbogen der besonderen Art

Jonas, Jens und Peter Wieland (v.l.n.r.) mit ihren selbst gebauten Schwibbogen. Foto. Uwe Wolf
Toni, Jens und Peter Wieland (v.l.n.r.) mit ihren selbst gebauten Schwibbogen. Foto. Uwe Wolf

Hohenstein-Ernstthal. Er gehört zu Weihnachten wie die Pyramide und der Engel: der Schwibbogen. Der von Familie Wieland in der Aue 18 ist einmalig. Er zeigt nur Motive der Stadt Hohenstein-Ernstthal, ist 1,50 Meter lang und 70 Zentimeter hoch und erlebt seine zweite Weihnachtssaison.

“Zuerst wollten wir einen Schwibbogen mit einem Waldmotiv, zum Beispiel einem Hirsch aber dann kam mein Sohn auf die Idee, Motive der Stadt zu zeigen”, sagte Peter Wieland. Und so wurde dann in der Familie beraten, was man für Motive auswählt, denn sie sollten schon repräsentativ für die Stadt sein. Letztendlich wurde das Wappen ausgewählt, der Lampertus mit Schacht, das Karl May Haus und das Berggasthaus. Aber auch Rennfahrer mit Sachsenring und Start- und Ziel – Turm sowie die Kalte Hedwig und das Rathaus sowie die Ernstthaler Kirche zieren den Schwibbogen. Über Postkarten, das Internet und in dem von den Motiven selbst Fotos angefertigt wurden, kamen die Wielands an geeignete Vorlagen für ihren Schwibbogen heran.

Die Motivsuche lief Anfang Oktober. Dann wurde alles auf durchsichtige Geschenkfolie mit Eddingstift aufgezeichnet und schließlich mit Pauschpapier auf das Sperrholz übertragen. Schon Ende Oktober begannen die Sägearbeiten. “Erst hatten wir gedacht, dass Sägen kann mit dem Laser in der Behinderten Werkstatt erfolgen”, so Peter Wieland. “Aber der Bogen war zu groß. Außerdem hätten wir einen ganz genauen Entwurf vorlegen müssen, der jedoch viel zu teuer war.” Also wurde selbst zur Säge gegriffen. Peter Wieland, Sohn Jens und Enkel Toni verbrachten viele Stunden beim Aussägen und Zusammenfügen des Schwibbogens. Rund 90 Stunden wurden benötigt. Am 1. Advent war die Arbeit geschafft und die Lichter des Bogens erstrahlten erstmals. Die Beleuchtung wird aus einer Batterie mit Strom gespeist. Die Hintergrundbeleuchtung ist ein 9 Meter langer Lichtschlauch.

“Das Sperrholz wurde geölt, damit es der Witterung wiedersteht. Wir haben uns da extra beraten lassen, was für die Holzbehandlung am Besten ist. Außerdem haben wir ein Dach über den Schwibbogen gebaut”, sagte Jens Wieland.

Der Schwibbogen steht nun gleich bei der selbstgebauten Weihnachtspyramide. Von diesen wurde durch die Wielands in den Jahren 1982/83 drei Stück geschaffen. Eine erhielt eine Firma und die zweite steht in einem Grundstück an der Dresdner Straße. An der Pyramide in Wielands Grundstück wird seit einigen Jahren immer am 1. Advent das Pyramidenanschieben zelebriert. “Wir haben da vor einigen Jahren ganz klein angefangen. In diesem Jahr kamen über 60 Leute zum Anschieben. Das macht jede Menge Spaß”, so Peter Wieland.

Ob wieder mal ein Schwibbogen gebaut wird, steht noch nicht fest. “Vielleicht irgendwann. Das kommt aus der Laune heraus”, meinte Familie Wieland. uw