Start Erzgebirge Geiles Derby
Artikel von: Sven Günther
05.03.2023

Geiles Derby

König der Lüfte – Martin Männel war im ersten Durchgang immer wieder gefordert. Foto: Steffen Colditz

Dynamo Dresden und der FCE lieferten sich ein packendes Derby

Dresden/Aue-Bad Schlema. Immer wieder dieser Drljaca… Mit einer Serie spektakulärer Paraden verhinderte der Dynamo-Keeper, dass der FCE einen Sieg oder wenigstens einen Punkt im Derby holte. Auf der anderen Seite ärgerten sich die SGD-Fans über Martin Männel, der ebenfalls stark hielt, nur per Elfmeter bezwungen werden konnte. Das Fazit: Omaar Sijaric hatte gesagt: “Das Derby wird geil.” Er hatte recht.

Dynamo siegt im Derby

Von Max Richter
Über 30.000 Fans sahen ein packendes und spektakuläres Derby, eine unbändig kämpfende Auer Mannschaft und einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen.

Aue verpasst die frühe Führung

Veilchen Cheftrainer Pavel Dotchev konnte nach dem Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken auf zwei Stammkräfte zurückgreifen. Ex-Dynamo Marvin Stefaniak und Marco Schikora rutschten in die Startelf, während Boris Tashchy in der Spitze den gesperrten Antonio Jonjic ersetzte.

Ein langsames Abstasten gibt es im Derby generell nicht. Den besseren Start erwischten unsere Veilchen. Schon nach zwei Minuten konnte sich Aue den Ball vor dem Dresdner Strafraum zurechtlegen. Nach einem Foul an Nazarov bekam Aue den ersten Freistoß aus aussichtsreicher Position. Stefaniak trat an, blieb jedoch in der Mauer hängen. Dynamo brauchte fast eine Viertelstunde, um in den Auer Strafraum zu gelangen.

Dafür war die erste gut herausgespielte Chance der Hausherren gleich eine hundertprozentige. Hauptmann bediente Kutschke im Auer Strafraum und dessen Querpass hätte Lewald nur über die Linie drücken müssen, dem Verteidiger versagten die Nerven und sein Schuss landete in den Armen von Martin Männel.

Nur sechs Minuten später sicherte Männel erneut, diesmal blieb er im direkten Duell mit Conteh der Sieger und klärte eine Dresdner Chance zur Ecke. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in der ersten Halbzeit. Nur eine Minute später schickte Nazarov Sijaric auf die Reise. Der Auer Flügelstürmer war durch und zielte auf das rechte Eck, scheiterte aber genauso am Schlussmann Drljaca. Aue drückte auf die Führung und war dieser in der 23. Minute so nah. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß aus dem Halbfeld blieb erst Sijaric hängen, den Querschläger brachte Danhof in Richtung Tor, wo Stefaniak aus Nahdistanz zum Kopfball kam. Wieder war es der Dresdner Keeper, der mit einem starken Reflex die verdiente Auer Führung vereitelte

Arslan verwandelt strittigen Elfmeter

Beide Mannschaften gingen in der Folge nicht mehr vom Gas, doch bei knisternder Derbystimmung fehlte es beiden Teams in der Folge an der nötigen Präzision. In der 39. Spielminute blickte dann alles im Stadion auf den Schiedsrichter Tobias Welz. Ein klares Stürmerfoul von Becker am Auer Strafraum wertete Unparteiische als Foulspiel von Sijaric. Auch den nachfolgenden Stoß des Dynamospielers am Auer sah Welz nicht.

Der nachfolgenden Freistoß konnte Aue klären, doch wieder ertönte die Pfeife des Offiziellen. Diesmal zeigte er auf den Elfmeterpunkt und ahndete ein vermeintliches Halten von Tashchy an Knipping. Aue haderte mit der Entscheidung, was Top-Torjäger Ahmet Arslan nicht aus der Ruhe brachte. Dynamos Lebensversicherung war zur Stelle und traf, auch wenn Männel die Ecke ahnte.

Mit dem Treffer nahm das Derby noch mehr Fahrt auf. Nur zwei Minuten später zirkelte Kuhlke einen Freistoß auf den Auer Kasten, der an das Aluminium krachte. Conteh hatte das 2:0 dann schon auf dem Fuß, der Flügelstürmer scheiterte aber erneut am starken Martin Männel. Aue berappelte sich und hätte vor der Pause noch den Ausgleich erzielen können. Stefaniaks Flanke fand am zweiten Pfosten Sijaric, dessen Schuss Lewald gerade noch von der Linie kratzen konnte. So ging es mit 1:0 für Dynamo in die Pause.

Veilchen hadern mit der Chancenverwertung

Die Pause nahm keine Spannung aus dem Spiel. Gleich nach dem Wiederanpfiff stand erneut Schiedsrichter Welz im Fokus. Der bereits mit Gelb verwarnte Kutschke stieg Majetschak in der Nähe der Eckfahne auf den Fuß. Schiedsrichter Welz sprach jedoch keinen Platzverweis für das harte und unnötige Foul aus. Aue rannte gegen den Rückstand an und sollte im kompletten zweiten Durchgang das Spielgeschehen kontrollieren.

Die nächste Top-Torchance hatten unsere Veilchen in der 55. Minute. Nach einem misslungenen Abwehrversuch von Dynamo war Rosenlöcher frei durch, wieder war es Drljaca, der den Ausgleich mit einer Parade verhinderte. Aue biss sich am Dresdner Schlussmann förmlich die Zähne aus. Nach einem starken Einsatz von Tashchy kam Danhof im Strafraum zum Abschluss und wieder fischte Drljaca die Kugel aus dem Eck. Dynamo zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und verlegte sich auf das Konterspiel. Conteh und Borkowski vergaben die besten Möglichkeiten.

Derby spannend bis zum Schluss

Es blieb bis in die Schlussminuten spannend und die Veilchen gaben sich allen Widrigkeiten zum Trotz nicht auf. In der 88. Spielminute zirkelte Danhof eine Ecke von links in den Strafraum Majetschak köpfte aus gut zehn Metern und der Ball klatschte an den Pfosten. Aue wieder im Pech, aber die Szene war noch nicht vorbei. Der Ball rollte Richtung Eckfahne, Drljaca und Burger setzen nach und diesmal kam der Dresdner Keeper bei der Rettungstat zu spät und erwischte nur Burger und nicht den Ball. Wieder blieb die Pfeife von Schiedsrichter Welz stumm, obwohl der Linienrichter freie Sicht auf die Situation hatte. Aue wurde der Elfmeter verwehrt und kurz darauf war die Partie vorbei.