Start Chemnitz Freundeskreis Indira Gandhi: Pate werden für benachteiligte Kinder und Familien
Artikel von: Redaktion
23.02.2016

Freundeskreis Indira Gandhi: Pate werden für benachteiligte Kinder und Familien

Chemnitz-Yorckgebiet. Nicht alle Kinder wachsen so auf, wie man es ihnen wünscht – in einer Familie, in der Liebe herrscht, in der Regeln gelten und Struktur vermittelt wird. Wenn das Kindswohl extrem gefährdet ist, schaltet sich das Jugendamt ein. Besteht Aussicht auf Erfolg, erhalten dann ganze Familien Hilfe. In Extremsituationen werden Kinder aber auch aus ihren Familien herausgenommen. In beiden Fällen Leisten die aktuell rund 85 hauptamtlichen sowie etwa 45 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Freundeskreises Indira Gandhi seit Jahren engagierte Arbeit.

Der anerkannte Träger der freien Jugendhilfe wurde im Jahre 1991 zunächst als Förderverein für das Kinderheim Indira Gandhi der Stadt Chemnitz gegründet. Vier Jahre später übernahm er die Einrichtung in Freie Trägerschaft. Im Laufe der Jahre entstand ein breites Leitungsangebot, welches vielfältige stationäre und ambulante Formen der Erziehungshilfe umfasst.

Ambulante Angebote

Ein wichtiger Bestandteil im Rahmen der ambulanten Angebote ist die sogenannte Integrative Familienhilfe. Hauptbeleger ist neben der Stadt Chemnitz der Erzgebirgskreis. Nachdem deren Jugendämter definiert haben, was zu tun ist, begleiten Sozialpädagogen des Freundeskreises die Familie in festgelegten Rhythmen in ihrem eigenen häuslichen Umfeld. Zusätzlich treffen sich mehrere Familien zweimal pro Woche in den Räumlichkeiten des Freundeskreises für individuell themenorientierter Gruppenarbeit. Eingebettet sind auch Phasen, in denen drei Familien zusammen eine komplette Woche stationär zusammenleben. Ganz besonders bei letzterem erfahren die Familienmitglieder, wie entlastend und wohltuend das Ablegen alter und das Ausprobieren neuer Rollen sein kann. Bei auftretenden Krisen  bietet der Gruppenrahmen die benötigte Sicherheit für positive Selbsterfahrungen und Weiterentwicklung von Familien. Insgesamt  ein halbes Jahr lang wird mit den Schwerpunkten Kindererziehung und Alltagsgestaltung darauf hingearbeitet, dass die Familie selbstständig funktioniert.  Dabei bleiben Lebensweltbezüge wie Arbeitsplatz, Schulbesuch, Arzt- und Ämtertermine aufrecht erhalten. Am Ende des Zeitraumes gibt es mit dem entsprechenden Jugendamt ein Hilfsplangespräch zur Auswertung des Erreichten und wenn nötig zur Festlegung weiterer Unterstützung.

Stationäre Hilfen

Die stationären Hilfen gliedern sich in mehrere Angebote. Dazu gehören das betreute Jugendwohnen, zwei familienanaloge Außenwohngruppen, zwei Wohngruppen im Kinderhaus Horizont und die Kleinkindergruppe im Stammhaus Fürstenstraße 266. Erziehungsstellen nehmen Kinder mit erhöhtem erzieherischem Bedarf in ihre Pflegefamilien auf, wo sie von Beraterinnen umfangreiche Betreuung und Begleitung erhalten. Sitz der Beratungsstelle ist im Kinderhaus Horizont. Der Freundeskreis ist immer auf der Suche nach weiteren geeigneten Pflegefamilien.

Bei allen stationären Hilfen ist immer eine erfolgreiche Rückführung in die Herkunftsfamilie das Ziel. Dafür ist die intensive Einbindung der Eltern in den Alltag  erforderlich. Jugendlichen, die in Wohngruppen heran wachsen, wird geholfen, ihr Leben Schritt für Schritt selbstständig in die Hand zu nehmen und in eine eigene Wohnung zu ziehen, wo sie ambulant weiterbetreut werden können.

Zurzeit wird das Stammhaus in der Fürstenstraße umfangreich saniert. Nach dem Abschluss der Maßnahmen sollen hier die Kleinkindergruppe, eine familienorientierte Gruppe, die integrative Familienhilfe, Mutter-Kind Bereich und das betreute Einzelwohnen noch bessere Alltagsbedingungen bekommen.

Neben seiner Tätigkeit in den Hilfen zur Erziehung betreibt der Freundeskreis noch die Kindertagesstätte Sonnenschein und Crazy-Kids in Hartmannsdorf.  Er  unterhält in ehrenamtlicher Tätigkeit ein Ferienobjekt in Geyer, das zur Freizeit und Feriengestaltung für alle Leistungsbereiche genutzt werden kann.

Spenden und Paten willkommen

Finanziert wird die Arbeit des Freien Trägers über feste Kostensätze durch die Jugendämter. Um den betreuten Kindern und Familien Extras zu ermöglichen, sammelt ein Förderverein Spenden. Davon finanziert werden zum Beispiel Möbel, Gartengeräte und Spiel- und Sportgeräte sowie gemeinsame Aktionen wie spannende Nachtwanderungen, Zoobesuche und vieles andere mehr. Unterstützt wird der Förderverein von vielen Unternehmen, aber auch zahlreichen Privatpersonen. „Eine Familie unterstützt uns schon seit vielen Jahren in der Ausgestaltung des Heiligen Abends für alle Kinder, die diesen in den Wohngruppen verbringen. Jedes Kind erhält nach Absprache des Wunsches ein persönliches Weihnachtsgeschenk und Süßigkeiten aus dem Sack des Weihnachtsmannes“, schätzt Freundeskreis Geschäftsführerin Gabriele Emmrich deren Engagement. Großer Dank gebühre auch den vielen ehrenamtlichen Paten, die mit den Kindern Zeit verbringen und gemeinsam etwas unternehmen. Wer sich dafür interessiert, Pate zu werden, könne sich jederzeit beim Freundeskreis Indira Gandhi  melden. Wer ihn über den Förderverein unterstützen möchte, kann dies gern tun über das Spendenkonto bei der Sparkasse Chemnitz IBAN: DE22 87050000 3533002410, BIC:   CHEKDE81XXX. bit

Die Teamleiterin Kleinkindergruppe Sindy Seidel (l.) und die Bereichsleiterin Stationäre Hilfen Jaquesline Löster (r.) beim Spielen mit den Jungs und Mädchen der Kleinkindergruppe im Stammhaus Fürstenstraße. Foto: bit
Die Teamleiterin Kleinkindergruppe Sindy Seidel (l.) und die Bereichsleiterin Stationäre Hilfen Jaquesline Löster (r.) beim Spielen mit den Jungs und Mädchen der Kleinkindergruppe im Stammhaus Fürstenstraße. Foto: bit