Start Vogtland Eric Frenzel: Karotten-Ingwer-Suppe verleiht Flüüüüügel
Artikel von: Sven Günther
25.01.2021

Eric Frenzel: Karotten-Ingwer-Suppe verleiht Flüüüüügel

Eric Frenzel signiert ein Seefeld-Trikot für einen guten Zweck. Foto: privat

Erzgebirge. Der Weltstar und der WochenENDspiegel – die Verbindung bleibt auch bis ins Jahr 2021 aktuell.
Schon seit 2014 schreibt Eric Frenzel, der King of NoKo, für unsere Leser. Damals konnten sie den Spitzensportler auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Sotschi und dort während der Wettkämpfe begleiten, mitlesen, wie er sich die Goldmedaille sicherte. Immer ganz nah dran, immer informiert über die Dinge, die passieren, wenn die Scheinwerfer für die Fernseh-Kameras ausgegangen sind.
Das wird sich in diesem und dem nächsten Jahr nicht ändern. Eric springt von den Schanzen, kämpft in den Loipen und greift anschließend in die Tasten, um im WochenENDspiegel darüber zu schreiben, wie er sich nach Siegen oder Niederlagen fühlt, was er abseits der Wettkämpfe erlebt und welche Gedanken er sich macht.

Karotten-Ingwer-Suppe

Wenn wir zu dem aus meiner Sicht wichtigsten Weltcup-Event der Saison, dem Triple in Seefeld, anreisen, steigt meine Vorfreude. Was Wimbledon für Boris Becker ist, nämlich sein Wohnzimmer, ist Seefeld mit meinen dortigen Erfolgen für mich. Es macht mir daher immer gute Laune, nach Seefeld anzureisen und ich schiele ab Start der Weltcupsaison immer auf diesen Termin, der drei aufei-nander folgende und in der Bewertung aufeinander aufbauende Wettkämpfe vorhält.
Das Seefeld- Triple ist die Vierschanzentournee der Nordischen Kombinierer und vor allem bei den Fans beliebt.

Wie Sie alle wissen, macht uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die Wettkämpfe werden ohne Zuschauer stattfinden, wie wir auch nicht in unser über Jahre hinweg bestehendes Stammhotel einziehen werden, in welchem es die Eric-Frenzel-Suite gibt.
Stattdessen hat der Deutsche Skiverband kleinere Chalets angemietet, in denen wir entfernt von den anderen Teams für uns sind und in denen wir uns quasi selbst versorgen bzw. versorgen las-sen. Zum wichtigsten Mann und zu meinem persönlichen Glücksbringer avanciert daher Uli Rup-rechtt, unser Mannschaftskoch, zu dem ich eine besondere Beziehung habe, war er doch der Mann, der bei unserer Hochzeit Verwandte, Freunde und Bekannte vorzüglich bekocht hat. Die damalige Vorspeise, eine Karotten-Ingwersuppe, habe ich heute noch auf der Zunge. Insofern ist Seefeld nicht nur mein Wohnzimmer, sondern es kocht nun auch noch in diesem mein Freund, der Hochzeitskoch – bessere Vorzeichen für einen Wettkampf kann es nicht geben, in dem weitere Schritte auf dem Weg zur Heim-WM zu gehen sind.
Die Saison verläuft bis zum heutigen Zeitpunkt gut und vor allem als Mannschaft haben wir uns gut präsentiert, auch gegeneüber zu dem Team, das die letzten zwei Jahre alles dominierte, die Nor-weger.
Die Abstände, die wir zu diesem Spitzenteam in der vergangenen Saison auf der Schanze beim Springen hatten, sind wieder eingedampft. Wir kämpfen bei den Springen mittlerweile wieder auf gleicher Augenhöhe mit unseren skandinavischen Mitstreitern und in der Loipe waren wir auch in der Vergangenheit tonangebend. Je näher wir an die Heim-WM in Oberstdorf herankommen, des-to wichtiger sind gute Ergebnisse in den Wettkämpfen. Daher kommt dem Triple in Seefeld beson-dere Bedeutung zu.
Damit vor dem ersten Wettkampf, dem Prolog, wirklich alles stimmt, habe ich mit Uli den Speisezettel mit einem einmaligen Erfolgsrezept bestimmt. Am Vorabend wird etwas serviert, was uns Flügel verleihen soll: Karotten-Ingwer-Suppe !