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Artikel von: Sven Günther
13.04.2017

Freiberg schickt Merkel Integrations-Rechnung

Ein Brief des Freiberger Oberbürgermeisters an die Bundeskanzlerin wirbelt durch die deutsche Zeitungs-Landschaft. Sven Krüger (SPD) fordert von Angela Merkel 736.200 Euro für die Integration von Flüchtlingen. Foto: Constanze Lenk

 

Frau Merkel, Sie schulden Freiberg 736.200 Euro

Von Sven Günther
Freiberg. Focus online schreibt: “Pikante Post an Merkel: Rechnung für Integration!” – “Flüchtlingskosten: Freiberg schickt Rechnung an Merkel” steht im Handelsblatt – “Forderung über 736.200 Euro: Pikante Post an Merkel: Rechnung für Integration” ist im STERN zu lesen.
Freiberg und dessen SPD-Oberbürgermeister sind mit ein paar Zeilen bundesbekannt. Auch BILD, MoPo & Co. berichten.

Hintergrund: Sven Krüger hatte im März in einem Schreiben von Angela Merkel gefordert, 736.200 Euro an Freiberg zu zahlen. Geld, das die Stadt für die Integration von Asylbewerbern ausgegeben hat. Und Kommunen, so wurde von Bund und Land immer wieder versichert, sollen nicht auf den Kosten sitzenbleiben.

Nach der Welle der Berichterstattung melden sich auch viele Bürger mit Fragen, die die Stadtverwaltung mit einer Stellungnahme beantwortet.

Hier die Quintessenz:

– Freiberg betont mit dem Brief die Bedeutung der Kommunen für die Integration von Flüchtlingen, zeigt auf, dass damit Kosten verbunden sind.

– Integration ist notwendig und für Freiberg ist die Sprache der Schlüssel. Die Stadt hat viele Möglichkeiten geschaffen, die deutsche Sprache zu erlernen.

– Freiberg hat die Stelle einer Integrationsbeauftragten geschaffen, die deutsch und arabisch spricht.

– viele Einwohner zeigten Engagement und Hilfsbereitschaft. Der Verein “Freiberg.Grenzenlos” organisiert fast wöchentlich Veranstaltungen zur Integration

– Wir gehen auf die Menschen unserer Stadt zu, auf die Bürger, deren Sorgen wir ernst nehmen. Es gibt Ängste. Die Kriminalität ist gestiegen. Ein städtischer Ordnungsdienst unterstützt die örtliche Polizeibehörde, was die Situation verbesserte.

– Freiberg gabt im letzten Jahr 700.000 Euro aus, um Integration zu gestalten. Die Kosten wurden durch Steuer- und Gebührenerhöhungen finanziert.

– Mit dem Brief an Frau Merkel soll daran erinnert werden, dass es das Versprechen gibt: Keine Kommune bleibt auf den Kosten der Integration sitzen. Man hofft auf eine öffentliche Diskussion und auf eine Lösung.

Das Schreiben finden Sie hier:

http://www.freiberg.de/freiberg/content.nsf/docname/Webseite_F2905DE37C52B211C12580FF004BB0C5?OpenDocument