Start Zwickau „Einfach nur mitreißend und grandios“
Artikel von: Judith Hauße
10.01.2018

„Einfach nur mitreißend und grandios“

Peter Keller, Trainer der Westsachsenauswahl (WeSa). Foto: tsc

Der Ausgang des 16. ZEV-Hallenmasters war farblich klar strukturiert. Hinten alles Schwarz-Gelb (4. U21 Dynamo Dresden, 5. VfB Auerbach, 6. VFC Plauen), vorn – angeführt von Rot-Weiß über Grün-Weiß bis Himmelblau (CFC) – schön bunt. Das Überraschungsteam des Turniers in der Stadthalle Zwickau war einmal mehr die Westsachsenauswahl (WeSa). Die Mannen um Trainer Peter Keller schafften es über den seit Jahren innehabenden Titel „Liebling der Herzen“ diesmal verdient ins Finale. Nach packenden zweimal zehn Minuten unterlagen sie jedoch dem FSV Zwickau knapp mit 3:2. Der „Vize-Sieger-Trainer“ ließ das Turnier Revue passieren und blickte aus seiner Sicht für die regionalen Teams in die zweite Saisonhälfte.

 

Trainer Peter Keller (hinten) konnte meist mit gelassener Mine das Spiel „seiner Jungs“ verfolgen. Foto: tsc

 

Als Ex-Zweitbundesligaspieler und ehemaliger FSV-Trainer ein Wort allgemein zum Niveau?

Außer in eins-zwei Spielen waren es alles enge Kisten mit viel Spannung. Genau das, was die Zuschauer sehen wollen. Hier und da hat manchmal der letzte Biss gefehlt.

 

Das trifft aber nicht auf das WeSa-Team zu!

Nein, die haben in jedem Spiel alles gegeben, als ob es das Finale sei.

 

Dabei ist es, wie jedes Jahr, eine „vorgegebene wild zusammengewürfelte Truppe“?

Na ja, wild vielleicht im Hinblick, sich so teuer als möglich zu verkaufen. Aber die Trainer der jeweiligen delegierenden Teams haben mir schon ihre besten Hallenspieler geschickt.

 

Und die mussten ausschließlich gegen Profis ran!

Genau, die Amateure aus der Sachsenliga, Landesklasse und Kreisoberliga haben gezeigt, dass es auch unterklassig tolle Fußballer gibt, eine gute Arbeit in den Vereinen geleistet wird.

 

Mit welchem Platz hatten WeSa-Team und -Trainer vorher geliebäugelt?

Wir wollten Paroli bieten, mit vollem Einsatz aber fair zur Sache gehen und möglichst wieder das kleine Finale erreichen.

 

Das hat ja mit Hilfe des Fußballgotts geklappt!

Foul des CFC-Spielers Mbende hin oder her… So gab´s ein spannendes 9-Meter-Schießen, das uns ins Finale brachte, in dem wir auch eine gute Figur abgegeben haben. Meine Jungs waren einfach nur mitreißend und grandios. Danke für einen tollen Nachmittag. Ich freu´ mich schon auf 2019.

 

Bis dahin steht für alle Teams zuerst die zweite Saisonhälfte an. Ein Wort zu den auch am Turnier beteiligten regionalen Vertretern. Zunächst Ligakonkurrenten Chemnitzer FC?

Ganz einfach. Die haben 18 Spiele Zeit und in den davon neun Heimspielen die volle Punktzahl zu holen. Dann dürfte alles okay sein.

 

Weiter mit der 3. Liga – wo landet der FSV Zwickau?

In der Winterpause gut reagiert, zwei Leute geholt und damit die Abwehr stabilisiert als auch nach vorn mit mehr Finesse unterwegs. Nun müssen sich aber auch endlich die Talente beweisen. Ein sicherer Mittelfeldplatz ist drin.

 

Als bisheriger „Unentschieden-König“ wird´s in der Regionalliga für Auerbach aber auch nicht leicht?

Beim VfB wird solide gearbeitet und wenn´s drauf ankommt, war die Truppe immer parat. Das wird auch diesmal so sein. Zudem sie sich viel Kraft aus dem Pokal holen können / werden.

 

Und die Spitzenstädter?

Was da passiert, tut richtig weh. Die Plauener müssen schnellstens eine machbare, wenn nicht sogar existenzielle sportliche Lösung finden. Dann regelt sich bestimmt alles andere auch.