Start Vogtland Eric Frenzel: Fokus auf die Weltmeisterschaft
Artikel von: Sven Günther
09.02.2021

Eric Frenzel: Fokus auf die Weltmeisterschaft

Der Fokus der WM-Vorbereitung liegt für Eric Frenzel auf dem Springen. Foto: Marion Gumbd

Erzgebirge. Der Weltstar und der WochenENDspiegel – die Verbindung bleibt im Jahr 2021 aktuell.
Schon seit 2014 schreibt Eric Frenzel, der King of NoKo, für unsere Leser. Damals konnten sie den Spitzensportler auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Sotschi und dort während der Wettkämpfe begleiten, mitlesen, wie er sich die Goldmedaille sicherte. Immer ganz nah dran, immer informiert über die Dinge, die passieren, wenn die Scheinwerfer für die Fernseh-Kameras ausgegangen sind.
Das wird sich in diesem Jahr nicht ändern. Eric springt von den Schanzen, kämpft in den Loipen und greift anschließend in die Tasten, um im WochenENDspiegel darüber zu schreiben, wie er sich nach Siegen oder Niederlagen fühlt, was er abseits der Wettkämpfe erlebt und welche Gedanken er sich macht.

Tunnelblick

Von Eric Frenzel
Oberhof. Klingenthal war aus deutscher Sicht ein voller Erfolg: zwei deutsche Weltcupsiege in der Vogtlandarena geben Auftrieb und waren das richtige Signal an die Konkurrenz. Das Bild am ersten Weltcuptag, als gleich alle drei Treppchen in schwarz-rot-gold gekleidet waren, soll nach Bundestrainer Weinbuch nun das Leitbild für die Heim-WM sein.
Die letzten zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft folgen einem engen Zeitplan und einem inhaltlich genau konzipierten Wechsel zwischen Training und Regeneration. Zwei Lehrgänge in Oberhof und Garmisch werden dazu dienen, den Sprungablauf zu optimieren.
Während wir in Oberhof auf einer Normalschanze trainieren werden, folgt in Garmisch das Großschanzentraining. Auf der Schanze geht es für uns darum, beim Springen drei bis fünf Meter mehr rauszuholen, um die Ausgangssituation für das Rennen zu verbessern.
In der Saison haben wir uns durch diverse Anpassungsprozesse beim Springen kontinuierlich verbessert. In den zwei Lehrgängen werden wir nun nochmal jedes für das Springen relevante Kriterium unter die Lupe nehmen: die Anfahrtshocke, den Absprung, die Skibindung, den Schuh, die Flugkurve und die Landung. Die Laptops werden den Trainingsalltag begleiten. Potentiale müssen gehoben werden.
Zwei Wochen Feintuning stehen also auf dem Programm, unterbrochen jeweils von einem Heimaufenthalt. Dort wird immer die Regeneration im Vordergrund stehen und das Halten der Laufform, die bei mir gegenwärtig extrem gut ist.
Mein Heimtraining werde ich allein in Flossenbürg und in Oberwiesenthal absolvieren. Durch meinen Trainingspavillon, den ich zu Hause errichtet habe, kann ich im Garten Krafttraining und Gymnastik durchführen, die Skieinheiten hingegen im benachbarten Loipenareal des Skilanglaufzentrums Silberhütte, wo gegenwärtig beste Bedingungen herrschen.
Zu Hause werde ich, wie immer in den letzten Jahren, von der Familie etwas isoliert sein, um auf den letzten Metern vor der WM nicht noch eine wie auch immer geartete Infektion abzubekommen und damit ist nicht nur Corona gemeint, auch Erkältungen wären jetzt in der letzten Phase der Vorbereitung sehr kontraproduktiv. Die mentale Disposition stärke ich auf Waldspaziergängen rund um Flossenbürg. Ich freue mich auf die Heim-WM, auch wenn wir alle unter diesen Rahmenbedingungen im Corona-Jahr leiden. Die Zuschauer gehören natürlich zu einer WM und uns als deutsche Mannschaft fehlen diese Heimzuschauer natürlich besonders.
Mein Ziel ist der Gewinn von Medaillen, mit der Mannschaft und im Einzel. Es sind die wichtigsten Wettkämpfe im Jahr. Ich werde gut vorbereitet sein. Wir werden sehen, was gelingt.