Start Eric Frenzel sucht nach den Strippen…
Artikel von: Sven Günther
30.01.2023

Eric Frenzel sucht nach den Strippen…

Eric Frenzel schreibt für den WochenENDspiegel. Foto: peplies consult

Seefeld. Für Eric Frenzel, den Weltmeister und Olympiasieger in der Nordischen Kombination, ein ganz besonderer Ort. Viermal konnte er hier das Triple gewinnen. Jetzte dienten die Wettkämpfe einem einzigen Ziel: Der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Planica. In seiner WochenENDspiegel-Kolumne schreibt er, in welcher Verfassung er sich befindet und warum für ihn kein Platz in der “Eric-Frenzel-Suite” gewesen ist.

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Endspurt für Planica

Von Eric Frenzel
Um es vorwegzunehmen: Ich bin mit den Triple-Ergebnissen in Seefeld durchaus zufrieden, zumal ich ab Wochenbeginn von einem Magen-Darm-Virus außer Gefecht gesetzt worden war. Dies hatte zur Folge, dass ich im Mannschafthotel vorsichtshalber in ein Einzelzimmer einquartiert wurde und nicht wie ich es gerne gehabt hätte in der „Eric-Frenzel-Suite“ im Seefelder Hotel „Zum Gourmet“. In diesen Genuss kamen dann meine Mannschaftskameraden Manuel Faisst und Jakob Lange.

Die Wettkämpfe selbst konnte ich relativ beschwerdenfrei absolvieren. Die Plätze 8, 14 und 15 in den einzelnen Wettkämpfen stehen für durchgängig gute Laufleistungen. Mein intensives, einwöchiges Einzeltraining, auch hier in Seefeld, schlägt an und die Laufperformance verbessert sich stetig. Damit bin ich im Plan der Vorbereitungen, die sich auf die Weltmeisterschaften in Planica richten, meinem Saisonhöhepunkt, zu dem ich fit sein möchte.

Das Springen ist dagegen noch sehr in einer Optimierungsphase; ich habe noch nicht die Strippen gefunden, an denen für gute Weiten zu ziehen ist. Jedoch war ich mit einer solchen Situation in meinem Sportlerleben schon öfter konfrontiert und weiß, dass dagegen nur konzentriertes Arbeiten hilft. Für Jammern will ich mir keine Zeit einräumen!

Seefeld – das war wieder einmal mehr mein Wettkampf. Ich liebe das Wettkampfformat, die anspruchsvolle Schanze und die selektive Streckenführung. Den Geist des Ortes habe ich natürlich nach vier Triple-Siegen, die ich hier feiern durfte, sehr in mich aufgenommen und ich fühle, dass die deutschen Fans und Anhänger auch eine besondere Verbindung zu „meinem“ Ort haben. Nicht nur aus Geyer und Flossenbürg, aus ganz Deutschland waren sie wieder am Wochenende angereist, viele mit eigenen und sehr aufwändig gestalteten Plakaten. Es berührt mich einfach, wenn ich solche Schriftzüge wie „Wir grüßen Eric Frenzel, den König von Seefeld!“ lese, an denen ich sehe , dass die Anhänger im Hinblick auf die Erfolge in der Vergangenheit mich in der Gegenwart unterstützen, auch wenn ich die Leistungen nicht so abrufen kann, wie ich es einmal konnte und mich in dieser Saison hier und da schwer tue.

Doch wie gesagt, in meinem Alter plant man die Vorbereitung und die Leistungskurven auf den Saisonhöhepunkt hin und da habe ich in den letzten drei Wochen spürbare Schritte in die richtige Richtung hinbekommen. Die Heimweltcups in Oberstdorf und Schonach werden entscheidend sein, vor allem mit Hinsicht auf das Springen. Dort will ich die letzten Mängel in den Griff bekommen, um dann bestmöglich vorbereitet zu sein, um der Mannschaft in Planica helfen zu können.