Start Erzgebirge FCE: Ein Stadion komplett in lila-weiß
Artikel von: Sven Günther
13.09.2019

FCE: Ein Stadion komplett in lila-weiß

Das letzte Punktspiel zwischen Osnabrück und Aue wurde am 12. Dezember 2015 ausgetragen. Vor 8.500 Zuschauern an der Bremer Brücke hieß es am Ende 0:0. Im Bild unter anderem Philipp Riese, Martin Männel, Mario Kvesic und der damals noch für Aue spielende Adam Susac. Das Hinspiel zum Auftakt in die Saison 2015/16 endete im Erzgebirgsstadion vor 8.800 Fans, darunter etwa 250 Gästeanhänger, torlos. Rechts ein Blick auf den Block der aktiven Veilchen-Fanszene während dieser Partie. Fotos: Alexander Gerber, Olaf Seifert

Da ist das Ding!

Von Sven Günther
Aue. Es ist eine Geste, die wir aus Fußballstadien kennen. Ein Mann stemmt glückselig eine silberne Trophäe gen Himmel. Man erinnert sich an Oliver Kahn, der die Meisterschale 2016, eruptiv empor stoßend und triumphiernd, brüllte: Da ist das Ding! Schalke 04 trägt seitdem den Titel „Meister der Herzen“.
Unlängst war es der Auer Oberbürgermeister Heinrich Kohl, der im Erzgebirgsstadion den Staffelstab des Tages der Sachsen in den Händen hielt. Lächelnd. Glücklich. So stolz, wie man eben eine Trophäe hält. „Willkommen im Schacht“ war sein Ruf. So lautet das Motto 2020, wenn der Sachsentag in Aue gefeiert wird.

OB Heinrich Kohl hält im Erzgebirgsstadion den Staffelstab des Sachsentages in den Händen.

 

Willkommen im Schacht

Willkommen im Schacht heißt es auch wieder am Sonntag 13.30 Uhr im Erzgebirgsstadion. Der FC Erzgebirge Aue erwartet in der 2. Fußballbundesliga den VfL Osnabrück und der neue Cheftrainer Dirk Schuster wird sein Heimdebüt geben.
Die Veilchen (FCE) gegen die Veilchen (VfL). Beide tragen lila-weiß, beide sind gut in die Saison gestartet. Aue ist Sechster, der Verein für Leibesübungen Vierter.

Dessen Trainer Daniel Thioune verrät im Veilchenecho, der Stadionzeitung des FCE: “Ich habe sowohl mit dem VfL als auch mit Ahlen in Aue gespielt. Gerd Schädlich war jeweils Trainer. An die einzelnen Spiele habe ich keine besonderen Erinnerungen, aber ein Auswärtsspiel komplett in Lila hat man nicht alle Tage. Die Atmosphäre im Stadion und der Blick auf den nebenliegenden Berg sind mir positiv in Erinnerung geblieben.”

Sein Gegenüber, Dirk Schuster, der neue Aue-Coach, hat schon viel gesehen in seiner Laufbahn. 113 Gelbe, zwei Gelb-Rote und zwei Rote Karten. Sternchen nach manchem Zusammenprall, wahrscheinlich auch Schwarz, nach manchem Misserfolg. Aber ein Stadion ganz in lila-weiß ist auch für ihn Premiere.

Schuster: “Ich gehe davon aus, dass uns die enthusiastischen Fans auch am Sonntag unterstützen werden. Wir wollen wieder ein guten Spiel machen und an die sehr gute Leistung in Kiel anknüpfen. Unser Ziel ist es, die drei Punkte in Aue zu lassen. Wir wissen, dass mit Osnabrück eine sehr sehr selbstbewusste Mannschaft kommt, die mit einem Selbstverständnis die Aufgaben in der 2. Liga annimmt und die sehr positive Ergebnisse erzielt hat. Wir werden das Spiel mit dem nötigen Respekt angehen, aber nicht mit Angst.”

Daniel Thioune sieht den FCE im Vorteil, sagt: “Wir fahren nicht als Favorit nach Aue und wissen um ihre Heimstärke im Verbund mit den Zuschauern. Es ist das erste Heimspiel des neuen Trainers, auch deshalb werden uns die Auer mit ihrer Wucht alles abverlangen. Wir müssen über 90 Minuten an unsere Grenzen und ein Stück darüber hinaus gehen, um aus dem Erzgebirge etwas mitzunehmen.”

Etwas Silbernes in die Höhe zu stemmen, wird es für Dirk Schuster, der auf möglichst viele Zuschauer hofft, am Sonntag nicht geben. Aber sicher würde er nach dem Spiel gern brüllen: Da sind die drei Dinger!