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Artikel von: Sven Günther
18.02.2016

Erzgebirgsbahn: Massive Proteste!

Gibt es eine Zukunft für die Erzgebirgsbahn?
Gibt es eine Zukunft für die Erzgebirgsbahn?
Foto: Sven Günther

Die GRÜNEN sehen Rot – Protestfahrt geplant

Von Sven Günther.
Streitpunkt Erzgebirgsbahn: Millionen von Euro wurden in das Netz gesteckt. Jetzt droht das Abschiebegleis. Allerdings gibt es inzwischen massiven Protest
So wettert der Fraktions-Vorsitzende der GRÜNEN im Sächsischen Landtag, Volkmar Zschocke, beim Politischen Aschermittwoch: “Viele Menschen glauben, dass die Regierung gar keinen Plan hat. Wie sollten sie sonst verstehen, dass zum Beispiel ab 2017 der Bahnbetrieb der Strecke von Chemnitz nach Aue eingestellt werden soll. Erst im Jahr 2005 wurde doch die Strecke Chemnitz – Thalheim für 23 Millionen ertüchtigt, 2016 will die Erzgebirgsbahn und die Stadt Aue 2,5 Millionen in den Bahnhof in Aue investieren.
Der Kreis baut zudem ein tolles, neues Stadion für 20 Millionen. Dafür wurde extra der Haltepunkt “Erzgebirgsstadion” geschaffen. Bereits jetzt müssen bei Spielen Sonderzüge eingesetzt werden. Und nun soll die Bahnlinie ab Thalheim wegfallen? Wer soll das verstehen? Viele Menschen glauben an einen Schildbürgerstreich. Es ist den Bürgerinnen und Bürgern – bei aller Komplexität – nicht zu vermitteln, dass in den letzten Jahren insgesamt knapp 200 Millionen in die Infrastruktur der Erzgebirgsbahn investiert wurden und nun der mögliche Abgesang bevorsteht.”

Am 04. März werden alle (Ober)-Bürgermeister des Städtebundes Silberberg sowie der Zwönitzer Bürgermeister, Wolfgang Triebert, eine gemeinsame Bahnfahrt zur Übergabe der Stellungnahme des Städtebundes Silberberg  zum Entwurf des Nahverkehrsplans  2016 – 2020 von Aue nach Chemnitz unternehmen, treffen Dr. Neuhaus, den Geschäftsführer des VMS (Verkehrsverbund Mittelsachsen) zur  Übergabe der Erklärung.

Eine Online-Petition für den Erhalt der Strecke von Aue nach Thalheim wurde binnen weniger Tage von über 1000 Menschen unterzeichnet. Man findet sie unter www.gruene-erzgebirge.de im Internet.
Die Petition wird u.a. von den GRÜNEN im Erzgebirge unterstützt. Kreischefin Ulrike Kahl: „Den möglichen Einwand, dass auf dem Streckenabschnitt zwischen Thalheim und Aue sinkende Fahrgastzahlen zu verzeichnen sind, lassen wir nicht gelten, da erst die Einführung des Zwei-Stunden-Taktes im Jahr 2014 logischerweise zu einer verringerten Nachfrage führte. Man muss unterstellen bzw. schlussfolgern, dass mit dem Wegfall der kürzeren Taktzeiten bewusst auf eine Abbestellung der Bahnlinie von Chemnitz nach Aue hingearbeitet wurde.“
Außerdem würden Flüchtlinge und Asylbewerber für steigende Fahrgastzahlen sorgen. Die Einstellung der Bahnverbindung Thalheim – Aue sei eine gravierende Fehlentwicklung, könne auch durch den Einsatz von Bussen nicht kompensiert werden, weil zum Beispiel Fahrrad-Touristen die Bahn zur Anreise ins Erzgebirge nutzen würden, die im Bus keinen Platz fänden.

Ein Interview mit Stephan Kühn, Bundestagsabgeordneter der GRÜNEN aus  Dresden, zum Thema finden Sie hier: https://www.regionalspiegel-sachsen.de/erzgebirgsbahn-dulig-hat-es-in-der-hand/