Erzgebirge: Tasche auf – Heimat rein

Hier ist Erzgebirge drin

Von Sven Günther
Erzgebirge. Der Termin war bewusst gewählt! Am 2. Februar, zur Lichtmess, dem Datum, an dem im Erzgebirge endgültig die Weihnachtslichter ausgehen, stellte die IHK Erzgebirge eine Image-Kampagne vor, die die Menschen für das Einkaufen in unseren Innenstädten begeistern will.
Geschäftsführerin Almut Beck: „Wir haben im Erzgebirge mehr zu bieten als Weihnachten. Das Einkaufen in unseren Städten hat viele Vorteile, die wir noch viel besser publik machen müssen!“
Das Motto dazu heißt: „Erzgebirge in der Tüte – Tasche auf. Heimat rein!“
Erster Blickfang sind Einkaufs-Tüten, auf denen der Slogan „Hier ist Erzgebirge drin.“ prangt. Ein Hingucker, der Herzen und Hirne der Menschen erreichen soll. Almut Beck: „Wir müssen den Kunden klar machen, wie wichtig es ist, bei den lokalen Händlern zu kaufen. Es ist dafür nicht fünf vor, es ist schon fünf nach zwölf. Es muss jetzt gehandelt werden.“

Wer weiter denkt, kauft lokal

Sie haben getüftelt und gedacht, nach Formulierungen gesucht, Slogans probiert und Farben ausgewählt. Jetzt wurde das Ergebnis präsentiert: Die Image-Kampagne „Erzgebirge in der Tüte – Tasche auf. Heimat rein.“ Das Ziel: Händler aller Innenstädte des Erzgebirgskreises unter einer starken Marke zu  bündeln, sie zu ermutigen mitzumachen, mitzugestalten.
Und die Menschen davon zu überzeugen, dass der weiter denkt, der lokal kauft!
Almut Beck, die Geschäftsführerin der IHK Erzgebirge: „Wir werden mit dem Internet leben müssen. Deshalb müssen regionale Händler auch dort stark sein. Aber wir wollen, dass die Menschen das Einkaufen in den Innenstädten als Erlebnis wahrnehmen. Hier können sie Dinge ausprobieren, hier können sie sie anfassen, kosten, spüren. Ist es nicht herrlich,  von einem kompetenten Verkäufer beraten zu werden?“ Die IHK-Chefin nennt einen weiteren Vorteil: „Wenn man beim Händler um die Ecke einkauft, bleibt das Geld in der Region. Bestellt man Ware im Internet, fließt das Geld genauso ab, wie beim Kauf in riesigen Einkaufscentren. Im Erzgebirge zu kaufen heißt, die einheimische Wirtschaft zu stärken. Das führt zu höheren Steuereinnahmen der Kommunen, die wieder mehr für die Bürger tun können. Am Ende schont man die Umwelt, weil die Produkte nicht so weit durch die Welt reisen müssen, was den CO2-Ausstoß reduziert.“
Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Innenstadt wurde die Idee zu „Erzgebirge in der Tüte“ im letzten halben Jahr von der IHK mit weiteren Partnern zu einer Kampagne entwickelt, die noch weiter ausgebaut werden soll. Plakatwerbung. Medienkooperationen im Bereich Print, TV und Hörfunk. Mittelfristig soll es ein Gütsiegel für Service und Beratungskompetenz und einen Online/Offline-Einkaufsführer geben. Außerdem noch mehr Händler im Erzgebirge, die der neuen Kampagne ein Gesicht geben.
Schon zur Präsentation gab es Statements von sechs Geschäftsleuten aus Aue, Annaberg-Buchholz, Schwarzenberg, Stollberg, Marienberg und Eibenstock, die unter http://erzgebirge-in-der-tuete.de/index.html  im Internet zu hören sind.
Sechs Händler aus sechs Städten, in denen die ersten 2000  grellbunten Papiertüten, die von der IHK in zwei Formaten bestellt wurden, jetzt an Kunden verteilt werden sollen.
Almut Beck: „Ich hoffe, dass viele weitere Händler folgen, wir die Tüten in hohen Stückzahlen bestellen können. Sie sind ja auch ein echter Blickfang.“
Ein Blickfang in vier Farben. Grün steht für die Region Erzgebirge, den ländlichen Charakter, Wald und Wiesen, die Zuversicht. Pink symbolisiert Aufmerksamkeit, Wärme, Herzlichkeit und Verbundenheit. Gelb vermittelt Helligkeit, Ideen, ist ein Signal. Weiß wird mit Ehrlichkeit, Klarheit und Reinheit in Verbindung gebracht.
„Wir haben uns für eine Papiertüte entschieden, weil diese hochwertig ist und für Nachhaltigkeit steht“, sagt Peggy Schubert, Sachbearbeiterin Handel/ Dienstleistungen/Tourismus bei der IHK Erzgebirge. Als hochwertige Alternative werden auch Stoffbeutel angeboten.
In der Tüte liegt für die Kunden ein kleiner Zettel mit der Aufschrift: „Danke! Sie haben mit Ihrem Einkauf den Handel im Erzgebirge unterstützt.“
Allerdings weiß Almut Beck auch, dass es in den Städten noch viel zu tun gibt, damit die Menschen gern und lustvoll einkaufen gehen: Zu viel Leerstand, schlechte Parksituation, keine Spielmöglichkeit für Kinder, eine begrenzte Angebots-Palette. Es muss auf allen Seiten „Klick“ machen…