Start GDL-Streik: So sieht es in der Region aus
Artikel von: Björn Wagener
04.03.2024

GDL-Streik: So sieht es in der Region aus

Bahnreisende müssen mit Ausfällen rechnen. Nicht notwendige Reisen sollen möglichst verschoben werden. Foto: Björn Wagener / Archiv

GDL bricht Verhandlungen mit der Deutschen Bahn ab

Region. Bereits in der vergangenen Woche hat die Gewerkschaft Deutscher Lokführer die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn abgebrochen. Als Begründung nennt die GDL dabei den fehlenden Willen der DB die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zuführen. Im Vorfeld nannte die die Gewerkschaft noch die Weitergabe von Informationen während der Tarifverhandlungen an Medien, was jedoch nicht belegt wurde. Nun ruft man erneut zum Streik im Güter- und Personenverkehr auf. Bei DB Cargo sollen die Beschäftigten ab Mittwoch 18 Uhr die Arbeit niederlegen, im Personenverkehr ab Donnerstag, 2 Uhr. Gestreikt werden soll für die Dauer von 35 Stunden – jener Zeit, welche die GDL als neue Wochenarbeitszeit auch bei der Deutschen Bahn fordert. Im Anschluss an den 35-Stunden-Streik wolle man bundesweit mit Wellenstreiks weiterhin den Betrieb der Deutschen Bahn einschränken.

Das sind die Forderungen und Angebote

Seitens der GDL fordert man neben der schrittweisen Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden eine Erhöhung des Entgeltes um 420 Euro sowie eine grundsätzliche Fünf-Tage-Woche. Weiterhin fordert man Tarifverträge für alle Berufsgruppen bei einer maximalen Laufzeit von 24 Monaten.

Dem gegenüber steht das Angebot der Deutschen Bahn mit einer Entgelterhöhung um 331 Euro, eine Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 37 Stunden ohne Lohnausgleich, sofern es für den Arbeitgeber möglich ist sowie eine grundsätzliche Möglichkeit zur Sechs-Tage-Woche. Zudem lehnt die DB Tarifverträge für DB InfraGO, zu welcher unter anderem die Fahrdienstleiter gehören, weiterhin ab. Der künftige Tarifvertrag soll darüber hinaus eine Laufzeit von 32 Monaten bieten. Darüber hinaus fordert die DB den Wegfall der bestehenden Nachverhandlungsklausel in bestehenden Verträgen zum Nachteil von GDL-Mitgliedern.

Mitteldeutsche Regiobahn fährt planmäßig

Aufgrund eines bereits beschlossenen Tarifvertrages betrifft der Streik nach Angaben der Mitteldeutschen Regiobahn das Unternehmen nicht direkt. Alle Linien fahren nach aktuellem Stand planmäßig. Man könne jedoch nicht ausschließen, dass es durch streikende Fahrdienstleister zu Verspätungen oder Zugausfällen kommt. Man hoffe jedoch auf keinerlei betriebliche Einschränkungen und hoffe, die Fahrgäste können trotz der kommenden Streiks regulär ihr Ziel erreichen.

Citybahn kann Folgen noch nicht absehen

Nach Rückfrage bei der Chemnitzer Citybahn sind die Folgen Streiks noch nicht absehbar. Einerseits befahre man überwiegend DB-Strecken und zum anderen stehe man ebenfalls noch mit der GDL in Tarifverhandlungen. “Aus der Erfahrung heraus sind wir aber optimistisch, dass wir einen möglichst stabilen Normalbetrieb auf die Schiene bringen werden. Unsere Einsatzleitung wird dafür operativ alle Hebel in Bewegung setzen und steht auch mit den Kollegen der DB-Infrastruktur im kontinuierlichen Austausch”, so ein Unternehmenssprecher.

Deutsche Bahn mit Sonderregelungen

Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wolle man ein Grundangebot im Fern-, Regional sowie S-Bahn-Verkehr sicherstellen. Man empfehle Reisenden im Fernverkehr einen Sitzplatz zu reservieren. Zudem fordert man Reisende auf, sich 24 Stunden vor Fahrtantritt über die Verfügbarkeit der gewählten Verbindung zu informieren. Für alle Fahrgäste, welche bis einschließlich 04.03.2024 ein Ticket für eine Reise im Zeitraum vom 07.03.2024 bis 08.03.2024 gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Zudem ist die Zugbindung aufgehoben. Das gebuchte Ticket gilt dabei weiterhin nur für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort – jedoch auch mit geänderter Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren, so die Deutsche Bahn.

Für die Verbindungen der Erzgebirgsbahn plant man nach Angaben der Deutschen Bahn ein Grundangebot auf allen Strecken. Die Schwerpunkte bieten dabei der Berufs- und Schülerverkehr. Zugfahrten in den späten Abendstunden entfallen und in den nachfrageschwachen Zeiten wird der Takt ausgedünnt. Ersatzverkehr mit Bussen ist nicht geplant, so eine DB-Sprecherin auf WochenENDspiegel-Anfrage.

Vogtlandbahn bisher nicht betroffen gewesen

Während des letzten Streiks waren die Züge der Vogtlandbahn ebenfalls nicht betroffen.Auch diesmal wolle man nach Plan verkehren, bitte jedoch wie auch die Deutsche Bahn sich vor Fahrtantritt über die geplante Verbindung zu informieren. Eine verlässliche Reisekette kann nach Auskunft des Unternehmens nicht gewährleistet werden.

Sobald uns neue Informationen zum Streik vorliegen, vermerken wir dies als Update im Artikel.