Start Chemnitz Niners geben erstes Europe-Cup-Spiel aus der Hand
Artikel von: Judith Hauße
13.10.2022

Niners geben erstes Europe-Cup-Spiel aus der Hand

Erneut schreiben die Chemnitzer Profibasketballer Niners Chemnitz Geschichte. Am heutigen Donnerstag bestreiten die Chemnitzer ihr erstes internationales Spiel im FIBA Europe Cup. Und das auch noch vor heimischen Publikum. Ihr Gegner und BBL-Liga-Konkurrent Brose Bamberg verzichtete auf das Heimrecht.

Ursprünglich sollten die Niners bei der heutigen Partie in Bamberg empfangen werden und das Rückspiel beider Teams am 2. November in der Messe Chemnitz stattfinden. Dieses ist an jenem Tag aber wegen umfangreichen Vorbereitungen für den „Großen Preis von Sachsen“ nicht verfügbar, weshalb Chemnitz den Tausch des Heimrechts erfragte.

Damit wären auch die Formalitäten des heutigen Spiels geklärt. Schauen wir auf die Starting-Five im Team von Headcoach Rodrigo Pastore:

Nelson Weidemann(1), Arnas Velicka (2), Shonn Miller (3), Mindaugas Susinskas (4), Jonas Richter (5)

Für Sie berichtet live vor Ort: Judith Hauße

Die ersten NINERS-Punkte macht Jonas Richter (2:0). Die Bamberger verpassen ihre ersten Chancen. Chemnitz nimmt sie gern (4:0), leistet bis dato gute Verteidigungsarbeit, zahlt sich aus mit einem 7:0-Lauf (7:0).

Die NINERS starten impulsiv und treffsicher, Bamberg hingegen hat bislang Probleme ins Spiel zu finden und die Chemnitzer Defensive zu knacken (13:2).

Whright versucht es mit einem Dreier, vergebens, Shonn Miller ist zur Stelle, Nelson Weidemann trifft zum 15:4. Die Chemnitzer brauchen zwar ein wenig lange für den Abschluss, aber der ist dafür erfolgreich (21:6). Bamberger Punkte sind bis dato Nebensache (21:9), haben noch nicht ihren Wurf geworfen und bisher keine Lösungen gegen die starke defensive Leistung der Chemnitzer. Auf der anderen Seite kommen die Gäste immer wieder in Foulprobleme, was die Teamfoulgrenze bei ihnen kurz vor Ende des ersten Viertels erreichen lässt.   Q 1: 29:14

Die Bamberger verschaffen sich im zweiten Viertel deutlich mehr Chancen unter dem Korb, können sich zu Beginn auf acht Punkte vorkämpfen (39:31), das zwingt  Pastore zur ersten Auszeit seiner Mannschaft, mit Erfolg. Aus dieser kommen die Chemnitzer wie gewohnt mit einer guten Antwort, Weidemann auf Miller und der dunkt ihn rein.

Die kämpferische Offensive der NINERS zwingt die Gäste aus Bamberg erneut zum Foul. Die defensive Arbeit von Chemnitz lässt allerdings auch sie diesmal bis zur Teamfoulgrenze bringen.

Aber: Kurz vor Beginn der Halbzeitpause kommen die Bamberger nun deutlich schneller zu Punkte, der Chemnitzer Vorsprung schrumpft (44:41). Denn: Bamberg findet inzwischen Wege durch die Chemnitzer Verteidigung, machen es den Chemnitzern nicht mehr ganz so leicht.

Den glücklichen Moment am Ende des zweiten Viertels hat allerdings Chemnitz. Kevin Yebo kämpft sich durch, trifft und kann sogar noch an die Freiwurflinie. Q2: 49:41

Chemnitz kommt heute mit deutlich mehr Puste aus der Halbzeit als noch am Wochenende in der BBL gegen Bayern München. Die Verteidigung bleibt weiter hart unter dem Korb, macht es den Franken nicht einfacher (51:45). Unglückliche Abschlüsse der Chemnitzer geben den Gästen jedoch die ein oder andere Chance, die anders als noch zu Beginn, jetzt genutzt wird (55:51).

Nach einem erneuten technischen Foul geht es allerdings für den Bamberger Spieler Jaromir Bohacik (17) in die Umkleidekabine. Es beginnt eine wilde Phase, die für aufgeheizte Gemüter, jedoch auch wieder zu schnellen Punkten für die Chemnitzer führt, Nelson Weidemann mit dem Fast Break (60:53). Wild bleibt es dennoch, was Chemnitz ein wenig aus dem Konzept bringt.

Die zwischenzeitliche Durststrecke der Chemnitzer nutzen die Gäste jetzt auch aus, sind bloß noch zwei Punkte von den Gastgebern entfernt (60:58). Schnelle Körbe und eine Fast Break Bilanz von 10 machen es möglich.

Bamberg nun deutlich wacher als noch im erste Viertel, beide Mannschaften wollen den ersten Sieg im internationalen Wettbewerb. Die Foulfestspiele gehen aber auch weiter, Chemnitz erneut an der Teamfoulgrenze, Bamberg zum zweiten Mal in kürzester Zeit an der Freiwurflinie (65:60).

Marko Filipovity lässt die Führung der Chemnitzer aber weiter am Leben. Q3: 70:64

Haben wir heute eigentlich schon von dem besten Mann was die Punkte anbelangt bei den Chemnitzern gesprochen? Arnas Velicka gibt mit bis dato 17 Punkten auf alle Fälle alles, um diesen Titel am Ende zu tragen. Und ein Dreier seines Teamkameraden Aher Uguak zwingt Bamberg zur Auszeit, vermutlich auch der Zwischenstand (77:66).

Bamberg kommt allerdings nicht ganz so gut aus der Auszeit. Nelson Weidemann macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, holt einen Steal für Chemnitz und letztlich auch zwei Punkte heraus (79:69).

Unglückliche Ballverluste der Chemnitzer lässt die fränkischen Gäste weiter auf einen möglichen Sieg hoffen, ein 6:0-lauf bringt sie wieder näher (79:75). Aber da gab es ja noch den besten Mann auf dem Punktekonto, Velicka zum 82:77. Eine sichere Bank ist das jedoch noch nicht. Spannend bleibt es. Zwei Minuten vor Schluss ist alles ausgeglichen (82:82).

Zwei aufeinanderfolgende Ballverluste der NINERS kommen aktuell zum ungünstigsten Moment im ganzen Spiel, zugunsten der Gäste, die holen bei nicht mehr als 30 Sekunden Restspielzeit ihre erste Führung  (82:84).  Chemnitz mit nur einem einzigen Pünktchen dahinter (85:86). Kann die Defense vom Anfang den Sieg der Bamberger doch noch verhindern? Kann sie nicht. Die Chemnitzer lassen sich nach drei Viertel Führung die Butter vom Brot nehmen. Bamberg geht mit 89:85 als Sieger vom Parkett. Schwierige Niederlage.

Top-Scorer: Arnas Velicka (20)