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Artikel von: Uwe Wolf
05.05.2023

Frieden und Geschichte

Andreas Lorenz, Vorsitzender des „Fürtenzuges zu Dresden“ e.V. hier Baumeister Arnold von Westfalen Olaf Graf zu Neuenburg, Vorsitzender des Fürstenstraße der Wettiner e.V. und Heinz Graf von Neuendorf vom Fürstenstraße der Wettiner e.V. (v.l.n.r.) beim Anstoßen zum Neujahrsempfang auf Burg Kriebstein. Foto: Uwe Wolf
Andreas Lorenz, Vorsitzender des „Fürtenzuges zu Dresden“ e.V. hier Baumeister Arnold von Westfalen Olaf Graf zu Neuenburg, Vorsitzender des Fürstenstraße der Wettiner e.V. und Heinz Graf von Neuendorf vom Fürstenstraße der Wettiner e.V. (v.l.n.r.) beim Anstoßen zum Neujahrsempfang auf Burg Kriebstein. Foto: Uwe Wolf

Illustere Gesellschaft auf der Burg Kriebstein zu Gast

Kriebstein. Seit vielen Jahren verbindet den Verein „Der Fürstenzug zu Dresden“ e.V. mit dem Verein „Ritterorden Heinrich des Erlauchten“ und den Regionalverband Fürstenstraße der Wettiner e.V. mit Sitz in der Kurstadt Bad Sulza, unter der Schirmherrschaft SKH Michael Prinz v. Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzog zu Sachsen, eine enge Freundschaft.
Bei aller Wichtigkeit für die Bewältigung der aktuellen Themen ist der Blick auf die Vergangenheit unverzichtbar. Die Vereine möchten mit ihrer Vereinstätigkeit die Menschen anregen, sich ihren geschichtlichen Wurzeln bewusst zu werden und dieses Erbe tatkräftig zu pflegen. Der jährliche Neujahrempfang fand bisher unter anderem auf Schloss Ettersburg, der Rudelsburg, der Wartburg und Schloss Elisabethenburg in Meinungen statt. Nun waren die Vereine erstmals zum Neujahrempfang nach Sachsen gekommen und waren auf Burg Kriebstein (www.burg-kriebstein.eu) zu Gast.

Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg

„Eigentlich herrscht jetzt auf Burg Kriebstein noch Winterruhe“, sagte Regina Herberger, Ehrenvorsitzende des „Der Fürstenzug zu Dresden“ e.V. „Wir haben einmal angerufen und die Burg hat sofort zugesagt, dass wir hier den Neujahrsempfang durchführen können. Das war wirklich sehr entgegenkommend.“

Zur illusteren Gesellschaft, deren Teilnehmer alle in historischen Kostümen erschienen waren, gehörten unter anderem das Magdeburger Jägerbatalion, das Mannsfelder Pionierbattalion 1813 e.V. Helbra und Gäste aus Österreich und Großbritannien. Für Landrat Dirk Neubert gab es einen Handschlag von Olaf Graf von Neudorf, dem Vorsitzenden des Regionalverbandes Fürstenstraße der Wettiner e.V. „Wir zeigen damit, dass wir über Landesgrenzen hinweg zusammen arbeiten und dem Frieden und der Geschichte zugewandt sind“, so Graf von Neuendorf. „Wir stehen für Frieden und Geschichte.“

Spielszene über eine amüsante Überlistung

Vom „Fürstenzug zu Dresden“ e.V. wurde eine Spielszene aufgeführt, die in die Geschichte der Burg Kriebstein führte. „Es geht dabei um eine tolldreiste Eroberung und eine amüsante Überlistung der Obrigkeit“, erläuterte Regina Herberger. Dietrich von Staubitz hatte die Burg erobert und den Burgherrn Dietrich v. Beerwalde und sein Gefolge gefangen genommen. Daraufhin erfolgte die Belagerung durch den Wettiner Friedrich der Streitbare. Daraufhin ergriffen die Frauen die Initiative und verhandelten mit dem Wettiner. Sie verlangten für sich freien Abzug und forderten, dass sie das ihnen Liebste mitnehmen können. Dietrich von Staubitz sollte sterben. Friedrich der Streitbare ging darauf ein, zumal er vermutete, dass nur Kleidung, Stoffe und Schmuck bei den Frauen Gefallen finden würden. Als aber das Burgtor geöffnet wurde, trugen die Frauen ihre Männer auf dem Rücken aus der Burg. Friedrich der Streitbare war von dieser Aktion so gerührt, dass er Dietrich von Staubitz das Leben schenkte.

Zu Wort kam auch Baumeister Arnold von Westfalen, der nicht nur die Albrechtsburg in Meißen baute, sondern er gestaltete auch das Schloss Rochlitz um und baute Burg Kriebstein um. „Zu Dietrich von Staubitz gibt es sehr viele ungelöste Fragen, die sich nicht mehr beantworten lassen, denn nach 1422 ist das Rittergeschlecht von Staubitz im Nebel der Geschichte verschwunden“, erläuterte Regina Herberger. Für die Gäste gab es noch eine Führung durch Burg Kriebstein, der schönsten Ritterburg Sachsens. Danach gab es Kaffee und Kuchen sowie Gesprächsrunden und Abendbuffet im Waldhotel Am Reiterhof in Seelitz. uw