Start Erzgebirge Erben dringend gesucht
Artikel von: Sven Günther
17.09.2020

Erben dringend gesucht

Nachlassverwalter Steffan Berg sucht im Erzgebirge Erben, hofft auf die Hilfe der WochenENDspiegel-Leser. Symboldbild: pixabay.com

Nachlasspfleger sucht Erben im Erzgebirge

Erzgebirge. Er ist ein Detektiv in Sachen Erbschaften. Steffan Berg ist Nachlasspfleger, arbeitet für die Amtsgerichte. „In Deutschland ist kein Nachlass herrenlos, sondern
hat immer automatisch einen Eigentumsnachfolger“, erklärt Steffen Berg. „Leider haben heute viele Menschen keine direkten Familienangehörigen mehr oder sie haben lange keinen Kontakt mehr zueinander gehabt.“
Seine Hauptaufgabe: Rechtmäßigen Erben finden, damit ihnen das Erbe herausgegeben werden kann. „Wenn Erben nicht gefunden werden können, dann erbt am Ende der Staat.“, so Steffen Berg. Bei verschuldeten Nachlässen gibt es allerdings keine Erbensuche.

Heißt: Wenn Steffan Berg Erben sucht, gibt es auch tatsächlich etwas zu erben. Wie im Fall Anna Minna Auguste Clermont, in dem eine Spur ins Erzgebirge führt.

Steffan Berg: „Normalerweise beginnt die Erbensuche in den Unterlagen des Nachlasses. Bilder, Urkunden, Aufzeichnungen, selbst Postkarten und Briefe aus der Vergangenheit können wichtige Hinweise auf Verwandte geben. Mit diesen Informationen werden Standesämter, Stadt- und Kirchenarchive kontaktiert, um entsprechende Urkunden zu erhalten. Aus den Urkunden ergeben sich dann wieder neue Informationen. So kann man dann in der Gegenwart die Verwandtschaft finden. Aber im aktuellen Fall hat das alles nichts gebracht.“

Daher versucht Steffan Berg jetzt, über den WochenENDspiegel Menschen zu finden, die dazu beitragen können, das Schicksal der Anna Minna Auguste Clermont, aufzuklären. „Es ist ein bisschen wie Aktenzeichen XY ungelöst, wenn die Kriminalpolizei sich an die Öffentlichkeit wendet, um einen Fall aufzuklären, bei dem ihr noch wichtige Informationen fehlen“, meint Steffen Berg.

Die Fakten:

Anna Minna Auguste Clermont wurde am 5. April 1897 in Mühlhausen/Thüringen geboren. Sie war Kind der Bertha Sophie Clermont, geboren am 10.02.1871 in Mühlhausen, die Tochter des Korbmachers Karl Clermont aus Mühlhausen war.
Anna Minna Auguste Clermont hatte eine Schwester, Thekla Berta Mathilde Clermont, später verheiratet Hofer, die die Mutter der Erblasserin ist. Die Erblasserin lebte in West-Deutschland,
während ihre Mutter Thekla in der DDR blieb.

Aus Erzählungen der Erblasserin soll es eine „Tante im Erzgebirge“ gegeben haben. Dabei müsste es sich um die Anna Minna Auguste Clermont handeln. Leider fehlt seit dem etwa 13. Lebensjahr von Anna Minna Auguste Clermont jede Spur. Damals, um 1910/1911 wurde sie in Mühlhausen/Thüringen konfirmiert. Es ist die letzte Aufzeichnung von ihr. In den folgenden Jahren gab es dort keine Heiraten oder Geburten, bei denen Ihr Name erscheint. Es muss davon ausgegangen werden, dass sie Mühlhausen vor einer Heirat oder einer Niederkunft, verlassen hat. Dass sie in Mühlhausen jung gestorben ist, erscheint nach den vorliegenden Archivunterlagen unwahrscheinlich, aber völlig ausgeschlossen werden kann es nicht.

Thekla Berta Mathilde Clermont, die Mutter der Erblasserin.

Die Schwester der gesuchten Anna Minna Auguste Clermont, Thekla Berta Mathilde Clermont, verheiratet Hofer, welche die Mutter der Erblasserin ist, heiratete 1942 in Serba, Landkreis Stadtroda, lebte längere Zeit -bis etwa 1945- in Jena, um 1948 in Klengel (Bürgel) und starb 1971 in Eisenberg. Es besteht die Möglichkeit, dass Anna Minna Auguste Clermont sich nicht allzu weit von ihrer Schwester aufhielt, womöglich im Bereich des Erzgebirges. Wenn Anna Minna Auguste Clermont Kinder gehabt hatte so könnten diese heute vielleicht noch leben bzw. eigene Kinder haben.

Die Fragen:

Wer kann sich erinnern, dass seine Mutter oder Großmutter aus Mühlhausen in Thüringen kam und der Ur-Großvater dort Korbmacher war?
Wer kann etwas zu den Lebensverhältnissen der damaligen Zeit sagen? Als Korbmacher lebte man wohl in einfachen Verhältnissen. Eigene Kinder müssten früh mitgearbeitet oder schnell versucht haben, jemanden zu heiraten.
Vielleicht kam auch eine Auswanderung infrage?
Gab es zu bestimmten Zeiten bei bestimmten Personengruppen in der Mühlhausener Region eine Tendenz auszuwandern oder in einen bestimmten anderen Ort hinzuziehen? Wohin sind sie gegangen und wie sind sie dahin gekommen?

Das Foto:

Das ist das einzige Familienfoto, das existiert. Fotos: privat

Es gibt ein einziges Foto mit Personen, offenbar der Familie der Erblasserin, deren Identität nicht eindeutig geklärt ist. Erkennt jemand eine oder mehrere Personen auf dem Bild? Wer kann einschätzen wann oder wo es gemacht worden sein könnte?
Steffan Berg: „Das Wissen der Leser könnte daher auch von großer Bedeutung für die Aufklärung des Schicksals der Anna Minna Auguste Clermont sein. Wenn Sie etwas wissen oder vermuten, dann schreiben Sie bitte an die Redaktion Wochenendspiegel.“

Adresse: WochenENDspiegel, Geyersdorfer Straße 16 in 09456 Annaberg-Buchholz, z.Hd. Sven Günther oder:
Die Informationen werden an Steffan Berg weitergeleitet. red