Start Erzgebirge FCE: Oma Emmy (91) fiebert mit
Artikel von: Sven Günther
05.10.2018

FCE: Oma Emmy (91) fiebert mit

Begeistert nahm Oma Emmy (91) den Vorschlag ihres Enkels Philipp an, zum Spiel gegen den FC St. Pauli mit ins Erzgebirgsstadion zu kommen – natürlich mit Aue-Schal. Foto: privat

Oma Emmy (91) fiebert mit dem FCE

Aue. Seit sieben Jahrzehnten ist Emmy Günther dem Auer Sport verbunden. Eine Ehrenkarte fürs Otto-Grotewohl-Stadion von 1951 hütet die 91-Jährige wie einen Schatz und drückt ihren Fußball-Idolen seither fest die Daumen.
Heute wohnt die gebürtige Bockauerin in Limbach-Oberfrohna und als die Lila-Weißen dort am 27. Juni ein Vorbereitungsspiel bestritten, kam sie natürlich zuschauen. Dabei wurde der Wunsch geweckt, wieder mal ins Erzgebirgsstadion zu fahren. Beim Heimspiel am 16. September gegen den FC St. Pauli erfüllte er sich, gemeinsam mit Enkel Philipp bejubelte sie den 3:1-Sieg ihrer Veilchen.
Nach dem Krieg setzte sich Emma Ullmann, wie sie damals mit dem Mädchennamen hieß, für den Neubeginn im Sport der Region ein, bekam 1951 dafür eine Ehrenkarte für das Otto-Grotewohl-Stadion.

Die Ehrenkarte aus dem Jahr 1951. Foto: privat

Auch an Willy Tröger erinnere sie sich gut, „an den großartigen Stürmer mit nur einer Hand”. Am Dienstag wäre er 90 Jahre alt geworden. er Mittelstürmer, der bis zu seinem Karriereende 1961 für Wismut in der DDR-Oberliga 104 Tore in 224 Punktspielen schoss.
Dieser Rekord hat beim Verein noch heute Bestand. Dazu kommen ein Tor beim Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft 1953, fünf Tore in 14 Europapokalspielen, neun Tore in seinen zwölf Spielen der 1955er Übergangsrunde und 20 in den 24 FDGB-Pokalspielen, in denen er auf dem Platz stand. Mit Wismut holte er den FDGB-Pokal 1955 sowie drei Meistertitel (1956, 1957 und 1959) ins Lößnitztal. Er hatte mit seinen Toren maßgeblichen Anteil daran. Tröger gehörte zu den besten deutschen Stürmern aller Zeiten.

Das weiß auch Emmy Günther. Beim Spiel gegen den FC St. Pauli haben ihr die Auer Treffer gefallen. „In der ersten Hälfte saß sie ganz ruhig neben mir. Sie meinte, dass sie sich aufs Spiel konzentriere. Sie komme ja nicht zum Schreien und Toben ins Stadion”, sagt Enkel Philipp. Und freut sich, bald wieder mal mit Oma Emmy nach Aue zu fahren. (OS)

Die ganze Geschichte von Emmy Günther und mehr Infos zum großen Willy Tröger lesen Sie im aktuellen Veilchenecho.