Start Mittelsachsen Forum mit Sozialministerin Klepsch: zwei Stunden lebhafter Gedankenaustausch
Artikel von: Constanze Lenk
20.03.2019

Forum mit Sozialministerin Klepsch: zwei Stunden lebhafter Gedankenaustausch

Die Themen Medizinische Versorgung und Pflege betreffen bekanntlich alle Generationen. Auf Einladung von MdL Steve J. Ittershagen hin kam Sozialministerin Barbara Klepsch (beide CDU) nun am 19. März ins Hotel „Kreller“, um mit dem Bürger über die Zukunft der medizinischen Versorgung im Freiberger Land zu diskutieren.
Und damit just am gleichen Tag, als die SPD in Dresden die von der CDU angestrebte Landarztquote verhinderte. MdL Ittershagen in seiner Anmoderation: „Die freie Studien- und Berufswahl ist ein hohes Gut. Allerdings muss der Staat auch in der Lage sein, bei Studienplatzkosten um die 200.000 Euro seine Steuerungsfunktion wahrzunehmen, wenn sich langfristig Verwerfungen aufzeigen. Ein Teil des Studienplatzkontingentes für Landärzte vorzuhalten, wäre ein wichtiger Baustein in der medizinischen Versorgung für viele Sachsen gewesen. Mit der Landarztquote hätten wir die Möglichkeit gehabt, rund 40 Ärzte je Jahrgang auszubilden, die später nur im Ländlichen Raum praktizieren würden.“
Ministerin Klepsch meinte dazu: „Ich hatte heute Mittag so einen richtig hohen Blutdruck! Nun müssen wir weiter nach Lösungen suchen. Die Gesundheitsversorgung stellen natürlich nicht nur die Ärzte sicher – wir brauchen alle Gesundheitsberufe vom Physiotherapeuten bis zur Hebamme – sowie die Wertschätzung aller.“ Des Weiteren gab Barbara Klepsch einen Überblick über den speziellen „Sächsischen Pflegeweg“ – danach entspann sich ein lebhafter Gedankenaustausch und Diskussion. Einhellig kritisiert wurde sowohl von anwesenden Ärzten als auch Krankenschwestern die überbordende Bürokratie (sprich `Schreibkram`), und die sich immer weiter öffnende Schere zwischen den Pflegekosten und der Rente des Pflegebedürftigen. Interessant war das Statement eines Bürgers: „Unser Krankenversicherungssystem suggeriert Vollkasko und fordert damit auch zu überflüssigen Arztbesuchen auf“ oder der Vorschlag, á la Schweiz die sozialen Einrichtungen Kita und Seniorenheim `zusammenzubringen`.
Es war jedenfalls eine sehr gehaltvolle Diskussion über zwei Stunden. Überraschend war, dass es keine Frage zu den bekannten Terminproblemen bei Fachärzten gab.