Start Erzgebirge Eric Frenzel wird Triathlet
Artikel von: Sven Günther
03.12.2020

Eric Frenzel wird Triathlet

Seit 2014 schreibt Olympiasieger und Weltmeister Eric Frenzel für den WochenENDspiegel. Das bleibt auch in diesem Winter so.

Eric Frenzel bleibt unser Kolumnist

Von Sven Günther
Erzgebirge. Der Weltstar und der WochenENDspiegel – die Verbindung bleibt auch bis ins Jahr 2021 aktuell.
Schon seit 2014 schreibt der Nordisch Kombinierte, der King of NoKo, für unsere Leser. Damals konnten sie den Spitzensportler auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Sotschi und dort während der Wettkämpfe begleiten, mitlesen, wie er sich die Goldmedaille sicherte. Immer ganz nah dran, immer informiert über die Dinge, die passieren, wenn die Scheinwerfer für die Fernseh-Kameras ausgegangen sind.
Auch vier Jahre später in Pyeongchang war der WochenENDspiegel beim Gewinn der zwei Olympiasiege dabei, erfuhren die Leser, wie sich Kolumnist Eric Frenzel fühlte, nachdem er auf dem Höhepunkt seiner Karriere war.
Dem vorläufigen Höhepunkt, denn Frenzel ließ Siege folgen, wurde mehrfach Weltmeister, holte sich dreimal in Folge den Gesamtweltcup. Dabei blieb der Erzgebirger immer bescheiden, was man in seiner Kolumne immer wieder lesen konnte.
Das wird sich in diesem und dem nächsten Jahr nicht ändern. Eric springt von den Schanzen, kämpft in den Loipen und greift anschließend in die Tasten, um im WochenENDspiegel darüber zu schreiben, wie er sich nach Siegen oder Niederlagen fühlt, was er abseits der Wettkämpfe erlebt und welche Gedanken er sich macht.
Der Höhepunkt der Saison steht auch schon fest: Die Nordischen Skiweltmeisterschaften vom 23. Februar 2021 bis zum 7. März 2021 in Oberstdorf (Deutschland). Die WochenENDspiegel-Leser werden ganz nah dabei sein können, wenn die Wettkämpfe stattfinden.

Hier die erste Kolumne

Corona-Kommunikation

Von Eric Frenzel
Ruka. Sobald wir das Wettkampfgelände, beginnt die Maskenpflicht. Alles ist still, kein Publikum begrüßt Athleten. Wo sonst das Fahnenmeer der finnischen Fans zu sehen ist, stehen nun Betreuer und Physiotherapeuten der einzelnen Nationalmannschaften. Auf dem Weg zum Aufenthaltsraum an der Schanze kommen einem Personen entgegen, die man wegen Maske nicht erkennt. Wo sonst small-talks mit Athleten und Betreuer anderer Nationen stattfinden über das im Sommer Erlebte herrscht Schweigen, genauso wie im Areal vor dem Absprung auch – Corona-Kommunikation.
Das Springen – Problemzone der deutschen Kombinierer in den letzten zwei Jahren – stand von uns allen unter besonderer Beobachtung. Wir hatten im Sommer und in der unmittelbaren Wintervorbereitung intensiv gearbeitet. Ich hatte mich auf den neuen Sprungtrainer genauso gefreut wie auf die Intensivierung der Trainingsintervalle mit meinem Heimtrainer.
Aus meiner Sicht sind die Rechnungen aufgegangen. Das, was wir uns in den letzten Wochen auf der Schanze erarbeitet haben, funktioniert, und nicht nur im Training, sondern offensichtlich auch im Ernst-und Wettkampffall, wie nun in Ruka. Bei zwei von drei Wettkämpfen konnte ich Top-Ten-Platzierungen im Springen erreichen, was in den Endabrechnungen zu den Plätzen 7 und 2 führte.
Ja, endlich wieder ein Podestplatz, über den ich mich riesig gefreut habe. Die Richtung stimmt und ich hoffe, dass durch die nächsten Wettkämpfe die Sprungperformance weiter optimiert werden kann. Nach den Flügen von den Schanzen erhält man von dem Organisationspersonal am Ausgang des Sprungauslaufs gleich die nächste Maske, mit der es dann in die Interviewzone geht.
Das Laufen dann in den finnischen Wäldern oben das Streckenpublikum ist speziell. Die Kommandos und Ansagen von Trainern und Streckenposten höre ich zum ersten Mal so bewusst.
Abrundung des ganzen Corona-Szenarios ist dann die Siegerehrung mit möglichst großem Abstand zueinander. Anstelle Umarmungen und Händedruck gibt es gegenseitige Verneigungen und Augenzwinkern.
Der zweite Platz gibt mir starken Auftrieb. Ich bin wieder dran an der Weltspitze. Das Springen macht wieder Spaß und es führt zu guten Ausgangspositionen in den Rennen. So kann der Winter weiter gehen. Der Zeitpunkt wird kommen, dass die Norweger in einem Rennen geschlagen werden.

Nach Ruka reisen wir nun nach Rovanniemi, um für den nächsten anstehenden Weltcup in Ramsau u trainieren. In dem Weihnachtsmanndorf der Finnen gibt es nämlich eine kleine Schanze, die der österreichischen sehr ähnlich ist. Von dort geht es dann ertsmal nach Deutschland und nicht nach Lillehammer zum Weltcup, der auch Corona zum Opfer gefallen ist.

Kurz vor der Abreise zum ersten Weltcup war Eric Frenzel im Erzgebirge, kauft bei Karl-Ludwig Taulin in Oberwiesenthal Schwibbögen. Foto: Rolf Schindler