Start Chemnitz Ernüchterndes Fazit für ostdeutschen Maschinenbau
Artikel von: Redaktion
29.01.2016

Ernüchterndes Fazit für ostdeutschen Maschinenbau

Ostdeutscher Maschinenbau zieht ernüchterndes Fazit zum Jahresende. Foto:VDMA
Ostdeutscher Maschinenbau zieht ernüchterndes Fazit zum Jahresende. Foto: VDMA

Im Herbst vermeldete der ostdeutsche Maschinenbau noch eine positive Konjunkturaussicht für das vierte Quartal. Doch die positiven Anzeichen konnten nicht umgesetzt werden. So bestätigten Unternehmen, dass vor allem Kapazitätsauslastung und Auftragsbestand zur erwarteten Entwicklung deutlich ungünstiger verliefen.

Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung lag im Vergleich zum dritten Quartal bei fünf Prozentpunkten weniger, auf 84 Prozent.  Vor allem die Zahl der Betriebe mit einer Auslastung unter 75 Prozent erhöhte sich spürbar. Beim Auftragsbestand liegen die ostdeutschen Unternehmen klar hinter dem bundesdeutschen Durchschnitt zurück.

Die meisten Betriebe haben ein Auftragspolster von ein bis zwei Monaten, durchschnittlich 3,9 Produktionsmonate. Im deutschen Durchschnitt liegt dieser Wert bei fast sechs Monaten. Zwar stieg die Zahl derer, die einen erhöhten Auftragsbestand als noch im dritten Quartal verbuchen konnten um vier Prozent auf 22 Prozent, doch erhöhte sich gleichzeitig auch die Zahl derer um 12 Prozent die mit einem rückläufigen Auftragsbestand zu kämpfen hatten.

Und dennoch blicken die Unternehmen kurzfristig gesehen positiv in die Zukunft.

„Circa drei Viertel der Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage als sehr gut oder gut. Das sind 9 Prozent weniger als im dritten Quartal 2015“, sagt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.

„Die Auftragseingangsstatistik der vergangenen Monate schien vielversprechend. Die aktuelle Entwicklung überrascht uns daher ein wenig“, räumt Pätz ein.

86 Prozent der Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden bzw. besseren wirtschaftlichen Lage im ersten Quartal 2016 aus.

Nach wie vor skeptisch sind die Aussichten hinsichtlich der internationalen Märkte. Vor allem die Russland-Krise belastet einige Unternehmen. Wobei der Verband auch feststellte, dass nicht alle Unternehmen gleich stark von den Auswirkungen betroffen sind. Als problematisch beurteilten die Unternehmen auch die teilweise schwankenden Auftragseingänge, fehlende Investitionsbereitschaft sowie die Akquise von Neukunden.

„Gerade in den Krisenherden muss eine politische Lösung gefunden werden“, fordert Pätz.

Es sei wichtig, die Märkte zu beruhigen und das Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen. Vor allem die Personalpolitik der Unternehmen ist laut Verband weiterhin zurückhaltend. Es fehlen positive Impulse für die gesamte Branche. red