Start Zwickau „Es gibt diesen Samstagabend nicht mehr“
Artikel von: Redaktion
21.09.2015

„Es gibt diesen Samstagabend nicht mehr“

Thomas Gottschalk war am Dienstagabend zu Gast im Haus der Sparkasse. Foto: Alice Jagals
Thomas Gottschalk war am Montagabend zu Gast im Haus der Sparkasse. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Kurzweilig und amüsant – so könnte man den Montagabend mit Thomas Gottschalk beschreiben. Rund 500 Gäste kamen ins Haus der Sparkasse, um den Entertainer schlechthin zu lauschen. Glücklicherweise eine Karte ergattert, hingen sie förmlich an seinen Lippen, während er über sein Erstes Mal, seine Hochzeit und natürlich die Zeit in den heimischen Wohnzimmern am Samstagabend – frei erzählt und natürlich aus seinem Buch „Herbstblond“ zitiert – plauderte.

Doch eines steht für ihn fest: Das heutige Fernsehen ist nicht mehr das, was es einmal war. Auch ein Grund dafür, weshalb „Wetten, dass …?“ keine Chance mehr hatte, sich ganz oben auf der Skala der Einschaltquote zu manifestieren. Youtube und Co. sei Dank – „Hier hat man genug Wahnsinn.“ Umso mehr verstand er es, als Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki im Jahr 2008 den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk vor laufender Kamera ablehnte.

Dennoch ist er dankbar für all die Jahre, in die er im Endeffekt reingerutscht ist. Immerhin hatte er nicht nur deutsche Stars auf seinem Tv-Sofa. Hollywood ging bei ihm förmlich ein und aus. Und das mal mehr und mal weniger entspannt: Michael Jackson empfand er als sehr nett, Madonna dann doch eher als zickig und selbst Götz George kam mit schlechter Laune. Phil Collins hingegen blieb seinem Kleidungsstil treu und setzte sich immer mit demselben Hemd in die Sendung.

Doch er schaut vorwärts und vorbei ist es mit seiner Karriere noch lange nicht: „Immerhin habe ich diesen Saal hier vollgekriegt“, lachte er.