Start Mittelsachsen Gelebte Tradition: 25 Jahre Stiftungsarbeit
Artikel von: Constanze Lenk
08.02.2018

Gelebte Tradition: 25 Jahre Stiftungsarbeit

Freuen sich über 25 Jahre erfolgreiche Arbeit der Saxonia-Freiberg-Stiftung: v. li. Vorstandsvorsitzender Alexander Eisenblätter, Kerstin Lehmann (Leiterin der Geschäftsstelle), Dr. Karl-Hein Eulenberger (Vorstand), Kuratoriumsvorsitzender Bernd-Erwin Schramm sowie Knut Neumann und Jörg Woidniok (beide Vorstand). Foto: Constanze Lenk

Planmäßig ging im Januar 1993 die SAXONIA AG Metallhütten und Verarbeitungswerke Freiberg als damals größtes Industrieunternehmen der Region in Liquidation. Angesichts der damit verbunden Veränderungen wagten der damalige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Gerhard Baum und die Vorstände des Unternehmens, Hans-Peter Behrendt und Bernd-Erwin Schramm, einen für diese Zeit ungewöhnlichen Schritt und engagierten sich für den Erhalt von Identität stiftenden Traditionen. So wurde am 26. Januar 1993 Stiftungsgeschäft und Satzung der Saxonia-Freiberg-Stiftung durch Freiberger Bürgermeister Konrad Heinze, dem Superintendent des evangelisch-
lutherischen Kirchenbezirkes Freiberg, Wilhelm Schlemmer sowie die Vorstände unterzeichnet. Es war die erste Neugründung einer rechtsfähigen, gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts des Landkreises Freiberg. Diese wurde am 19. Februar 1993 vom Regierungspräsidium in Chemnitz genehmigt.
„Heute – 25 Jahre danach, wissen wir um den Erfolg der Entscheidung. Im Jahr 1993 war insbesondere auch der Standort der neu gegründeten Stiftung ein Ort der Veränderung. Hier, wo die Zentrale des Unternehmens war, wurden fundamentale Entscheidungen für die Wirtschaft und für die Menschen dieser Region getroffen. Allen Widrigkeiten zum Trotz ist es damals gelungen, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln und langfristig auch umzusetzen. Die Ergebnisse sind heute in einer Reihe erfolgreicher Unternehmen und nicht zuletzt auch im Wirken der Saxonia-Freiberg-Stiftung sichtbar“, sagt Vorstandsvorsitzender Alexander Eisenblätter
Die vielseitigen Aktivitäten zur Bewahrung des regionalen montanhistorischen Erbes der Bergbau- und Hüttentradition wurden langfristig gebündelt und auf eine solide Basis gestellt. Einige Initiativen waren aber auch schon damals auf einem guten Weg in die neue Zeit, wie die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, das Bergmusikkorps Saxonia, der Freiberger Altertumsverein, der Erzgebirgszweigverein Freiberg oder die Silbermanngesellschaft. Weitere Vereine, Institutionen und Initiativen sind im Laufe der Jahre dazu gekommen und haben sich eingereiht in das Bemühen, die einmaligen Sachzeugen des Berg- und Hüttenwesens zu bewahren und das Brauchtum einer ganzen Region zu pflegen oder neu zu entdecken. Die Saxonia-Freiberg-Stiftung hat sich immer als Teil dieser Bewegung gesehen und fungiert zugleich als Mittler zwischen den verschiedensten Akteuren. Die Saxonia-Freiberg-Stiftung ist gelebte Tradition im Freiberger Land.
Viele externe aber auch eigene Projekte konnten durch die Stiftung finanziert und zahlreiche herausragende Beispiele, die dem Satzungszweck entsprachen, honoriert werden. Die erfolgreiche Sanierung und Bewirtschaftung der Stiftungsimmobilie bildet dabei die Grundlage unseres finanziellen Engagements. In den zurückliegenden Jahren konnten daraus mehr als 382 TEUR für Förderung und Spenden in Form von Geld- und Sachzuwendungen sowie Leihgaben und eigene Aktivitäten eingesetzt werden. In die Sanierung der Immobilie selbst flossen 3,4 Millionen euro.
Vereine, Freunde und Unterstützer der Stiftung haben durch ihr Engagement dazu beigetragen, das einmalige historische Erbe zu erhalten und weiterzuentwickeln. Stadt und Region benötigen Gedächtnis und Erinnerung, die sich in den Geschichten ihrer Menschen spiegelt. Die Saxonia-Freiberg-Stiftung wird auch weiter ihr Handeln darauf ausrichten, dass diese Geschichten den Nachfolgegenerationen erhalten bleiben und sie zum Staunen bringen.
Anlässlich ihres diesjährigen Jubiläums lädt die Stiftung am 29. Juli zum Hoffest ein. In Zusammenarbeit mit dem Freiberger Familienbündnis wird an diesem Tag das Familienfest im Tierpark um weitere Aktionen im Innenhof der Stiftungsimmobilie an der Chemnitzer Straße 8 ergänzt, als ein gemeinsamer Beitrag zum Freiberger Jubiläumsjahr „Silberstadt im Silberrausch“. Neben einem musikalischen Frühschoppen erwarten die Gäste verschiedenste Präsentationen von partnerschaftlich verbundenen Vereinen sowie weitere Angebote von regionalen Händlern mit Bezug zur Tradition des Bergbaus und Hüttenwesens.