Start Chemnitz Erfolgsgeschichte aus Sachsen: Wie ein Unternehmen aus Leipzig Kinderträume beflügelt
Artikel von: Redaktion
24.08.2017

Erfolgsgeschichte aus Sachsen: Wie ein Unternehmen aus Leipzig Kinderträume beflügelt

Geht es um die Fantasie von Kindern, sind den Dingen kaum Grenzen gesetzt. Geht es aber darum, diese Fantasien gezielt zu beflügeln, zu fördern und unterstützen, wird es schon schwieriger. Einem sächsischen Unternehmen ist es gelungen, kleine und große Kinder mithilfe von Elfen, Wichteln, Feen und geheimnisvollen Türen zu begeistern.

Autorin der Bücher und Gestalterin der Motive, Kristin Franke
Kristin Franke entwirft und gestaltet die Motive und Bücher alle selbst. Bildquelle: Kristin Franke, tinyfoxes.de

„Tinyfoxes“ heißt das Unternehmen und stellt in liebevoller Handarbeit schöne Accessoires für Kinderzimmer her. Unter anderem sind das kleine Türchen, hinter denen schon zahlreiche Elfen und Wichtel in die Kinderzimmer eingezogen sind. Hinter dieser Idee steckt die Leipziger Buchautorin Kristin Franke. Sie ist selbst Mutter – und so kam es auch zu der Idee. Dass Kinder noch in der Lage sind, in einer magischen Welt ganz aufgehen zu können, hat die Autorin begeistert. Schnell kam es zu der Idee, kleine magische Wesen im Kinderzimmer einziehen zu lassen. Sei es hinter einer kleinen Türe, die in einem Traditionsunternehmen im Erzgebirge hergestellt wird, oder in Form eines Wand-Tatoos, das selbst angebracht werden kann.

Was hat es mit den Türen auf sich?

Sie sind nur wenige Zentimeter groß und aus echtem Holz gefertigt. Hergestellt werden sie in einem Unternehmen im Erzgebirge, das bereits in fünfter Generation seinen Beruf ausübt. Diese kleinen Türchen werden einfach am Boden an die Wand geklebt. Manche davon fluoreszieren, sodass die Fantasie noch mehr angeregt wird. Fantasie ist besonders wichtig für die Entwicklung eines jeden Kindes. Im Falle des Glitzers und der anderen Accessoires entsteht dann der Eindruck, hinter der Türe lebt eine Fee oder ein Wichtel, der bzw. die ihm beim Einschlafen hilft und es beschützt. Unterstützt kann dieser Eindruck noch werden, indem die Eltern abends, wenn das Kind schon schläft, Glitzerstaub vor der Türe verstreut.

Noch mehr Fantasie beflügeln

Kristin Franke musste sich, bevor sie die kleinen Türchen produzieren ließ, entscheiden, ob sie geöffnet werden können oder geschlossen bleiben. Sie entschied sich für Letzteres. „Nur die Magie der Feen, Wichtel und Elfen kann sie öffnen“, sagt sie im Interview. Dadurch bleiben die Türen spannend und sind eine Art Projektionsfläche für Fantasien. Das mache den Reiz dieser filigran gestalteten Türchen aus.

Dabei unterscheidet sie nicht zwischen Elfen-, Wichtel- oder Feentüren. Zwar bietet sie all diese Variationen an, aber da ist sie wieder die Sache mit der Fantasie: Für das eine Kind lebt dahinter ein Wichtel, für ein anderes eine Fee oder ein Elf. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Jungs eher zu einem Wichtel tendieren, Mädchen stellen sich eher eine Fee hinter ihrer Tür vor.

Zugang in eine magische Welt

Gerade weil der Zauber der Türchen durch Glitzer und weiteren Accessoires aufgewertet werden kann, ermöglichen sie eine Art Zugang in die magische Welt, wie sie nur ein Kind sehen kann. So bietet Kristin Franke auch Zubehör wie kleine Holzbänke oder eine kleine Leiter an, die vor bzw. neben die Türchen gestellt werden können. Was dadurch entsteht, sind Gedanken, die man sogar berühren kann. Ein unvergleichlicher Fantasie-Anreiz für Kinder. Denn schließlich braucht ein Wichtel eine Leiter, um von seiner Tür heraus die Fußleiste überwinden zu können. Er hat ja keine Flügel, wie eine Fee.

