Start Erzgebirge Endspurt am Erkundungsschacht in Pöhla
Artikel von: Redaktion
02.06.2018

Endspurt am Erkundungsschacht in Pöhla

Eine Grubenwehrübung im Schacht Pöhla der SME AG. Foto: SME AG

Über 90 Meter tief ist der Erkundungsschacht der Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) im Luchsbachtal bei Pöhla/Erzgebirge inzwischen. Weitere rund 85 Meter bis zur Wolfram- und Fluorid-Lagerstätte stehen noch bevor. Dank dem Einsatz eines größeren Greifers seit Ende Februar kommt man beim Vortrieb des Schachtes gut voran. 22 Bergleute arbeiten derzeit im und um den Schacht in der traditionsreichen Schwarzenberger Bergbauregion. Jetzt erhöht das Bergbauunternehmen seine Schlagzahl allerdings noch einmal.

Arbeiten am Erkundungsschacht im Drei-Schicht-System

Wurde bisher schon Tag und Nacht Montag bis Freitag im Drei-Schicht-System das Gestein aus der Erde geholt, so wird seit 28. Mai auch an den Samstagen gearbeitet. „Wir befinden uns jetzt im Endspurt“, berichtet Dr. Klaus Grund von der SME AG. „Deshalb wird es nun Zeit, zur Lagerstätte vorzustoßen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Schichten auszuweiten.“ Im Erkundungsschacht selbst arbeiten kontinuierlich, außer natürlich bei Sprengungen, mehrere Bergleute Über- und Untertage. Bohren, sprengen, fördern, bewehren und auskleiden mit Spritzbeton wechseln sich ständig ab. Einmal die Woche werden Spritzbeton und Sprengstoff nachgeliefert. Anfang Mai fand zudem eine Grubenwehrübung statt, bei der eine fiktiv verletzte Person mit Hilfe einer speziellen Seiltechnik der Wismut aus dem Schacht geborgen wurde. Die Übung ist fester Bestandteil der Teufe und dient der Vorbereitung auf eventuelle Notfälle.

Bis zu 3.000 Tonnen Wolframerz sollen gefördert werden

Drei Erzfelder will die SME AG erschließen. Bei den Pöhlaer Erzfeldern handelt es sich um eine polymetallische Lagerstätte aus Wolfram, Fluorid, Zinn und Zink. Im ersten Schritt wird die SME AG Wolfram und Fluorid abbauen. Der Erkundungsschacht bildet den Auftakt des Projektes. 2.000 bis 3.000 Tonnen Wolframerz sollen aus dem Schacht gefördert, chemisch-mineralogisch ausgewertet und dann aufbereitet werden. Die gesamte Förderung und der Aufbereitungsprozess dienen als Probelauf zum späteren eigentlichen Bergbaugeschehen, das über eine dann noch zu bauende große Bergrampe abgewickelt wird. Die Aufbereitung des geförderten Gesteins wandert dann von der Pilotanlage in Mittweida zurück zum Minengelände im Luchsbachtal, wo die finale Aufbereitungsanlage entstehen wird.

Der Erkundungsschacht wird dann als Wetterschacht und zweiter Fluchtweg genutzt. Ungefähr über 40 bis 50 Jahre soll sich die eigentliche Bergbautätigkeit von 2019 an in Pöhla erstrecken, dann mit über 120 Bergleuten. sme