Start Chemnitz Ganoven lachen über Datenschutz!
Artikel von: Sven Günther
29.10.2015

Ganoven lachen über Datenschutz!

 

Verbot der Internetfahndung? Wir lassen uns das nicht bieten!
Von Sven Günther
Erzgebirge/Chemnitz. Die Polizisten tuscheln nur hinter vorgehaltener Hand, sind nicht bereit, sich öffentlich zu beklagen. Aber in ihnen kocht es. Der Grund: Seit einigen Wochen möchten Innenministerium und Datenschutzbeauftragter, die Foto-Fahndung im Internet unterbinden, weil eventuell die Persönlichkeitsrechte der Täter verletzt werden könnten.

Aus diesem Grund tragen die Pressemitteilungen zu Fahndungsfotos jetzt folgenden Hinweis. “Unsere Bitte um Veröffentlichung bezieht sich zunächst ausschließlich auf Druckerzeugnisse im Großraum xxx. Wir bitten nachdrücklich darum, aus Gründen der Verhältnismäßigkeit von einer Veröffentlichung im Internet einschließlich sozialer Netzwerke (facebook) abzusehen.”

Wochenendspiegel.de wird der Bitte der Polizei nicht folgen, zeigt die Bilder der aktuellen Fotofahndungen.

Das sagt das Ministerium

Wochenendspiegel.de wollte vom Innenministerium wissen, warum man jetzt auf die Fotofahndung im Internet verzichten will. Die Antwort gibt Patricia Vernhold Pressereferentin Leitungsstab: “Es gibt eine gemeinsame Position des Innenministeriums und des Sächsischen Datenschutzbeauftragten in Fragen der Öffentlichkeitsfahndung. Bei einer Öffentlichkeitsfahndung geht es immer um den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz (Kann der Fahndungserfolg auch mit Mitteln erreicht werden, die die Betroffenen weniger beeinträchtigen?). Dabei ist im konkreten Fall immer über das „Wie“ der Fahndung zu entscheiden. Daher hat es sich als notwendig erwiesen, dass ein Hinweis an den Empfänger mit dem Inhalt ergeht, in welchem Medium die Fahndung erfolgen soll.”

Wer kennt den Bäckerei-Räuber?

Foto: Polizei
Foto: Polizei

 

Mittelbach. Aktuell fahndet die Polizei nach einem Räuber, der am 2. Oktober in die Bäcker an der Hofer Straße gestürmt ist, die Verkäuferin bedroht hat. Die Frau öffnete vor lauter Angst die Kasse. Der Täter konnte mit mehreren hundert Euro verschwinden. Der Mann wurde durch Zeugen wie folgt beschrieben: Ende 30 Anfang 40 Jahre alt,  schlanke Gestalt und kurze, dunkle, leicht ergraute Haare. Bekleidet war er mit einer dunklen Jeans und einer dunklen Jacke. Wer kennt den Mann auf dem Phantombild? Wer kann Hinweise zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort geben? Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei in Chemnitz unter Telefon 0371 387-495808 zu melden.