Start Erzgebirge Eric Frenzel exklusiv
Artikel von: Sven Günther
18.01.2016

Eric Frenzel exklusiv

Wettkampf in Sicht

In unserem erneuten Wahltrainingslager in Predazzo macht ein Wort die Runde, das magisch klingt: Chaux-Neuve! Jedesmal, wenn es fällt, huscht ein leichtes Lächeln über die Gesichter. Chaux-Neuve ist das kleine französische Dorf, das mit seinen 296 (!) Einwohnern schon seit einigen Jahren Gastgeber für einen Kombinationsweltcup ist. Das Lächeln dagegen ist die blanke Vorfreude, dass es dort am nächsten Wochenende endlich wieder einen Wettkampf für uns gibt – nach einigen Wochen Zwangspause auf Grund von Schneemangel und Wetterkapriolen. Ich freue mich riesig und irgendwie ist es, als ob die Weltcupsaison jetzt erst beginnt. Der Terminkalender ist nun voll und ich hoffe, dass nicht nur die Wettkämpfe stattfinden können, sondern auch, dass die FIS nun daran geht, die verpassten Wettkämpfe neu aufzulegen, so dass wir auf eine schöne Quantität an Rennen für den Gesamtweltcup kommen.

frenzeltextk
Ich habe an Chaux-Neuve gute und schlechte Erinnerungen und dies hängt wieder einmal mit dem Wetter und den daraus folgenden Rahmenbedingungen zusammen. Hat der Ort viel Schnee, wird die große Loipe präpariert und das bedeutet 2,5 km selektive Strecke mit schönen Anstiegen, wie ich sie liebe und wie sie meiner Wettkampfführung entgegenkommen. Immer wenn in Chaux-Neuve die große Loipe befahrbar war, konnte ich gute Wettkämpfe zeigen. Bei Schneemangel dagegen wird nur die kleine Loipe gerichtet, mit ca. 1,5 km. Der Verkürzung fallen dann insbesondere die Anstiege zum Opfer und es gibt regelmäßig ein Rennen, bei dem es nicht unbedingt gelingt, sich abzusetzen. Der Wettkampf auf der kleinen Loipe gewichtet das Sprungergebnis mehr, weil die Streckenführung es nicht zulässt, große Zeitunterschiede herauszuarbeiten. Ein Wettkampf auf der großen Loipe ermöglicht es einem, auch mal einen mäßigen Sprung zu kompensieren und „nach vorne“ zu laufen.
Die Schanze in Chaux-Neuve ist eine Singularität im gesamten Weltcupgeschehen; sie ist weder Großschanze noch Normalschanze, ein  ganz eigene Konstruktion, die größere Weiten als eine Normalschanze zulässt, aber durch ihren Kalkulationspunkt eben doch noch nicht eine Großschanze ist. Auf ihr springe ich sehr gerne und ich freue mich gerade darauf besonders, das gute Sprungtraining der vergangenen Wochen nun endlich im Wettkampf umsetzen zu können.
Ich bin bereit für den „zweiten“ Start des Weltcupwinters und hoffe auf viel Schnee und damit auf die „große“ Loipe!

Sponsor1kSponsor2k