Start Erzgebirge FCE-Boss: Die Energie-Preise werden harte Gegner
Artikel von: Sven Günther
22.07.2022

FCE-Boss: Die Energie-Preise werden harte Gegner

Helge Leonhardt, der Präsident des FC Erzgebirge Aue. Foto: Foto Atelier Lorenz Zschorlau

Helge Leonhardt: Politik muss die Problem lösen!

Von Sven Günther
Aue. Jetzt bloß nicht lockerlassen. Das Steuerrad in der Hand behalten. Führen! FCE-Präsident Helge Leonhardt weiß, dass die Mannschaft und der gesamte Verein in schwieriges Fahrwasser kommen, in der 3. Liga wirtschaftlich und sportlich schwere Aufgaben warten. Und das, obwohl die Veilchen nach Corona-Krise und Abstieg gerade erst Stürme bewältigen mussten.

Wie Präsident Helge Leonhardt Kurs halten will, verrät er im WochenENDspiegel-Interview.

WOCHENENDSPIEGEL:
Sie sind nah an der Mannschaft, konnten die Arbeit des neuen Trainers bewerten. Welches Gefühl haben Sie für die neue Saison?

HELGE LEONHARDT:
Der Cheftrainer und sein Team machen bisher einen super Job. Fleiß, Akribie und Kollektivität sind die auffälligen Merkmale.
Ich habe echt ein gutes Gefühl, weil sich damit die gleichen Merkmale auf die Mannschaft übertragen.
Und genau diese Merkmale werden wir benötigen, um in der 3. Liga eine gute Rolle zu spielen.

WOCHENENDSPIEGEL:
Gefühle sind das eine, Fakten das andere. Für alle Fans, die nicht bei der Hauptversammlung waren, kannst Du noch einmal sagen, wie es finanziell um den FCE steht?

HELGE LEONHARDT:
Um es mit einem Schmunzeln zu formulieren: Rund 95 Prozent, dass heißt 9.000 Mitglieder, waren nicht da. Im Ernst: Wir haben es zwei Jahre lang geschafft, die härteste Krise zu bewälitgen, die es seit Bestehen des FC Erzgebirge Aue gib. Da hat sich vieles hinter den Kulissen abgespielt und war knallharte Arbeit. Das Fazit lautet: Wir gehen finanziell gesichert in die neue Saison!

WOCHENENDSPIEGEL:
Werden die schwersten Gegner in dieser Saison Strom- und Heizungskosten?

HELGE LEONHARDT:
Das ist nicht auszuschließen. Generell wird aber beim Thema Energie entscheidend sein, dass die Bundesregierung nicht nur Probleme beschreibt, sondern diese auch löst. Gegenwärtig ist das ungenügend erkennbar und teilweise konzeptlos.

Gegenwärtig bereiten wir einen FCE-Energiegipfel vor, den ich im August einberufen werde. Dort werden Energieträger, Stadtwerke und Clan Solar mit uns an einem Tisch sitzen. Flankieren werden uns dabei unsere Industriepartner Wätas, Nickelhütte und die Leonhardt Gruppe als erfahrene Partner mit Know how auf diesem Gebiet.

WOCHENENDSPIEGEL:
Da hilft die Solar-Anlage auf dem Stadiondach?

HELGE LEONHARDT:
Die hilft zweifellos . Wir werden diese noch vollständig erweitern, was einer von vielen notwendigen Schritten sein wird. Auch diese Maßnahme wird Thema des Energiegipfel sein.

WOCHENENDSPIEGEL:
Apropos Stadion: Das hat immer noch keinen geldbringenden Namen. Gibt es in dieser Hinsicht Hoffnung?

HELGE LEONHARDT:
Wir arbeiten dran. Es muss aber rundherum alles passen und im Einklang mit gemeinsamen Werten stehen. Ein Beispiel, auf das wir stotz sein können, ist unser Nachwuchsleistungszentrum, das mit PORSCHE ja schon einen Namen mit Strahlkraft trägt.

WOCHENENDSPIEGEL:
Die 3. Liga ist für die meisten Vereine defizitär. Wie sieht es beim FCE aus bzw. wie lange könnten die Veilchen auch in Liga 3 blühen…?

HELGE LEONHARDT:
Wir wollen jetzt erstmal gut gerüstet in die Saison gehen. Das betrifft die wirtschaftliche und auch die sportliche Seite. Ich denke, da sind wir absolut wettbewerbsfähig.

Eine Prognose für die nächsten Jahre ist hypothetisch und wird von vielen subjektiven und objektiven Faktoren beeinflusst. Deshalb werden wir alles auf uns zukommen lassen.
Wir haben das Schiff immer trotz heftiger Stürme auf See gehalten. Ich bin sicher, das werden wir auch weitehin tun.