Start Erzgebirge Familienfreundlich? Reichenbach und Annaberg-Buchholz weit vorn
Artikel von: Sven Günther
26.06.2020

Familienfreundlich? Reichenbach und Annaberg-Buchholz weit vorn

Standort-Analyst CONTOR und das Magazin KOMMUNAL haben 585 deutsche Mittelstädt auf ihre Familienfreundlichkeit untersucht. Das Ergebnis: Reichenbach und Annaberg-Buchholz sind unter den Top Ten. Foto: pixabay.com

Reichenbach und Annaberg-Buchholz deutsche Spitze

Region. Reichenbach und Annaberg-Buchholz haben bei einem Vergleich von 585 deutschen Mittelstädten (20.000 bis 75.000 Einwohner) Spitzenplätze belegt. In der von Standortanalyst CONTOR und dem Magazin KOMMUNAL erstellten Untersuchung liegt Reichenbach auf Rang 5 und Annaberg auf Rang 9. Freiberg schafft es auf Position 20, Glauchau folgt auf 21.

Weitere Plätze:
33. Plauen
129. Werdau
209. Limbach-Oberfrohna

Viele Jahre galten nur Ballungsräume, Metropolen und Großstädte als lebenswerte Wohnorte – Klein- und Mittelstädte haftete das Image an, uncoole Lebensräume mit schlechter Infrastruktur und geringen Bildungsmöglichkeiten zu sein. Längst hat sich diese Sichtweise relativiert. Heute wünschen sich die Eltern ein gutes Umfeld für ihre Jungen und Mädchen Kinder. Sie sollen im Kindergarten gefördert werden, in der Schule viel lernen, nachmittags sicher wieder nach Hause kommen und viele Entfaltungsmöglichkeiten haben.

Reichenbach punktet mit günstigen Baulandpreisen, im Bereich Wohnungen, holt bei den Gewerbeanmeldungen Punkte, hat überdurchschnittlich wenig Kinder ohne Schulabschluss, einen niedrigen Arbeitslosenanteil und eine sehr gute Bevölkerungsentwicklung.

In Sachen Bevölkerung rangiert Annaberg-Buchholz deutlich unter dem Durchschnitt. Die Punkte für die Bergstadt:

+ Hoher Anteil an Beschäftigten im Erzieher- und Bildungsbereich, der wiederum für eine geringe Zahl an Schulabbrechern sorgt.
+ Günstiges Bauland und ein gut sortierter Wohnungsmarkt, der hilft, dass der persönliche Wohntraum kein Luftschloss bleibt.
+ Niedrige Anzahl an Insolvenzverfahren, die zeigt, dass die Stadt mit einer ganzen Region wirtschaftlich auf soliden Füßen steht.
+ Eine Geburtenziffer im oberen Drittel der Erhebungen beweist: Familienplanung wird nicht nur gedacht, sondern auch gemacht – und die Sprösslinge finden Spielpartner gleich in der Nachbarschaft.

Autor Henner Lüttich erklärt: “In einer familienfreundlichen Stadt sollte die Einwohnerzahl möglichst wachsen oder zumindest relativ hohe Geburtenziffern aufweisen. Die Verkehrsinfrastruktur sollte ausreichend sein, um auch andere Städte und Regionen gut und schnell erreichen zu können.
Die Wahrscheinlichkeit, von Arbeitslosigkeit und/oder Insolvenzen bedroht zu werden, sollte gering sein. Die Region sollte einen gewissen Wohlstand bieten oder sich in positive Richtung bewegen. Im Vergleich mit anderen Städten und Regionen sollte viel Wohnraum zur Verfügung stehen und dies zu vertretbaren Preisen. Möglichst wenige Kinder und Jugendliche sollten die Schule abbrechen und die Stadt sollte starke Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungsmöglichkeiten bieten.”

Hier geht es zur Studie