Motive sind handgemalt

Viele der Motive, die man an der Wand im Kinderzimmer befestigen kann, sind als Aquarelle von Hand vorgezeichnet worden. Anschließend werden sie digitalisiert und gehen dann in den Druck. Hier sieht man die Liebe zum Detail. Denn was anschließend die Kinderzimmerwand ziert, sind ganz feine Details und weiche Farben, die bei industriell gefertigten Wand-Tatoos häufig nicht zu erkennen sind.

Befestigt werden diese kleinen Kunstwerke von den Kunden selbst. Gedruckt ist das Motiv auf einer selbstklebenden Folie. Diese lässt sich auch leicht wieder entfernen.

Auf die Idee, Kunstdrucke und Wand-Tatoos anzubieten, kam Kristin Franke dadurch, dass sie ihre eigenen Zeichnungen, die sie hobbymäßig erstellt hat, in den sozialen Netzwerken veröffentlichte. Die Resonanz war so groß, dass daraus die Idee geboren wurde, diese einer breiteren Masse anzubieten. Sogar nach Auftragsmotiven wird sie gefragt.

Eine ganze Welt voller kindgerechter Produkte

Doch nicht nur die Türchen sind es, die den Produktkatalog von Tinyfoxes ausmachen: Weil Kristin Franke auch Kinderbuchautorin ist, werden selbstverständlich auch ihre Bücher angeboten. „Das Geheimnis der Wichteltür“ ist eines davon. Damit wird das Erlebte mit der Tür im Kinderzimmer erst rund. Denn wenn abends noch eine Geschichte zu diesem Thema vorgelesen wird, wirkt die echte Feen-Tür im Zimmer noch beeindruckender.

Bei „Greta und die Kummerfee“ wird die Geschichte der kleinen Greta erzählt, die einen miesen Tag hat. Schimpfen – das mag Mama nicht. Wie also den Kummer loswerden? Geeignet ist auch diese Geschichte zum Vorlesen. Die Storys ihrer Geschichten findet die Autorin in ihrem privaten Umfeld. Natürlich sind auch ihre Kinder einmal schlecht gelaunt. „Man muss aber akzeptieren, dass auch kleinere Kinder schon bestimmte Dinge mit sich selbst ausmachen wollen“, sagt sie. Im Buch wird dies weitergeführt.

Der Erfolg blieb nicht lange aus

Mittlerweile hat sich das anfangs noch kleine Start-Up in eine erfolgreiche Firma verwandelt. Das Erfolgsgeheimnis ist eigentlich kein Geheimnis: Beständig an seine Produkte glauben, sie stetig weiterentwickeln und nicht aufhören, sich in Kinder hineinzuversetzen – das ist es wohl, was Kristin Frankes Arbeit so erfolgreich macht. Ihre Bücher zum Beispiel: Hier gelten keine Geschlechterstereotypen. Mädchen dürfen ebenso handwerklich begabt sein wie Jungs. Auch ihnen kommt die Rolle als Heldin der Geschichte zu. Wichtig sei, dass eine Moral hängen bleibt.

Sachsen offenbar besonders erfolgreich

Geht es um die Erfolgsgeschichte von Unternehmen, spielen die Sachsen eine ganz besondere Rolle. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwas über 2 Prozent lag der Freistaat 2016 bereits auf dem ersten Platz aller Bundesländer. Das scheint das Ergebnis harter und konsequenter Arbeit zu sein. Vielleicht ist es aber auch die Liebe zum Detail, der Kreativität oder einfach nur des Fleißes. Möglicherweise auch eine Mischung aus allem. Fakt ist: Viele erfolgreiche Unternehmen kommen aus Sachsen und setzen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse jeden Tag aufs Neue unter Beweis. Eine Erfolgsstory, die höchstwahrscheinlich fortgesetzt werden wird. Das gilt auch und vor allem für Kristin Franke und ihre Produkte für deutsche Kinderzimmer.