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Artikel von: Redaktion
15.04.2020

Friseursalons trifft es hart

Leer ist es seit dem 23. März in den Salons vom Friseur- und Kosmetikhandwerk chic e.G. Foto: H. Baumann

Werdau. Die Corona-Pandemie trifft den Mittelstand der Handwerksbetriebe wie Friseure besonders hart. Seit dem 23. März mussten alle Friseur- und Kosmetiksalons schließen. Die Vorgaben des Gesundheitsministeriums Sachsen, einen 1,50 Meter-Abstand zum Kunden zu halten, waren auf Dauer auch nicht einzuhalten.

So geht es allen in dieser Branche. So auch Helga Baumann vom Friseur- und Kosmetikhandwerk chic e.G. aus Werdau. „Durch die Zwangsschließung der Salons müssen auch wir ums Überleben kämpfen“, sagt die Friseurmeisterin. „Seit dem 23. März haben wir keine Einnahmen. Demgegenüber stehen alle laufenden Kosten wie Miete, Telefon, Software und so weiter. Also haben wir für alle 50 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld angezeigt.“
Eine Friseurin erhält derzeit einen Mindeststundenlohn von 9,35 Euro, Trinkgelder fallen auch weg. Da kann man sich denken, was ein Kurzarbeitergeld von 60 Prozent bzw. 67 Prozent vom Nettolohn für die Familien ausmacht. „Wir würden unseren Mitarbeitern auch gern einen Ausgleich zahlen, wie es bei großen Konzernen der Fall ist. Allerdings ist das ohne Zuschuss vom Staat nicht möglich“, sagt Baumann.

Glück im Unglück hat die Firma mit ihrem Vermieter, der ihm in dieser Zeit entgegenkommt. „Daher möchte ich mich auch noch ganz sehr bedanken“, sagt Helga Baumann. Dennoch: Nachdem bekanntlich die Monate Januar und Februar generell die umsatzschwächeren sind, fallen nun die starken vorerst gänzlich weg. Das Betrifft somit Anlässe wie Hochzeiten, das vergangene Osterfest und Jugendweihen.

An erster Stelle steht für Helga Baumann der Erhalt der Arbeitsplätze, auch, wenn es von der Regierung nicht leicht gemacht werde: „Das beschlossenen Hilfspaket greift bei Unternehmen unserer Größenordnung leider nicht. Der zinslose SAB-Kredit steht uns leider auch nicht zur Verfügung. So muss man wieder einmal feststellen, dass wir uns vom Gesetzgeber im Stich gelassen fühlen.“

Zuversichtlich ist sie dennoch und freut sich auf die Zeit, wenn sie und ihr Team die Kundschaft wieder begrüßen dürfen. „ Halten Sie uns auch weiterhin die Treue. Freuen sie sich jetzt schon auf Ihren nächsten Friseur- oder Kosmetiktermin. Sobald wir wieder öffnen dürfen, sind wir für Sie unter den bekannten Telefonnummern erreichbar“, sagt Baumann.