Start Zwickau Ein Zwickauer „kehrt Heim“
Artikel von: Redaktion
02.11.2015

Ein Zwickauer „kehrt Heim“

Die weiß-braun-goldene Schönheit rollt behutsam zum Ausstellungseingang. Foto: Alice Jagals
Die weiß-braun-goldene Schönheit rollt behutsam zum Ausstellungseingang. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Vorsichtig wurde am Montagvormittag der Rohbau des Horchwagens aus dem Jahre 1904 in das August-Horch-Museum gebracht. Dass es sich hierbei um ein ganz besonderes Gefährt handelt, wissen viele wahrscheinlich nicht. Denn das Modell war das erste in Zwickau produzierte und in Sachsen verkaufte Auto aus der Horch-Ära. Und es war das erste Horch-Fahrzeug mit vier Zylindern. Wie viele davon gebaut wurden ist nicht ganz klar. Man vermutet aber zwischen acht und 20 Stück. Doch selbst dabei handelte es sich so gesehen immer wieder um Einzelfabrikate, da innerhalb der Baureihe Details verändert wurden.

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Seit April 2012 wird das Fahrzeug vom Förderverein des Museums realisiert. Und das ist gar nicht so einfach. Das wird deutlich, wenn man weiß, dass es sich hierbei erst einmal um die erste Baustufe handelt. Noch zwei weitere sollen folgen. Doch dafür wird das Modell das Museum wieder verlassen müssen. Zuletzt war es bei IndiKar in Wilkau-Haßlau untergebracht. „Wir brauchen dafür spezielle Technik wie eine Hebebühne beispielsweise. Einen so großen Spielraum haben wir hier im Museum nicht“, erklärt Roland Schulze, der unter anderem für das Marketing verantwortlich ist.

Am Ausstellungseingang des Museums wird der Horch die Gäste "begrüßen". Aber das vorerst nur bis zur nächsten Baustufe. Foto: Alice Jagals
Am Ausstellungseingang des Museums wird der Horch die Gäste “begrüßen”. Aber das vorerst nur bis zur nächsten Baustufe. Foto: Alice Jagals

Eine Zeichnung vom genauen Aufbau gibt es nicht mehr. „Es existiert lediglich eine alte Zeichnung, ein Foto und ein Katalog von 1904/ 05“, erzählt Dr.-Ing. Bernd Czekalla, Geschäftsführer des Fördervereins. Eine Gruppe von zwölf Personen ist bisher daran beteiligt gewesen anhand der wenigen Anhaltspunkte einen echten Horch aufzubauen. Die Holzspeichen wurden per Hand weiß lackiert und darüber wurde ein Metallriemen von einem Mülsener Schmied gespannt. Allein der Kühler, ein Röhrenklühler, wurde original hergestellt. Der Produktionswert beläuft sich auf einen oberen fünfstelligen Bereich, welcher durch den ADAC Sachsen gesponsert wurde.

60.000 Euro wurden bereits selbst in die Hand genommen, etwa das Doppelte kam über Sponsoren und Eigenleistung zustande. Etwa das Dreifache wird der Motor kosten. „Schließlich wollen den die Besucher später auch sehen“, sagt Roland Schulze.

Wer die erste Baustufe sehen möchte, hat nun die Gelegenheit dazu. Gleich zu Beginn der Ausstellung im August-Horch-Museum ist das Fahrzeug zu begutachten. Anfang nächsten Jahres wird der Bau fortgesetzt. Wann der Horch fertig sein wird, ist noch nicht klar. Das vorherige Modell, welches vom Verein aufgebaut wurde, der Rennwagen Typ C wurde zwischen 2004 und 2011 realisiert. aj

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