Finanzierung ist gesichert

Freistaat fördert Sanierung des Gersdorfer Freibades zu 100 Prozent

Gersdorf. Die Sanierung des Gersdorfer Freibades ist finanziell gesichert. Am Donnerstagabend übergab Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Hessenmühle einen Förderbescheid in Hohe von 4.5 Millionen Euro an Bürgermeister Erik Seidel. Damit wird die Sanierung zu 100 Prozent vom Freistaat finanziert.

Das Freibad war 2022 bei einem lokalen Unwetterereignis von einer Schlammlawine überrollt worden. Die Schäden sind irreparabel. Seither ist es geschlossen. „Es gab lange Gespräche, wie man das Bad wieder nutzbar machen kann“, sagte Bürgermeister Erik Seidel. „Fest stand, dass wir dazu die Hilfe des Freistaates brauchen. Als Gemeinde allein, ist das Vorhaben finanziell nicht zu realisieren.“ Laut Bürgermeister setzten sich viele ein, um das Bad zu retten, angefangen beim CDU-Landtagsabgeordneten Jan Hippold über den Landrat bis hin zu den Vereinen des Ortes. Nun wurde der Einsatz mit Erfolg belohnt.

4,5 Millionen Euro Förderung

„Der Schaden ist enorm. Mir war klar, dass die Gemeinde damit finanziell überfordert ist. Es werden 4,5 Millionen Euro benötigt. Da nützt es nichts wenn es zwei oder drei Millionen Euro Förderung gibt, sondern es wird die volle Summe benötigt“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer. „Wir haben gewartet, was an Jahresende an Finanzmitteln nicht abgerufen wurde und alles zusammen gelegt. Damit können wir per Einzelfallentscheidung das Vorhaben zu 100 Prozent finanziell fördern.“ Kretschmer betonte, dass es den Leuten, die sich für das Bad eingesetzt haben, anzusehen war, was der Verlust der Einrichtung für eine Katastrophe für den Ort ist. „Man hat gemerkt, dass die Leute darunter leiden“, so der Ministerpräsident. Er sagte, er sei mit dem Grundsatz als Ministerpräsident angetreten, dass man Land zusammenhalten soll, dass man sich hilft in der Not und das man sich auf Augenhöhe begegnet. Hier sei alles zusammengekommen.

Einzelfallentscheidung war erforderlich

Als wunderbaren Tag bezeichnete der Landtagsabgeordnete Jan Hippold die Übergabe des Förderbescheides. „Leider gab es für das Vorhaben kein Förderprogramm. Mit einem solchen wäre vieles bei der Finanzierung einfacher gewesen“, erklärte Hippold. „Es hat sehr viele Gespräche und Telefonate gegeben, um eine Lösung zu finden. Mit der Einzelfallentscheidung ist diese endlich gefunden worden.“

Freude auch bei Landrat Carsten Michaelis. „Das ist ein ganz besonderer Anlass für den Ort und für uns alle, so kurz vor Weihnachten. Im Juli 2023 wurde bei einer Gesprächsrunde im Landratsamt mit dem Regionalministerium und der Landesdirektion eine Lösung für die Finanzierung gefunden. Da ist der Knoten geplatzt“, sagte Carsten Michaelis. Er hofft, dass die weitere Umsetzung so gut läuft, dass das Freibad in absehbarer Zeit wieder genutzt werden kann.

Renate Scheibner vom Förderverein Sommerbad Gersdorf e.V. brachte es auf den Punkt. „Das ist für mich wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag an einem Tag“, sagte sie

Der weitere Ablauf ist schon grob geplant. Im Sommer 2024 soll mit dem Bau begonnen werden. Ende 2026 könnte das Vorhaben abgeschlossen sein. uw