Erzgebirger helfen in Rumänien

„Ohne euch schaffen wir das nie”
Verein Erzgebirgisches Hilfswerk (EHD) hilft seit 25 Jahren Menschen in Rumänien

Kaum zu glauben, was der kleine Verein mit aktuell rund 30 Mitgliedern seither bewegt hat. 1994/95 errichteten die Erzgebirger eine Physiotherapie am Kinderkrankenhaus in Botosani. Bis heute die modernste ganz Rumäniens, verfügt sie über 20 Therapie- und 15 Gymnastikplätze. Stein auf Stein gebaut und komplett ausgerüstet von EHD-Mitgliedern, werden seither Technik und Betten erneuert, Reparaturen ausgeführt.

Im Altenheim Leorda helfen die Schwarzenberger, um rund 100 behinderten und alten Menschen ein würdiges Zuhause zu schaffen. Gebäude wurden saniert, Dächer gedeckt, Waschmaschinen, Rollstühle, Gehhilfen, Medizinartikel und Bettwäsche geliefert. Der Kindergarten 19 in Botosani erhielt einen Spielplatz. Im Kloster Vorona engagiert man sich für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, übernimmt Bauleistungen, installierte moderne Trinkwasser- und Elektroanlagen.

Aktuell unterstützt das Hilfswerk unter anderem ein Waisenhaus und eine Sozialstation in Botosani – mit  Spielwaren, Kleidung und Lebensmitteln sowie Geld für Strom, Heizung, Lernhilfe und warme Mittagessen. Kaum zu zählen sind die vielen bitterarmen Menschen, die in 25 Jahren mit Kleidung, Schuhen, Lebens- und Waschmitteln oder Spielsachen unterstützt wurden. Dabei wuchsen Freundschaften zwischen Familien in Rumänien und im Erzgebirge; auch 2015 wurden wieder Weihnachtspakete geschnürt. Treu dem Vereinsziel, Notleidenden im In- und Ausland zu helfen, wurden zudem Menschen in der benachbarten Republik Moldova unterstützt. Nach dem Jahrhunderthochwasser in Sachsen 2002 war das EHD im osterzgebirgischen Müglitztal als Katastrophenhelfer und beim Aufräumen im Einsatz. All dies ist nur ein Teil des vom EHD in 25 Jahren ehrenamtlich Geleisteten.

Neuer Schwerpunkt ab 2016 ist ein Schul- und Berufsbildungszentrum für Waisenkinder im Dorf Oneaga werden. Von dualer Lehrausbildung wie in Deutschland können junge Rumänen nur träumen. Schier unmöglich ist es für Waisenkinder, einen guten Job zu lernen. Menschen aus Oneaga haben darum einen Verein gegründet, um das Internat für rund 80 Mädchen und Jungen zu errichten. Die Vision: Unterricht von der ersten Klasse bis zum Facharbeiterabschluss; sechs Schulzimmer, ein Kindergarten. Ein junger Mann aus dem Ort hat auf Vereinskosten ein Agraringenieurstudium begonnen, er soll später die Lehrlinge ausbilden.

Allein und trotz Hilfen vom rumänischen Staat können die Freiwilligen das Vorhaben nicht stemmen, sie setzen deshalb auf Hilfe aus dem Erzgebirge. „Wir versuchen es, aber dies ist eine richtig dicke Nummer”, weiß EHD-Vorsitzender Eberhard Dürigen. Das ist der Plan: Im Frühjahr ’16 würden 20 Freiwillige nach Oneaga aufbrechen und das zweite, vielleicht das dritte Geschoss hochziehen. „Wir haben erfahrene Bauhandwerker im Verein, doch dafür werden noch mehr gebraucht. Eisenflechter, Betonarbeiter, Einschaler, Zimmerleute. Finden wir sie, könnten wir das Projekt stemmen”, hofft Dürigen. Und: Es müssen noch über 20.000 Euro Spendenmittel geworben werden, um vor Ort in Rumänien Baustoffe zu kaufen. „Ohne euch schaffen wir es nicht, dann war alles bisher umsonst”, appelliert der rumänische „Vater” des Projekts, Gabriel Lungu aus Oneaga, an die Sachsen. Wer das Vorhaben oder weitere Projekte in Rumänien fördern will, wendet sich bitte an:

EHD Erzgebirgisches Hilfswerk Deutschland e. V.
Telefon 03774 23883

www.ehd-web.de

Spendenkonto bei der Erzgebirgssparkasse:
IBAN: DE 24 8705 4000 3980 0330 22
BIC: WELADED1STB