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Artikel von: Sven Günther
24.11.2017

Erzgebirger geben 2400 Euro für Urlaub aus

Rund 847 Millionen Euro geben die Erzgebirger jährlich für Urlaub aus, 2400 Euro pro Kopf von Baby bis zum Rentner. Das sind 17 Prozent aller Ausgaben. Der Bundesverband der Tourismuswirtschaft fordert jetzt die Politiker auf, die Kosten nicht weiter steigen zu lassen. Foto: Tobias Seifert

2400 Euro zahlen Erzgebirger für den Urlaub

Erzgebirge. Wir lassen uns den Urlaub etwas kosten. 847 Millionen Euro geben die Erzgebirger jährlich für Tourismus aus, das sind 2400 Euro pro Kopf vom Baby bis zum Senior.
Das Pestel-Institut hat die Zahlen erstmals für die Initiative “Auf Zukunft gebucht” der Tourismuswirtschaft ermittelt. Chef Matthias Günther: “Ob es der Flug zur Ferieninsel oder das Essen am Urlaubsort ist: Rund 17 Prozent von dem Geld, das die Einwohner vom Erzgebirgskreis ausgeben, fließt in den Tourismus. Zum Vergleich: Zwölf Prozent sind es für Nahrungsmittel. Ähnlich wie im Erzgebirgskreis liegt die Ausgabe hier bundesweit bei durchschnittlich 1.800 Euro pro Kopf und Jahr.”

Fest steht: Der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor. Der Bundesverband fordert jetzt von der Politik konkret Maßnahmen, um die Branche zu stärken.

A) Die unterschiedliche Besteuerung von Essen in Restaurants (19 Prozent) und Essen aus dem Supermarktregal oder von der Ladentheke in Bäckereien und Metzgereien “auf die Hand” (sieben Prozent) ist eine Farce. In beiden Fällen müssen die sieben Prozent gelten.

B) Der Staat dreht durch die Luftverkehrssteuer, die es nur bei uns gibt, an der Preisschraube! Mehrkosten pro Jahr: eine Milliarde Euro! Die Steuer gehört abgeschafft.

C) Luftsicherheitsgebühren wälzt der Staat, anders als beispielsweise in Spanien, Italien oder in den USA, auf Reisende und Unternehmen ab. Kosten für Passagier- und Gepäckkontrollen: 700 Millionen Euro im Jahr. Dabei ist Terrorismusbekämpfung und Gefahrenabwehr eine staatliche Aufgabe!

Die Branche appelliert daher jetzt in einem „Tourismus-Brief“ an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich politisch für ein „günstigeres Reiseklima“ einzusetzen. „Es wird Zeit, die Stellschraube staatlicher Kostentreiber im Tourismus zurückzudrehen. Denn es trifft den Großteil der Bevölkerung im Erzgebirgskreis, wenn der Staat weiterhin einen starken ‚Steuer- und Gebühren-Aderlass‘ beim Tourismus betreibt“, so Rabe. Die Tourismusbranche spricht sich in dem Parlamentarierbrief zudem für ein bezahlbares Bahnfahren aus. Hier dürfe der Staat das Augenmaß nicht verlieren.