Start Chemnitz Exklusivinterview mit Roland Kaiser
Artikel von: Redaktion
27.02.2017

Exklusivinterview mit Roland Kaiser

Kaiser-Arena in Chemnitz: Am 29. Juli feiert Roland Kaiser erstmalig Premiere auf dem Richard-Hartmann-Platz. Foto: Toni Kretschmer
Kaiser-Arena in Chemnitz: Am 29. Juli feiert Roland Kaiser erstmalig Premiere auf dem Richard-Hartmann-Platz. Foto: Toni Kretschmer

Chemnitz. Seit 43 Jahren steht er auf der Bühne, die Menschen feiern ihn und singen all seine Lieder mit – der „Kaiser“ verzaubert sein Publikum Jahr für Jahr immer wieder.  In Chemnitz spielte Roland Kaiser 2016 mit seiner zwölfköpfigen Band gleich zweimal auf dem ausverkauften Gelände am Wasserschloss Klaffenbach. Am 31. März sowie am 29. Juli kommt er wieder nach Chemnitz. WochenENDspiegel-Redakteurin Nicole Neubert sprach im Vorfeld exklusiv mit ihm und hat gefragt, was die Kaiserfans in diesem Jahr erwartet.

WochenENDspiegel:  Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Konzert in Chemnitz bzw. in Sachsen?
Roland Kaiser: Das kann ich nicht mehr genau sagen. Ich habe bereits so viele Konzerte in Sachsen gespielt. Ich weiß aber noch ganz genau, dass die Konzerte immer in einer besonderen Intensität und in einer besonderen Atmosphäre waren. Das ist immer wieder schön zu erleben.

Wie empfinden Sie den Hype um Ihre Person? Was sagen Sie dazu, dass sich Ihr Publikum in den letzten Jahren so stark verjüngt hat?
Das ist nicht nur bei mir so. Junge Menschen haben sich heute mehr der deutschsprachigen Musik zugewandt als früher. Das scheint daran zu liegen, dass eine bestimmte Normalität eingetreten ist, mit der eigener Sprache umzugehen. Mit mir allein hat das nichts zu tun. Es ist generell der Fall, dass junge Leute in Konzerte gehen, die von deutschsprachigen Künstlern gestaltet werden.

Gibt es regionale Unterschiede beim Publikum, zwischen den ostdeutschen und westdeutschen Fans?
Man muss mit den Unterschieden aufräumen. Wenn die Künstler auf der Bühne ordentliche Arbeit abliefern, sind die Menschen in Chemnitz, Hamburg, München oder Rostock gleich. Das heißt der Agierende bestimmt, wie die Atmosphäre ist, die Reagierenden reagieren nur auf die Arbeit,  die da oben passiert. Ist die Arbeit positiv, sind die Menschen in Sachsen genauso begeistert wie die Menschen in Mecklenburg Vorpommern, Bayern, Hessen und Rheinland Pfalz. Es liegt einfach am agierenden Künstler und nicht an der Eigenart der Menschen.

Arbeiten Sie derzeit an einem neuen Album?
Ja, ich bin auf der Suche nach neuen Kompositionen, aber im Moment bereite ich meine Tournee vor und danach beginne ich dann wieder mit der Arbeit an einem neuen Album.

Sie haben ein Duett mit Maite Kelly veröffentlich. Haben Sie vor, ein weiteres aufzunehmen?
Nein, ein solches Duett muss eine Ausnahme bleiben und sollte nicht ständig wiederholt werden.

Sie engagieren sich in vielen sozialen Projekten. Gibt es eins in der Region Sachsen, was Ihnen ganz besonders am Herzen liegt?
Ich würde das jetzt nicht bundeslandspezifisch festmachen. Ich bin in verschiedenen Bundesländern tätig, was auch Sachsen betrifft.

Zu Beginn Ihrer Karriere haben Sie viele Lieder gecovert. Später nicht mehr. Würde es Sie reizen, ein reines Cover-Album mit Liedern von anderen Künstlern und Ihren ganz eigenen Interpretation zu veröffentlichen?
Ich habe schon zwei Mal solche Alben gemacht, die hießen damals „Grenzenlos“.    Was das angeht, habe ich kein Nachholbedürfnis. Ich suche nach neuen guten Liedern und nach neuen guten Umsetzungen.

Können sich die Fans schon auf so eine neue Umsetzung freuen?
Ja, in diesem Jahr spiele ich drei  Konzerte mit der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast.  Wir spielen meine Musik in klassischer Form mit der musikalischen Untermalung des klassischen Orchesters. Ich stehe gemeinsam mit der sächsischen Sopranistin Simone Kermes auf der Bühne. Zusammen singen wir Titel aus beiden Genres. Ein Konzert wird auch vom MDR aufgezeichnet.

Sie sind schon 43 Jahre als Sänger tätig. Was haben Sie für Motivationsmethoden?
Die Motivation, die mich antreibt, ist der Spaß an der Sache. Das reicht. Ich mache das gern, was ich tue und das lieben auch die Menschen.

Was haben Sie für Hobbys?
Ich bin jemand, der privat gerne mit seinem Flugzeug unterwegs ist. Ich bin Pilot und ich fliege gern in meiner Freizeit umher. Ich fliege auch viele Konzerte selbst an, das hab ich im letzten Jahr unter anderem in Chemnitz gemacht. Ich kam aus Sylt und bin dann nach Chemnitz geflogen und in Jahnsdorf gelandet. Da kann ich mein Hobby und die Profession miteinander verbinden.

Wie lange haben Sie schon den Flugschein?
Seit 1993, also bereits 24 Jahre.

Erstmalig verwandelt sich am 29. Juli der Richard-Hartmann-Platz in eine Kaiser-Arena. Sind Sie schon sehr gespannt auf das neue Ambiente?
Roland Kaiser: Das bin ich wohl. Ich kenne das Ambiente noch nicht und war auch noch nie vor Ort. Im letzten Jahr habe ich zwei Mal außerhalb des Wasserschlosses Klaffenbach gespielt und auf Grund des zuströmenden Publikums hat Dieter Semmelmann von Semmel Concerts gesagt: „Komm wir versuchen Mal eine andere Örtlichkeit zu finden.“ Da kam die Idee auf, den Hartmannplatz in eine Art Kaiser-Arena zu verwandeln. Ich meine, dass das schon ganz gut funktioniert hat, denn es sieht sehr gut aus mit dem Kartenverkauf.

Vielen Dank für das nette Gespräch Herr Kaiser.

Wer live die Stimmung in der Kaiser-Arena erleben möchte, hat die Chance dabei zu sein, denn der Vorverkauf läuft noch auf Hochtouren.