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Artikel von: Sven Günther
13.02.2020

Erzgebirger dachte sich Raubüberfall nur aus

Ein Erzgebirger erfand einen Überfall an einem Geldautomaten in Stollberg. Foto: pixabay.com

Raubübergall nur ausgedacht

Stollberg. Ob er Angst vor der Meckerei seiner Frau hatte? Ein Erzgebirger hatte im November seine Geldkarte verloren. Was nun? Statt den Verlust zuzugeben, dachte er sich einen Raubüberfall aus.

Am 5. November wählte er 18.40 Uhr den Notruf: “Kommen sie schnell zum Geldautomaten in der Stollberger Rathausstraße. Ich bin überfallen worden.” Zwei Räuber hätten ihm einen zweistelligen Euro-Betrag und die EC-Karte abgenommen.

Er beschrieb die angeblichen Täter sogar detailreich: Einer der beiden Täter soll etwa 1,75 Meter groß, der andere etwa 1,80 Meter groß gewesen sein. Beide trugen angeblich Masken und schwarze Jacken. Der kleinere sei mit einer grauen Jeans und schwarzen Turnschuhen bekleidet gewesen, der größere mit dunkelblauen Jeans und braunen Halbschuhen. Beide hätten Deutsch gesprochen.

Spuren wurden gesichert, Ermittlungen aufgenommen. Als die Beamten schließlich die Bilder der Überwachungskamera sahen, wurde klar: Der 57-Jährige hatte den Überfall erfunden, weil er seine Geldkarte verloren hatte.

Jetzt ermittelt der Staatsanwalt wegen des Vortäuschens einer Straftat. Laut Paragraf 145 Strafgesetzbuch drohen bis zu drei Jahren Gefängnis oder eine Geldstrafe.