Erzgebirgsbahn: Rettungsfahrt (fast) rund um die Uhr!

Bahnfahrt fürs Bahnfahren!

Aue. Der Protest gegen die geplanten Streichungen bei der Erzgebirgsbahn wird  immer umfangreicher. Die Menschen wollen nicht, dass die Region von der Bahn abgekoppelt wird, sehen nicht ein, dass 200 Millionen Euro sinnlos ins Netz gesteckt wurden.
Der Auer Stadtrat Tobias Andrä: „Dem Erzgebirgskreis droht im Zuge der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes der Verlust von wichtigen Bahnstrecken. Das können wir so nicht hinnehmen. Jede einzelne Bahnstrecke,  egal ob in Annaberg, Aue oder Olbernhau, ist eine unverzichtbare Lebensader für unsere Heimat.“
Andrä wird jetzt aktiv, sammelt in der Erzgebirgsbahn Unterschriften. Andrä: „Ich steige am 27. Februar 4.10 Uhr in Aue in die Bahn ein, bin dann den ganzen Tag mit den roten Zügen unterwegs.“ Die Stationen u.a. Chemnitz (5.16 Uhr), Olbernhau (7.12 Uhr), Cranzahl (11 Uhr), Johanngeorgenstadt (17.20 Uhr) und Zwickau (18.41 Uhr). „23.52 Uhr werde ich wieder in Aue sein, hoffe auf viele Unterschriften und Mitfahrer, damit die Aktion ein Erfolg wird.“

Begleitet wird er teilweise vom Auer Oberbürgermeister Heinrich Kohl. Der ist auch am 4. März mit an Bord, wenn alle (Ober)-Bürgermeister des Städtebundes Silberberg eine Bahnfahrt gegen die geplante Abbestellung der Bahnstrecke Chemnitz-Aue unternehmen. Start: 9:29 Uhr ab Aue.

Das einhellige Votum: Die Erzgebirgsbahn ist für Wirtschaft und Tourismus, für Berufs- und Schülerverkehr, für die Attraktivität der Region insgesamt, für die Erreichbarkeit des Oberzentrums Chemnitz und der überregionalen Strecken lebenswichtig. Sie ist ein unverzichtbarer und prägender Teil der Kulturlandschaft des Erzgebirges. Außerdem hat sie hohe Bedeutung für die Erreichbarkeit der Kurorte sowie den Anschluss an die Fichtelbergbahn. In der Stellungnahme der Wirtschaftsförderung Erzgebirge (WfE) wird zudem darauf verwiesen, dass der Erzgebirgskreis neben Zwickau die höchste Industriedichte in Sachsen aufweist, zum Großteil einen Verdichtungsraum darstellt und mit 350.000 Einwohner der bevölkerungsreichste Landkreis in Sachsen ist. Gerade jetzt, wo der wirtschaftliche Aufschwung zu greifen beginne und das Erzgebirge für das UNESCO-Welterbe nominiert sei, müsse diese Entwicklung durch eine moderne Bahn unterstützt werden.