Start Erzgebirge Fürbittgottesdienst nach schwerem Busunglück auf A4 bei Erfurt
Artikel von: Andre Kaiser
31.10.2015

Fürbittgottesdienst nach schwerem Busunglück auf A4 bei Erfurt

Nach dem tragischen Busunglück am Freitag (30.10.2015) auf der A4 nahe Erfurt waren am heutigen Samstag (31.10.2015) unter anderem Mitglieder des Kriseninterventions & Notfallseelsorgeteam Annaberg e.V. im Gebäude der Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge, um mit Betroffenen und Angehörigen Seelsorgegespräche zu führen. Foto: André Kaiser
Nach dem tragischen Busunglück am Freitag (30.10.2015) auf der A4 nahe Erfurt waren am heutigen Samstag (31.10.2015) unter anderem Mitglieder des Kriseninterventions & Notfallseelsorgeteam Annaberg e.V. im Gebäude der Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge, um mit Betroffenen und Angehörigen Seelsorgegespräche zu führen.
Foto: André Kaiser

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Annaberg-Buchholz. Ein tragisches Unglück ereignete sich letzten Freitagnachmittag (30.10.2015), auf der Autobahn A4 nahe Erfurt, als ein Reisebus mit 59 Schülern einer Sprachreisegruppe und fünf Begleitpersonen von der Straße abkam, eine Böschung hinauffuhr und auf die Seite kippte. Dabei starb ein kleiner Junge, etliche Insassen wurden schwer verletzt. Zwei von ihnen mussten mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.
Die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge aus Annaberg-Buchholz kehrten gerade von einer zweiwöchigen Englandreise zurück. Zahlreiche Rettungskräfte waren nach dem Unfall vor Ort. Die A4 musste zeitweise voll gesperrt werden.
Gegen 17 Uhr richtete die Schule einen Krisenstab ein und informierte Angehörige telefonisch, sowie auf ihrer Homepage über den gegenwärtigen Stand. Hierbei wurden die Elten gebeten, sich, wenn möglich, nach Erfurt zu begeben, um ihre Kinder abzuholen, da man den traumatisierten Jungen und Mädchen eine Rückreise mit dem Bus ersparen wollte.
Gegen 18 Uhr begaben sich der Vorstandsvorsitzende, der Schulleiter und der Schulpfarrer auf den Weg zu den Betroffenen nach Erfurt, um diese zu unterstützen. Gegen 18.30 Uhr äußerte sich der Sächsische Innenminister Markus Ulbig in einer ersten Reaktion. Er sei „fassungslos und zutiefst betroffen von den katastrophalen Folgen des Busunfalls mit so vielen Kindern und Jugendlichen. Auch wenn es in dieser schweren Stunde kaum tröstende Worte gibt, möchte ich den Eltern, Angehörigen und Freunden des verstorbenen Jungen mein tiefes Mitgefühl und Beileid aussprechen sowie den verletzten Schülern und Lehrern baldige und volle Genesung wünschen.“
Wegen des traurigen Ereignisses wurden noch am selben Abend Fotos und Bericht der Englandfahrt von der Homepage entfernt.

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Beim letzten Update auf der Homepage der Schule um 23.58 Uhr wurde bekannt gegeben, dass die Arbeit des Krisenstabs beendet wurde, alle Eltern bei ihren Kindern seien und die Verletzten sich außer Lebensgefahr befänden.
Angesichts des tragischen Ereignisses öffnete man am Reformationstag das Schulhaus von 11 bis 16 Uhr zur Fürbitte und Seelsorge. Zudem wurden Schüler, Lehrer, Mitarbeiter, Vereinsmitglieder und Freunde der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge für Sonntag (01.11.2015) um 9 Uhr zu einem Fürbittgottesdienst in die St. Annenkirche eingeladen. Dem folgten etwa 1.000 Besucher, um ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. “Wir sind überwältigt von der großen Unterstützung unserer Schulgemeinde, die auch und in besonderer Weise durch die ca. 1000 Gottesdienstbesucher deutlich wurde. Unser besonderer Dank gilt der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Annen, die uns für uns diesen Gottesdienst ermöglichte, sowie unserem Schulpfarrer Matthias Brand für seine Predigt”, schrieb daraufhin die Schulleitung auf ihrer Homepage.

Der heutige Montag wird für Schüler, Lehrer und Betroffene geprägt sein von Gesprächen, Aufarbeitung und Trauerbewältigung, seelsorgerischer und psychologischer Betreuung. An normalen Schulunterricht mag zu diesem Zeitpunkt noch keiner denken.