EM-Qualifikation: bester deutscher Elektro-Jung-Handwerker kommt aus Colditz in Sachsen

Geringswalde. Beim 64. Bundesleistungswettbewerb der elektrohandwerklichen Jugend am 14. November 2015 konnte sich ein Sachse durchsetzen. Erst knapp eine Woche zuvor hatte sich Sebastian Ruppert (21) auf der Elektro-Fachmesse efa beim Regionalausscheid in Leipzig als bester sächsischer Jung-Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik für den Bundesleistungswettbewerb qualifiziert. Im niedersächsischen Oldenburg konnte sich der Colditzer nun auch unter seinen fünfzehn Konkurrenten aus den anderen Bundesländern durchsetzen. Mit 97 von 100 erreichbaren Punkten belegte der 21-Jährige aber nicht nur in seinem Fachgebiet den ersten Platz, sondern wurde auch zum Gesamtsieger des Wettbewerbs gekürt. Ruppert, der bei der Geringswalder GET GmbH seinen Beruf gelernt hat, qualifizierte sich damit auch für die Teilnahme an den EuroSkills, den Europameisterschaften des Handwerks. Der Sachse wird dort im Dezember 2016 im Bereich Elektrotechnik für Deutschland im schwedischen Göteborg antreten.
Am Freitag, dem 27. November 2015, wird die GET GmbH „ihren deutschen Meister“ mit einer Feierstunde ehren. „Auf so einen tollen Erfolg sind wir natürlich äußerst stolz“, freut sich Geschäftsführer Günter Busch, der seinen Gesellen nach Oldenburg begleitete. Im Rahmen des Bundesleistungswettbewerbs wurden auch den Ausbildungsbetrieben zur Anerkennung der besonderen Ausbildungsleistung Ehrenurkunden verliehen. Auch darüber zeigte sich Busch äußerst erfreut: „In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, qualifizierte Fachkräfte zu finden, sind wir natürlich darauf angewiesen, unseren Nachwuchs selbst heranzuziehen. Gemeinsam mit der Berufsschule in Döbeln ist uns dies bei Sebastian offensichtlich optimal gelungen.“

Hintergrundinformationen zum Bundesleistungswettbewerb:
Der Praktische Leistungswettbewerb der Handwerksjugend findet in jedem Jahr nach den Berufsabschlussprüfungen statt. Teilnehmen kann jeder Handwerksgeselle, der zum Zeitpunkt seiner Gesellenprüfung nicht älter als 27 Jahre ist und eine mindestens „gute“ Prüfungsleistung erbracht hat. Durchgeführt wird der Wettbewerb in vier Stufen, und zwar auf der Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene idealerweise in jedem einzelnen handwerklichen Ausbildungsberuf. Entsprechend diesen Ebenen sind auch die Zuständigkeiten verteilt: Innungen und Handwerkskammern organisieren die erste und zweite Ebene, Landesinnungs- und Bundesinnungsverbände die dritte und vierte Ebene. Im Vergleich der jeweils besten Gesellenprüfungen aus den Innungen eines Kammerbezirkes wird der Kammersieger ermittelt. Die Ermittlung des Landessiegers erfolgt dann dadurch, dass sich die Kammerbesten jedes Bundeslandes einer besonderen Wettbewerbsarbeit in der fachlichen und organisatorischen Verantwortung des regional zuständigen Landesinnungsverbandes stellen. Für den Bundesleistungswettbewerb (BLW) 2015, die Deutschen Meisterschaften der E-Handwerke, haben sich 65 Landessieger aus den 16 Bundesländern qualifiziert. 56 von ihnen im Alter zwischen 19 und 27 Jahren kamen vom 12. bis 15. November in Oldenburg zusammen, um die Bundessieger in den sieben Ausbildungsberufen der Elektrobranche zu ermitteln. 38 Teilnehmer haben die mittlere Reife und 18 Abitur oder Fachabitur. Um bei den Deutschen Meisterschaften dabei sein zu können, müssen die jungen Handwerker ihre Gesellenprüfung mit „gut“ (mindestens 81 Punkte) bestanden haben. Der BLW fand 2015 zum 64. Mal statt. Für die bereits seit 1951 durchgeführten Berufswettbewerbe der Handwerksjugend veranstaltet der ZDH seit 1960 eine festliche Zentralveranstaltung, zu der alle Erstplazierten in den einzelnen Handwerksberufen eingeladen werden