Start Chemnitz Firmenjubiläum für den guten Zweck
Artikel von: Judith Hauße
09.11.2023

Firmenjubiläum für den guten Zweck

Die Bewohner des ASB-Wohnzentrums für körperlich schwerstbehinderte Menschen erhielten für ihr künftiges schattiges Plätzchen vor der Einrichtung einen Spendenscheck über 3.000 Euro von der Fleischerei Heilmann – überreicht von Cristin Heilmann (hintere Reihe, Mitte) und Tochter Peggy Petrik (hintere Reihe, r.a.) vom Team Petrik – Gärtner von Eden e.K. an Einrichtungsleiterin Martina Schneider (hintere Reihe, l.a.) und Betreuer Silvio Wagner (hintere Reihe, 2.v.l.). Foto: Judith Hauße

Chemnitzer Wohngruppe freut sich über Spenden

Fühlt euch wie zuhause“, eröffnet Martina Schneider die gemütliche Kaffeerunde im Gemeinschaftsraum des ASB-Wohnpflegeheims für körperlich schwerstbehinderte Menschen an der Rembrandtstraße in Chemnitz. Die Einrichtungsleiterin hatte dazu am vergangenen Mittwoch (1. November) eingeladen. Erst vor zwei Wochen waren ihre Bewohner und sie Gäste des 40. Firmenjubiläums der Fleischerei Heilmann in Lohma. Wie das zusammenpasst, erklärt sich, als Peggy Petrik und Cristin Heilmann aus der Fleischerei Heilmann am Mittwoch zur Tür hereinkamen – angeführt von einer großen Spendenbox, die sie an die Einrichtungschefin überreichten. Denn statt großer Geschenke zum Jubiläum, hatte die familiengeführte Traditionsfleischerei einen anderen Geburtstagswunsch. „Wir haben unsere Gäste, worunter sich Nachbarn, Geschäftspartner und Freunde befanden, zum Spenden für einen guten Zweck aufgerufen“, sagt Cristin Heilmann.

3.000 Euro auf Firmenfeier gesammelt

Warum es am Ende das ASB Wohnzentrum in Chemnitz geworden ist, das sich über die Spenden in Höhe von 3.000 Euro freuen darf, hat auch mit dem Stammbaum der Familie Heilmann zu tun. Peggy Petrik, Tochter von Cristin und Steffen Heilmann, die den seit 1983 bestehenden Handwerksbetrieb in zweiter Generation weiterführen, leitet gemeinsam mit Cathrin Petrik das Garten- und Landschaftsunternehmen Team Petrik – Gärtner von Eden e.K. aus Oberwiera. Dieses wiederum kümmert sich seit 20 Jahren um die gärtnerische Gestaltung und Instandhaltung der Grünflächen rund um die Einrichtung in Chemnitz.

Eines ihrer bislang größten Projekte für die Chemnitzer Wohneinrichtung war der „Ort der Stille“, wie Martina Schneider die liebevoll gestaltete Gedenkstätte nennt, die seit 2009 für Angehörige derjenigen, die an der Entstehung des Hauses beteiligt waren, besteht. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem alle beisammensitzen können, ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, auf dem Friedhof zu sein.“
Mit den Jahren wurde aus dem „Ort der Stille“ ein prächtiger Garten. „Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Galabau Petrik konnten wir unseren Wunsch nach einem ökologischen Konzept für unsere Einrichtung in die Tat umsetzen“, weiß Martina Schneider die gemeinsame Arbeit zu schätzen.

Spende für ein neues schattiges Plätzchen

Mit einem nächsten Projekt soll diese im nächsten Jahr weiter intensiviert werden, wie sie mit Blick auf die Spendenbox sagt. Das darin gesammelte Geld wird in die Errichtung eines Gemeinschaftsplatzes vor dem Haus fließen, wie sie verrät. Besonders im Sommer soll der Bereich, der bereits schon jetzt ein beliebter Treffpunkt in der Nachmittagssonne ist, durch Sonnensegel und Windschutz ausgestattet werden. „Unser eigenes schattiges Plätzchen“, freut sich Bewohnerin Silke. Insgesamt befinden sich in der Einrichtung 30 stationäre Wohnpflegeplätze für körperlich schwerstbehinderte Menschen sowie 21 Wohnungen. Peggy Petrik und ihre Mutter wissen um die wichtige Arbeit, die hier für die Bewohner geleistet wird, haben sich bei ihrem Besuch noch einmal selbst ein Bild davon machen können und sind sich sicher, „hier ist das Geld gut aufgehoben.“

40 Jahre Traditionsfleischerei in Thüringen

„Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“, so steht es auf der Internetseite der Fleischerei Heilmann. Dem Motto hat sich das Traditionshandwerk aus Schmölln bereits seit 40 Jahren verschrieben. Seit 1983 betreibt die Familie Heilmann über Generationen hinweg das Fleischerhandwerk nachhaltig und ressourcenschonend.
Insgesamt 15 Mitarbeiter zählt das Unternehmen aktuell. „Von der hauseigenen Schlachtung bis zur Verwertung setzen wir auf eine hundertprozentige Fleisch- und Wurstherstellung“, erklärt Cristin Heilmann. Ihr Fleisch beziehen sie von ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieben. „Uns ist besonders wichtig, dass die Tiere keine langen Transportwege haben.“ Zudem betreibt Familie Heilmann zusätzlich zum täglichen Geschäft einen Onlineshop. „Neben Kunden aus Deutschland liefern wir unsere Produkte inzwischen bis in die Schweiz oder wie zuletzt bis in die USA“, erklärt Peggy Petrik, die parallel zum Landschaftsbau einmal in der Woche in der Fleischerei ihrer Familie arbeitet. „Qualität aus dem Osten ist nach wie vor sehr beliebt“, sagt sie.
Auch wenn sich in den 40 Jahren einiges im Handwerk geändert habe, wie sie sagen, mit dem Online-Shop oder neuen Angeboten, wie trocken gereiftes Fleisch, auch „Dry Age“ genannt, wolle die Fleischerei in den nächsten Jahren immer auch mit der Zeit gehen und sich Neuem nicht verschließen.

Text von Judith Hauße